Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treffpunkt Scheuermühle

Treffpunkt Scheuermühle

Titel: Treffpunkt Scheuermühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
macht mit diesen ,Totenbeschwörungen’ ein gutes Geschäft“, setzte das Superhirn fort. „Er läßt beim Treffen der ,Grauen Schatten’ Verstorbene erscheinen und kassiert dafür. Übrigens kommen die Geister bestimmt aus dem Gerät, das Charles Kelly entwickelt hat. Wer auch immer sich in der Mühle aufhält und die Anlage steuert, ist ziemlich sicher auch der Dieb. Oder er hat sich das Gerät beschaffen lassen.“
    „Klingt alles ziemlich logisch“, stellte Axel fest. „Und es ist auch eine Erklärung für den roten Kämpfer und den Brand beim Grundstücksverwalter. Der Mühlenpächter will natürlich unerkannt bleiben. An den leichtgläubigen Verrückten, die bei diesem ,Graue-Schatten-Spektakel’ mitmachen, kann er viel verdienen. Und eigentlich ist es nicht einmal verboten. Es handelt sich um eine Art ,Geisterbahn für Erwachsene’!“
    „Der Kerl im Lederanzug, der uns im VW-Käfer heute gefolgt ist, muß auch zu dieser Organisation gehören“, stellte Dominik fest.
    „Wahrscheinlich ja“, vermutete Lilo. „Aber trotzdem ergibt das Ganze noch kein komplettes Bild. Irgendwie passen die Puzzlesteine nicht zusammen. Es dreht sich zwar alles um die Schauermühle, aber ich glaube, in Wirklichkeit ist da noch etwas ganz anderes im Spiel.“
    Diesmal schauten Axel und Dominik ihre Freundin etwas verwirrt und verständnislos an.
    „Ich weiß selbst nicht genau, was ich damit meine, aber es ist so ein Gefühl“, gestand ihnen das Superhirn.
    Für heute war es zu spät. Draußen herrschte bereits Dunkelheit, die jede Suche unmöglich machte. Aber für den nächsten Tag hatte sich Lilo schon etwas vorgenommen. Ein äußerst gewagtes Unternehmen.

Das Geheimnis des Turmes
     
     
    Eigentlich hatte Lilo vorgehabt, am nächsten Tag, gleich nach dem Frühstück, noch einmal zur Schauermühle zu gehen. Allerdings wollte sie nicht allein hin und war ziemlich sauer, daß sich die restliche Knickerbocker-Bande weigerte, sie zu begleiten.
    „Du bist schon fast wieder gesund. Ich finde es gemein, daß du mich im Stich läßt!“ warf sie Axel vor.
    Doch der Junge machte sich nichts daraus. „Sag, ich bin ein Feigling. Es ist mir völlig egal. Ich habe einfach die Nase voll. Im wahrsten Sinne des Wortes!“ brummte er.
    Lilo hatte sich in den Kopf gesetzt, mehr über die Schauermühle herauszubekommen. Doch mußte sie sich selbst eingestehen, daß auch ihr der Mut fehlte. Sie wollte nicht ohne Verstärkung hin.
    „Etwas wollte ich dich schon die ganze Zeit fragen“, sagte das Superhirn schließlich zu Axel. „Wo steht eigentlich der Turm, in dem dein Cousin die Saurier gesehen hat?“
    Axel beschrieb ihr den Weg. Der Turm war ziemlich leicht zu finden. Doch eine Frage konnte sich der Junge nicht verkneifen. „Wieso willst du das wissen? Traust du dich vielleicht nicht ohne uns zur Mühle? Und damit es nicht auffällt, gehst du zum Turm. Stimmt’s oder habe ich recht?“
    „Keines von beiden!“ fauchte ihn Lieselotte wütend an. Sie war sauer, weil Axel den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
    „Lilo, bitte komm spätestens um zwölf von deinem Spaziergang zurück!“ rief ihr Tante Clarissa nach. „Ich habe heute noch einiges vor! Wenn du möchtest, kannst du selbstverständlich eines der Haflingerpferde nehmen und ausreiten!“ Dieses Angebot nahm das Mädchen gerne an und wählte Marco Polo aus.
    Ungefähr eine halbe Stunde später hatte es den Turm erreicht. Es band den Hengst an einem Baum fest und näherte sich dem verfallenen Bauwerk.
    „Saurier, wie kommen hier Saurier hinein?“ fragte sich Lieselotte. „Wahrscheinlich auf die gleiche Art, wie die Geister von Verstorbenen erscheinen!“ gab sie sich selbst die Antwort.
    Allerdings erschien ihr das nicht allzu logisch. Für solche Effekte waren doch Geräte notwendig. Wieso hatte jemand diese Dinger in die Ruine gebracht?
    Lilo zückte ihre Taschenlampe und trat in den runden Raum. Eine eisige Windbö fegte durch die Tür und wirbelte das welke Laub auf, das auf dem Boden lag. Das Mädchen stapfte suchend umher. Lange ließ es das Licht der Lampe über die morschen Holzkisten streifen, die gegenüber der Türöffnung aufgestapelt waren. Lieselotte klopfte mit der Faust darauf, um herauszufinden, ob sich etwas in ihnen befand.
    „Klingen alle ziemlich leer“, stellte sie schließlich fest. Doch zur Sicherheit machte sie sich nun daran, die Deckel zu öffnen. Einige waren stark verzogen, hatten eingerostete Scharniere und ließen sich nicht

Weitere Kostenlose Bücher