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Treffpunkt Irgendwo

Titel: Treffpunkt Irgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fuchs
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mich fies und triumphierend an.
    »Jana!« Er breitete die Arme aus und wollte mich umarmen. Doch ich machte ein Schritt zur Seite, stolperte zurück in den Flur. Len kam mir nach, er zog die Tür hinter sich zu.
    »Jana, echt, das tut mir leid. Das war nicht so geplant.«
    »Was machen die hier?«, entfuhr es mir entsetzt.
    »Das kam so, ich war hier und dann wurde das irgendwann langweilig. Du warst ja auch weg. Und dann bin ich los und da habe ich dann Ella getroffen.«
    »Wie, getroffen?«
    »Na ja, getroffen eben.« Len gestikulierte fahrig mit seinen Händen herum. »Und hey, es war kalt und da habe ich gesagt, ich hätte inzwischen einen warmen Platz zum Pennen. Hätte Ella mir auch angeboten. Auf der Straße da teilt man… na ja, Freunde eben. Und ist doch auch egal, oder?«
    »Und die wohnen jetzt alle hier, oder was? Len, wie das hier aussieht!«
    »Na ja, die Jungs sind nicht gerade die bravsten!«, er kicherte bescheuert.
    »Len, kapierst du’s noch? Wieso sind die Regale und der Schrank im Schlafzimmer ausgeräumt?«, fragte ich weiter.
    »Die Jungs… ich hab denen erzählt, dass ich hier fünfzig Euro im Küchenschrank gefunden habe. Gleich am ersten Abend. Da habe ich unseren Einkauf von bezahlt. Und da haben die gesucht, ob der Alte noch mehr versteckt hat. Hat er aber nicht.«
    »Len, das, das…« Mir fehlten die Worte.
    »Ist halt im Moment Party hier. Ist doch okay. Joe hat den alten Videorekorder wieder angeschlossen und… ach, ist nicht wichtig.«
    »Was ist nicht wichtig?«
    »Der Kerl ist ja sowieso tot.«
    »Wie meist du das? Was habt ihr gemacht?«
    »Na, die Jungens haben begonnen, den Krempel hier zu verticken.«
    »Ihr verkauft Dinge aus der Wohnung?«, entfuhr es mir.
    »Wird doch eh geräumt!«, verteidigte sich Len.
    »Wenn ich mich dann mal kurz einmischen dürfte?« Mia, die mir mit etwas Abstand gefolgt war, schob mich nun zur Seite.
    »Also, Mister Asshole!« Sie sah Len kalt an. »Du hörst mir jetzt besser mal gut zu: Wenn ihr bis morgen Mittag nicht weg seid, dann rufe ich die Polizei. Wegen Einbruch. Und noch eins, du Arsch. Was ihr hier abzieht, ist echt so etwas von billig. Du bist so billig!«
    Len starrte sie mit geröteten Augen an, als würde er nicht begreifen, was sie da sagte.
    »Ich biete dir netterweise eine Bleibe an, weil es kalt ist. Und was machst du Drecksack? Verwüstest die Wohnung, holst dir noch mehr Abschaum rein, machst alles kaputt, beklaust deinen Gastgeber, mieser geht es nicht. Ein toller Aussteiger bist du.«
    Ich stand da und sah auf Len, dreckig, breit und ratlos.
    »Dass du das getan hast, Len«, sagte ich. »Du… Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in einem Menschen so täuschen kann. Ich hätte nie gedacht, dass du mich so enttäuschst. Vertrau mir, hast du gesagt. Das war’s, Len!« Ich habe mich umgedreht und bin gegangen.
    »Wie gesagt, morgen seid ihr hier weg, den Schlüssel habe ich mir schon genommen.«
    »Jana!«, rief mir Len hinterher.
    »Arschloch!«, antwortete Mia für mich.
    »Mir hatte Ella aufgemacht«, erklärte mir Mia, während wir das Treppenhaus hinuntergingen. »Und unten auf der Straße hatte ich dann zwei getroffen, die sich einen Einkaufswagen mit den alten Videorecordern aus der Wohnung vollgeladen hatten, um die irgendwo zu verkaufen. Ich dachte, ich spinne.«
    »Ja, das denke ich auch«, murmelte ich.
    »Dass ich spinne?«
    »Dass die spinnen.«
    »Allerdings.« Mia wurde lauter. »Das ist so assi! Da sitzen die seit Tagen in der Bude, ballern sich die Birne weg und glotzen irgendwelchen Scheiß von Video. Dümmer geht wohl gar nicht mehr.«
    »Nein.«
    Wir sind unten in das wartende Auto gestiegen, mein Vater war die Ruhe in Person, und als wir losfuhren, sagte er: »Und um noch eins draufzusetzen. Robert hat angerufen. Er hat inzwischen Einblick in Lens Akte genommen. Der Kerl hat etwa fünfzehn Verfahren gegen sich laufen. Von Schwarzfahren, Angriffen auf Polizisten, Hausbesetzung bis hin zu Brandanschlägen auf Autos, weswegen sogar der Staatsschutz gegen ihn ermittelt. Zudem acht Monate auf Bewährung wegen Ladendiebstahl. Robert sagte, da könne er leider gar nichts mehr machen. Wenn die ihn einkassieren, und damit werden sie wohl nicht mehr lange warten, dann fährt der Junge für lange Zeit ein.«
    »Okay!«, flüsterte ich und verbarg mein Gesicht in den Händen. Mia lehnte sich zu mir rüber und umarmte mich, versuchte, mich, ohne etwas zu sagen, zu trösten.
    Doch wusste sie wie ich selbst auch, es

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