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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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herumgeprügelt. Was machst du mir nur für Scherereien! Hier, nimm die Kleiderbürste. Nein, laß das jetzt. Erzähl erst einmal, was du inzwischen ermittelt hast.«
    »Zaubern kann ich auch nicht. Aber ich habe einige Hinweise.«
    »Sei nicht so verdammt knauserig mit deinen Worten. Was hast du erreicht?«
    »Das ist schnell gesagt. Ich erfuhr, daß diese Helen Framley sich hauptsächlich in den Spielkasinos aufhält, und so hatte ich nur die Wahl, entweder vor ihrer Wohnungstür bis drei oder vier Uhr morgens auf sie zu warten oder aber zu versuchen, sie in einem der Lokale aufzugabeln.«
    »Gut, aber muß man denn gleich sein Geld verjuxen, wenn man auf jemanden wartet?«
    »Was du dir denkst, Bertha! Man macht sich doch von vornherein verdächtig, wenn man in diesen Lokalen herumlungert, ohne zu spielen.«
    »Du meine Güte! Dann machst du dich eben verdächtig. Was ist denn schon dabei? Du arbeitest doch schließlich für Geld und nicht, um den Vorstellungen zu entsprechen, die man sich ausgerechnet in Las Vegas von einem gutangezogenen Privatdetektiv macht. Glaube ja nicht, du könntest deine Verluste beim Spiel aufs Spesenkonto setzen.«
    »Keine Angst! Durch mich hast du doch noch keinen Cent verloren.«
    »Also, nun erzähl schon, was passiert ist.«
    »Ich bin in eine Schlägerei hineingeraten.«
    »Das weiß ich bereits. Man sieht es dir doch schon von weitem an, daß du wieder ganz vorn dabeigewesen bist.«
    »Sieht es so schlimm aus?«
    »Es reicht jedenfalls.«
    Ich betrachtete mich im Spiegel an der gegenüberliegenden Wand, neben dem übrigens noch Berthas zweite Tafel Schokolade unberührt lag. Mein Anzug war reichlich verschmutzt; einige Schrammen zierten mein Gesicht.
    »Wie bist du nur in diese Keilerei geraten?«
    »Weil mich jemand für einen Automatenknacker hielt.«
    »Wie bitte? Und deswegen läßt du dich gleich in eine Schlägerei ein?«
    »Man nahm mich fest.«
    »Das konnte ich mir aus dem Telefongespräch schon selbst zusammenreimen. Und was geschah danach?«
    »Ich habe das Mädchen wiedergesehen. Wo ist übrigens Whitewell?«
    »Er muß jeden Augenblick hier eintreffen. Er bekam telegrafisch Nachricht, daß sein Sohn auf dem Weg hierher ist.«
    »Von wo kommt er her?«
    »Er kommt mit seinem Wagen aus Los Angeles. Im Betrieb ist anscheinend etwas Unvorhergesehenes passiert. Philip bringt noch einen Herrn mit, der seit Jahren die rechte Hand seines Vaters im Geschäft ist.«
    »Weiß Philip, warum sein Vater hier ist?«
    »Ich glaube nicht; vermutlich wird Whitewell ihn jetzt aber über die eingeleiteten Schritte informieren.«
    »Du nimmst also an, Whitewell wird seinem Sohn sagen, wer wir sind und was wir hier zu tun haben?«
    »Ich glaube schon. Sag mal ehrlich, Donald, ist er nicht ein reizender Mensch?«
    »Das kann ich absolut nicht finden.«
    »Wie rücksichtsvoll und entgegenkommend er bei jeder Gelegenheit ist, und Geschmack hat er auch.«
    »Ich kann wirklich nichts Besonderes an ihm finden.«
    »Er ist Witwer, und ich kann mir vorstellen, daß er sich ziemlich einsam fühlt. Natürlich denkt er nicht ans Heiraten. Sicher schätzt er seine persönliche Freiheit und Unabhängigkeit viel zu sehr. Aber er gehört auch nicht zu den Männern, die grundsätzlich für sich allein bleiben wollen. Alle Männer wollen ja ab und zu bemuttert werden, besonders dann, wenn nicht alles so läuft, wie sie es gern haben möchten.«
    Unbeeindruckt grunzte ich vor mich hin.
    »Donald, hörst du mir überhaupt zu?«
    »Aber ja, natürlich!« Um es nicht auf einen Streit ankommen zu lassen, wechselte ich schnell das Thema: »Ich bin erstaunt, daß deine zweite Tafel Schokolade noch lebt.«
    »Die kannst du haben, wenn du willst.«
    »Danke. Ich habe jetzt kein Verlangen nach etwas Süßem.«
    »Ach, Liebling. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Hast du schon zu Abend gegessen?«
    »Nein, wann sollte ich dazu gekommen sein?«
    »Das paßt ausgezeichnet. Mr. Whitewell hat nämlich vorgeschlagen, daß wir mit ihm essen, vorausgesetzt, daß du rechtzeitig zurückkommst, Er sagte«, Bertha schmückte ihr Gesicht nun mit einem gezierten Lächeln, »er wolle mir dann auch seinen Sohn vorstellen. Darauf legt er anscheinend großen Wert.«
    »Nein, wie reizend von ihm!«
    Kaum hatte ich diese ironische Bemerkung ausgesprochen, da klopfte es an die Tür.
    »Öffne doch bitte, Donald.«
    Es war Whitewell, hinter ihm stand ein junger Mann, der unverkennbar sein Sohn war. Er hatte die gleiche hohe Stirn,

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