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Treffpunkt Irgendwo

Titel: Treffpunkt Irgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fuchs
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Thema ein. Dankbar nickte ich Mia zu, die das mit einem gehauchten Kuss-mund quittierte.
    Mir war klar, dass Louisa natürlich so leicht nicht aufgab, ich kannte sie. Louisa war wie ein Terrier, einmal Witterung aufgenommen kannte sie kein Halten. Ob das einfach Neugierde war oder mehr, wusste ich nicht. Aber Louisa wollte einfach über alles und jeden Bescheid wissen. Ich konnte nur hoffen, dass sie die Cora-Lüge schluckte, andernfalls hätte ich ein Problem. Allerdings konnte ich Louisa mittlerweile nicht mehr richtig einschätzen. Aber besorgt war ich deswegen auch nicht wirklich. Nur Mia wusste Bescheid und auf die konnte ich mich verlassen. An Mia würde sich Louisa die Zähne ausbeißen, die hielt dicht.

Kapitel 11
    J ana! Wie schön!«, begrüßte mich meine Mutter, als ich nach Hause kam. »Alles okay? Ich habe Penne arrabiata gekocht, das magst du doch so.«
    »Kein Hunger!« Ich ging an ihr vorbei zur Treppe. »Ich esse später was, muss Hausaufgaben machen.«
    »Okay, kein Problem, sag einfach, wann, ich bin da.«
    Oben in meinem Zimmer stellte ich meinen Rucksack neben den Schreibtisch und setzte mich. Ich musste wirklich einiges für die Schule erledigen, die Lehrer hatten gleich am ersten Schultag nach den Ferien tierisch losgelegt, doch hatte ich so gar keine Lust. Schule interessierte mich augenblicklich überhaupt nicht mehr. Der Unterricht, die Leute, das alles nervte tierisch und erschien mir unwichtig.
    Len war wichtig. Das zwischen Len und mir, alles andere war Nebensache.
    Noch während ich innerlich mit mir rang, läutete mein Handy. Es war Mia.
    »Und?«, fragte sie ohne weitere Begrüßung.
    »Weiß nicht.«
    »Deine Eltern?«
    »Meine Mutter ist da, aber kein Problem.«
    »Willst du ihn wieder suchen gehen?«
    »Weiß nicht. Ja… vermutlich schon. Ich muss das einfach klären.«
    »Soll ich mitkommen?«
    Ich zögerte einen Moment, bevor ich antwortete: »Besser nicht.«
    »Wieso?«
    »Weiß nicht.«
    »Jana, ich würde ihn halt gerne kennenlernen.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Du, vielleicht ist er anders, wenn wer dabei ist. Ist bei Kerlen doch so.«
    »Ich weiß echt nicht.« Ich wollte nicht, dass Len anders war, als er war. Ich wollte ihn so, wie er ist.
    »Sag mal, kannst du heute nur sagen, ich weiß nicht?«, warf mir Mia vor.
    »Weiß nicht…« Als ich das sagte, musste ich lachen.
    »Jana!«, ermahnte mich Mia. »Ich bin nicht deine Mutter.«
    »Aber du klingst wie sie!«
    »Ach ja, dann hör mir mal zu.« Sie verstellte ihre Stimme: »Manchmal ist es gut, wenn ein Dritter, ein Außenstehender, einen Blick auf eine Angelegenheit wirft.«
    »Ja, Mama.« Ich war noch immer am Lachen.
    »Gut, dann sagt Mama jetzt Folgendes!« Ich hörte, wie sie tief Luft holte: »Wir treffen uns an der S-Bahn in… sagen wir zehn Minuten. Du schuldest mir was.« Damit war das Gespräch beendet und meine Rückrufversuche ignorierte sie. Mia konnte echt stur sein.
    Was blieb mir also anderes übrig, ich habe Handy und Geldbörse gegriffen und bin runter.
    »Jana, du gehst schon wieder?« Meine Mutter tauchte in der Küchentür auf.
    »Ja, ich treffe mich mit Mia.«
    »Mit Mia? Ehrlich?«
    »Warum sollte ich dich anlügen.«
    »Aber du hast gesagt, du musst für die Schule…«
    »Genau aus dem Grund ja Mia.«
    »Okay. Liebe Grüße.«
    An der S-Bahn-Station wartete meine Freundin schon auf mich. Ganz ungewohnt pünktlich, mehr noch, überpünktlich. Sie musste unfassbar neugierig auf Len sein.
    »Ehrlich, ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist, das kommt doch sicher bescheuert, wenn wir da jetzt zu zweit auftauchen.
    »Ach was.« Mia ging auf meine Einwände gar nicht ein. »Wo müssen wir hin? Alex?«
    »Weiß nicht.«
    »Jana!«
    »Ist so!«, verteidigte ich mich. »Normalerweise hängt er am Alex ab, kann aber auch sein, dass er woanders ist.«
    »Kannst du ihn nicht anrufen?«
    »Len hat kein Handy. Braucht er nicht.«
    »Bescheuert.« Mia schüttelte den Kopf. »Ein Leben ohne Handy geht doch gar nicht.«
    »Offenbar schon.«
    »Trotzdem bescheuert.« Sie seufzte. »Also fahren wir jetzt einfach so zum Alexanderplatz und hoffen, dass er da ist?«
    »Genau.«
    Er war nicht da. Wie auch schon bei meinem letzten Versuch, ihn zu treffen. Und die, die diesmal wenigstens in der Gasse hinter dem Kaufhof standen, konnten mir auch nicht sagen, wo Len war. Sie hatten ihn seit gestern nicht gesehen.
    »Und jetzt?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Der einzige Ort, der mir einfiel, an dem ich noch nach

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