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Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Titel: Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Bücker
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verdienen, von der sie ihren ahnungslosen Eltern leider immer noch nichts erzählt hatte, behielt sie wohlweislich für sich. Wolles Vater war – ähnlich wie Greta – der Meinung, erst einmal eine Testphase zu starten. Schließlich musste sich erst herausstellen, ob sie überhaupt genug Kunden auftreiben konnten, die Interesse daran hatten, ihre alten Platten auf CD s zu brennen. Daran hatte tatsächlich noch keiner der fünf gedacht.
    Wolle spürte genau, dass ihr Vater nicht ernsthaft glaubte, sie und die anderen besäßen genug Ehrgeiz und Fleiß, um die Sache auf die Dauer durchzuziehen. Aber er meinte, falls sie langfristig erfolgreich wären, könnte man immer noch über die Gründung einer Schülerfirma nachdenken, damit das Ganze auch rechtens wäre. Wolle fand, es sei mal wieder typisch, dass die Erwachsenen einem nie etwas wirklich zutrauten. Und sie beschloss für sich, dass sie bestimmt nicht so schnell aufgeben würde.
    Dann war es endlich so weit: Die Geräte wurden bei Greta abgeholt und zum Gartenhaus transportiert. Dazu hatte sich überraschenderweise Arne Erichsen, alias Cosimo, bereit erklärt. Nachdem er seine letzte Pizza ausgeliefert hatte, kam er mit seinem Auto angerattert und brachte Greta gleich mit, damit sie den Freunden eine erste Einweisungsstunde in Sachen Plattenaufnahme geben konnte. Als alles aufgebaut und eingerichtet war, lief Arne zu seinem Auto und kam mit einer Pizzaschachtel unter dem Arm zurück. Dieses Mal lag allerdings keine Pizza darin, sondern fünf alte Langspielplatten, die ihm anscheinend sehr heilig waren. Zwei Beatles-Alben, eine Rolling-Stones-Scheibe und zwei weitere Platten von Interpreten, die niemand von ihnen kannte. Feierlich überreichte Arne ihnen die Platten und war sehr stolz darauf, ihr erster Kunde zu sein. Sie mussten ihm allerdings versprechen, die Platten besonders vorsichtig zu behandeln, da sein Herz daran hänge. Und Wolle überlegte kurz, ob sie die Platten nicht mit einem Voodoozauber belegen könnte, um auf diese Weise seine Liebe zu erschleichen.
    Das rote Beatles-Album wurde auserchoren, als allererstes Testobjekt zu dienen. Bruno setzte sich an den Computer und bemühte sich, Gretas Anweisungen genau zu befolgen. Wolle nahm die Platte aus der Hülle, legte sie auf den Plattenspieler und startete ihn. Allen war sehr feierlich zumute. Vom Plattenteller ertönte Yesterday und Arne begann, etwas wehmütig mitzuträllern.
    Plötzlich fiel Jo ein, dass sie sich ja noch gar keine Gedanken über den Preis gemacht hatten.
    »Arne soll natürlich einen Freundschaftspreis bekommen, das ist klar«, schlug sie vor.
    »Ach was!«, winkte Arne ab. »Wenn ihr erst mit Freundschaftspreisen anfangt, könnt ihr es gleich lassen. Denkt nur an all die Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen … Eure Kunden werden überwiegend Freunde, Nachbarn oder Verwandte sein.«
    »Also gut. Du hast es so gewollt«, entgegnete Jo. »Dein Problem, wenn du gleich fünf Scheiben abgibst, ohne über den Preis zu verhandeln.«
    Arne schluckte gespielt.
    »Über die Cover haben wir uns auch noch keine Gedanken gemacht«, fiel Wolle ein. »Sollen wir das Schallplattencover einfach im Internet suchen und auf CD -Größe ausdrucken oder nur ein Titelverzeichnis am PC abtippen?«
    Alle dachten angestrengt nach, und aus den Lautsprechern dröhnte All my lovins I will send to you .
    Arne wippte dazu leicht mit dem Hintern hin und her.
    »Wenn ich vielleicht mal mit meinen reichen Erfahrungen als Jungunternehmerin prahlen darf«, begann Greta kichernd. »Also, wir damals …« Sie räusperte sich kunstvoll. »Wir haben pro Platte zwölf Euro genommen und das Cover auf dem Schwarzweißkopierer verkleinert. Farbkopien oder abtippen kostete extra, und nur die CD brennen, ohne Cover, hat Rabatt gegeben.«
    »Zwölf Euro!« Wolle pfiff durch die Zähne. »Ist das nicht ein bisschen happig? Wer gibt denn so viel Geld für seine alten Platten aus?«
    Greta zuckte die Achseln. »Na ja, die ganze Arbeit und dann noch die Buchhaltung … Wir waren schließlich ein richtiges Unternehmen und viele Schüler, die an Save Your Songs beteiligt waren.«
    » Save Your Songs ?«, schrie Jo. »Ich glaub, mein Schwein pfeift! Hey, wir haben ja noch gar keinen Namen.«
    »Wieso? Wir heißen Parzelle 4 «, entgegnete Karo ganz ruhig. »Schon vergessen? Warum sollten wir für die Plattenfirma einen anderen Namen wählen?«
    »Das finde ich auch«, meinte Bruno beipflichtend. »Lasst uns erst mal sehen, ob uns das

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