Treffpunkt Scheuermühle
Minuten! Okay?“ bettelte das Mädchen.
„Also gut“, willigte der Trickexperte ein und zückte ein kleines, schwarzes Kästchen. Er drückte auf einen Knopf, und die Zugbrücke senkte sich. Eine junge Frau lief ihm entgegen.
„Hallo Darling, du mußt sofort in Paris anrufen. Der Geisterhund hat einen Kurzschluß gehabt oder so ähnlich!“
Nun bemerkte sie auch die Knickerbocker und Frau Trotter, die hinter Mister Kelly marschierten.
„Habt ihr gerade geklingelt?“ wollte sie wissen.
„Laß nur, das geht in Ordnung“, sagte der Mann.
„Führe die Gäste bitte in mein Arbeitszimmer. Ich komme gleich nach.“
Das Arbeitszimmer befand sich im unteren Geschoß des Schlosses. An den Wänden hingen Fotos der erfolgreichsten Ungeheuer, die Mister Kelly konstruiert hatte.
Bis der berühmte Spezialist zurückkam, sahen sich die Knickerbocker schweigend die Bilder der Saurier, der Außerirdischen und der Spukgestalten an. Kellys Frau ließ sie dabei nicht aus den Augen.
„So, nun stehe ich zu eurer Verfügung“, rief der Trickexperte, als er zurückkam.
Lilo tat vorerst wirklich so, als würde sie einen Artikel über seine Person schreiben wollen. Ganz zufällig kam sie dann auf die neuesten verblüffenden Tricktechniken zu sprechen. „Ich habe gehört, daß man jetzt Figuren nur aus Licht darstellen kann. Sie sehen aber richtig lebendig aus, und man kann sie sogar von allen Seiten betrachten. Sie sind plastisch“, schwärmte das Mädchen und beobachtete dabei genau das Gesicht des Mannes. Er hatte bisher keine Miene verzogen. Lächeln schien ihm unbekannt zu sein.
Nun aber hob er fragend die Augenbrauen. „Wer hat dir das erzählt?“ fragte er kalt und bohrend.
„Bitte, Darling, rege dich nicht auf, sagte seine Frau mit beruhigender, sanfter Stimme.
„Ihr müßt wissen“, erklärte sie den Knickerbocker-Freunden, „Charles hat Geräte gebaut, die das können. Hier, in diesem Schloß. Doch die ersten sogenannten Prototypen sind vor zwei Jahren gestohlen worden!“
Das Lichtschwert
„Gestohlen“, wiederholte Lilo murmelnd.
„Ja, die Geräte sind aus der Werkstatt verschwunden. Ich besitze selbstverständlich noch die Pläne zu diesen Spezial-Hologrammen.“ { * }
„Wir... wir haben leider auch keine Ahnung, wer sie jetzt besitzt“, sagte das Superhirn langsam. Um die volle Wahrheit zu verraten, war später auch noch Zeit, fand Lieselotte. Langsam wurde der Fall nämlich auf der einen Seite klar und auf der anderen Seite höchst undurchsichtig. Lilo hatte ein äußerst ungutes Gefühl. Doch sie konnte nicht verstehen, warum.
„Es tut mir leid, aber ich muß jetzt wieder an die Arbeit“, erklärte Herr Kelly und verabschiedete sich hastig von den Kindern.
Als die drei über die Zugbrücke marschierten, kam ihnen Frau Kelly nachgelaufen und hielt sie auf.
„Paßt auf, ich... ich hätte jetzt auch eine Frage an euch“, sagte sie zögernd. Zu Beginn des Besuches war sie sehr kühl und unnahbar erschienen. Nun wirkte sie unsicher und verlegen.
„Es ist nämlich so“, setzte sie fort. Frau Kelly machte eine kurze Pause und rang nach Worten. Gespannt blickte ihr Lilo ins Gesicht. Was kam jetzt? Was hatte sie auf dem Herzen?
„Ich möchte euch noch Material und Unterlagen für euren Artikel schicken“, plapperte die Frau schließlich los, und um ihre Worte zu unterstreichen, nickte sie heftig. „Aber ich kenne leider eure Adresse nicht!“
Tante Clarissa zückte ihre Handtasche und fischte eine Visitkarte heraus. Sie überreichte sie Frau Kelly. „Senden Sie alles an mich. Ich leite es an die Kinder weiter!“ versprach sie. „Mich interessiert die Arbeit Ihres Mannes nämlich selbst!“ fügte sie schmunzelnd hinzu. „Aber jetzt müssen wir dringend zu Axel nach Hause!“ sagte sie zu den Knickerbockern und stieg in den Wagen.
Von einer Telefonzelle aus rief Tante Clarissa besorgt ihren Neffen an, um ihre baldige Rückkehr anzukündigen.
„Die Nase kann ich mir selbst putzen, und das Husten schaffe ich auch noch allein“, näselte Axel ins Telefon. „Außerdem gibt es heute ein Spitzen-Fernsehprogramm. Ihr könnt ohne weiteres noch ein wenig durch die Gegend gondeln!“
Der Schuhu nahm das Angebot gerne an, da die Tante eine stolze Oberösterreicherin war, die „ihr Land“ gerne anderen zeigte.
„Wollt ihr wissen, wie Kinder früher gelebt haben?“ fragte Clarissa die Knickerbocker.
„Warum nicht!“ meinte Dominik.
„Dann machen wir jetzt noch einen
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