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Traumzeit

Traumzeit

Titel: Traumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Hugh, Liebster«, widersprach Joanna, »unsere Gäste sind gerade erst angekommen. Das hat doch Zeit, bis sie sich etwas ausgeruht haben.«
    Doch Philip war bereits aufgestanden. »Keine Sorge, Mrs. Westbrook. Ich habe große Lust, mit der Arbeit anzufangen. Ich habe auch ein paar neue Ideen, die Sie sicher interessieren werden, zum Beispiel Gaslampen. Ich bin sicher«, er ging mit Hugh zur Tür, »in zehn Jahren wird jedes Haus Gaslampen haben. Wenn wir die Leitungen jetzt verlegen und einen Platz für die Gastanks vorsehen, werden sie später teure Umbauten sparen. Und dann denke ich, werden wir Wasserleitungen verlegen …«
    Die beiden Männer verließen in angeregtem Gespräch das Haus. Lisa und der Hund und auch Adam folgten ihnen. Als Joanna Mrs. McNeal anbot, sich frisch zu machen, nahm Alice dankbar an. »Daniel und ich wären froh darüber, Mrs. Westbrook. Die Reise war sehr anstrengend.«
    »Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer«, aber plötzlich erschien Hugh wieder in der Tür und fragte: »Joanna? Kommst du nicht mit?«
    »Geh nur, Joanna«, sagte Sarah, »ich werde Mrs. McNeal und Daniel in ihr Zimmer führen.«
    Sarah nahm einen Koffer, und Alice McNeal ergriff die Hand des dreijährigen Daniel. Als sie durch den Flur gingen, meinte Alice: »Draußen ist es so warm. Wie kommt es, daß es im Haus so angenehm kühl bleibt?«
    »Wir hängen feuchte Sackleinwand draußen an die Wände. Wenn das Wasser verdunstet, kühlt es das Haus innen.«
    Sarah öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Man hatte noch ein Bett und ein Kinderbett für Daniel hineingestellt. Sarah hatte alle ihre persönlichen Dinge ausgeräumt. »Die Kommode ist leer«, sie öffnete die Schubladen, »und der Kleiderschrank ist sicher groß genug. Diese Tür«, erklärte sie und deutete auf die geschlossene, mit Jalousien versehene Glastür, »führt zur Veranda. Abends und in der Nacht können Sie die Tür öffnen, um kühle Luft hereinzulassen. Neben dem Waschständer befinden sich Kannen mit frischem Wasser. Zusätzliche Handtücher liegen im Schrank in der obersten Schublade. Wenn Sie noch etwas brauchen …«
    Daniel hatte die Hand seiner Mutter losgelassen und war unbemerkt aus dem Zimmer gelaufen.
    »Daniel!« rief Alice und folgte ihm.
    Sie und Sarah fanden ihn in Lisas Schlafzimmer. Er griff nach der ausgestopften Fellpuppe, die auf dem Bett lag.
    »Nein, nein Daniel!« sagte Alice, »das gehört dir nicht.«
    Aber Sarah beschwichtigte: »Ich glaube, er darf sie ruhig haben.«
    Glücklich drückte der kleine Junge die seltsame Puppe an sich, und Alice fuhr fort: »So eine Puppe habe ich noch nie gesehen. Sie sieht wie ein Fellkissen aus. Woher kommt sie?«
    »Das wissen wir nicht. Sie hat einmal Joannas Mutter gehört.« Sarah beugte sich zu Daniel hinunter. »Die Puppe heißt Rupert. Und sie ist sehr, sehr alt. Du mußt gut auf sie aufpassen, ja?«
    Alice sah sich im Zimmer um und bemerkte, wie vollgestellt es war. Das zweite Bett gehörte eindeutig nicht hierher. »Sie haben uns Ihr Zimmer gegeben, Miss King?« sagte sie. »Es tut mir leid, daß wir Sie vertreiben. Ich habe Philip vorgeschlagen, Daniel und ich könnten gut in ein Hotel gehen, aber er wollte unbedingt Mr. Westbrooks Einladung annehmen und hier wohnen.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken«, antwortete Sarah, »ich schlafe solange bei Lisa. Das macht mir nichts aus. Und bitte nennen Sie mich Sarah.«
    Alice sah sie unsicher an, und Sarah fand, daß sie sogar neben den Bettpfosten klein wirkte. Sarah schätzte Alice auf etwa fünfundzwanzig und sie hatte überraschenderweise eine englische Aussprache. »Ich bin etwas durcheinander«, erklärte Alice und lächelte entschuldigend, »Philip und ich sind seit unserer Hochzeit auf Reisen. Wir haben England verlassen, um in Amerika zu leben. Dann, als wir Amerika verließen, um an der Ausstellung teilzunehmen, hatte ich den Eindruck, wir würden nicht lange in Australien bleiben. Mir fehlt meine Familie. Sie sind alle in England, und ich habe sie schon so lange nicht mehr gesehen.«
    Sie blickte zu dem kleinen Jungen, der Rupert neugierig untersuchte und in den Händen drehte, um herauszufinden, wo oben und unten war. Sein Gesicht war verschwitzt und die schwarzen Locken klebten ihm an der Stirn. »Daniel hat noch nie ein richtiges Zuhause gehabt«, meinte Alice leise. »Philip und ich haben immer nur in Hotels gelebt, weil seine Arbeit verlangt, daß wir ständig unterwegs sind. Und dann die lange Schifffahrt nach Australien und

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