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Treffpunkt Scheuermühle

Treffpunkt Scheuermühle

Titel: Treffpunkt Scheuermühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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verbrachte.
    „Wie heißt der Ort, in dem er wohnt? Bitte sag das noch einmal!“ bat Dominik seine Freundin Lilo. Er konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte.
    „Christkindl!“ wiederholte Lieselotte.
    „Angeblich ist vor über 300 Jahren eine Wachsfigur des Christuskindes in einem Tannenbaum gefunden worden. Ihr wißt schon, so eine Figur, wie man sie oft zu Weihnachten in Krippen sieht. Auf jeden Fall soll dieses zwölf Zentimeter große ,Christkindl’ einen Mann von seiner schweren Krankheit geheilt haben. Deshalb ist an der Fundstelle eine Wallfahrtskirche errichtet worden.“
    „Moment“, bei Dominik hatte es geklingelt. „Befindet sich in diesem Ort nicht auch ein Postamt?“
    „Richtig“, rief Clarissa. „Das Postamt Christkindl, das nur von Ende November bis Anfang Januar geöffnet hat. Am besten, ihr steckt einmal einen frankierten Brief oder eine Postkarte für eure Freunde in ein Kuvert und schickt dieses an das ‚Sonderpostamt A-4411 Christkindl/Unterhimmel’. Die Poststücke werden dort abgestempelt und verschickt. So erhalten die Freunde Briefe – direkt vom ,Christkindl’!“
    „Du, Lilo“, wandte sich Poppi an ihre Freundin. „Was möchtest du bei diesem Charles Kelly?“
    Lilo sprach sehr leise, damit Tante Clarissa nicht zuhören konnte. Bisher hatte die Bande sie ja noch nicht in die Ereignisse rund um die Schauermühle eingeweiht. „Glaubst du an echte Geister und Gespenster? Und an die Seelen von Verstorbenen, die aus dem Jenseits zurückkehren?“ fragte sie Poppi.
    Das Mädchen wiegte den Kopf. „Nachdem, was wir in dieser gräßlichen Mühle erlebt haben, eher ja!“
    „Ich aber nicht!“ sagte Lilo. „Mir ist in der Nacht ein Gedanke gekommen: Vielleicht ist diese Mühle auch nur eine Art hypermoderne Geisterbahn. Möglicherweise ist es wirklich möglich, die Monster aus Licht zu erzeugen. Das würde ich gerne Mister Kelly fragen. Er ist schließlich der Spezialist!“
    Zum Glück kannte jeder im Ort den „Mann aus Amerika“, und so fand Tante Clarissa schnell den Weg zu seinem kleinen Schloß heraus. Es handelte sich dabei um ein Schloß wie aus dem Bilderbuch. An beiden Seiten des Gebäudes ragten Türme mit echten Burgzinnen und kleinen Fenstern in die Höhe. Und als Eingang diente eine echte Zugbrücke, die zur Zeit aber geschlossen war.
    Daneben entdeckte Lilo an der Mauer einen schwarzen Griff. Sie packte ihn und zog daran.
    In der Ferne schellte eine helle Glocke.
    „Bitte, was wünschen Sie?“ schnarrte gleich darauf eine Stimme. Das Schlößchen war also modern ausgestattet und besaß sogar eine Gegensprechanlage. Gleich unter dem schwarzen Griff fand das Mädchen den kleinen Lautsprecher, der auch als Mikrophon diente. Es beugte sich hin und sagte: „Guten Tag! Wir kommen von der Schülerzeitung ,Schummelzettel’ und hätten gerne ein kurzes Interview mit Charles Kelly gemacht!“
    „Das geht heute nicht. Ein andermal. Aber meldet euch vorher an“, wimmelte sie die Stimme ab.
    Enttäuscht drehte sich Lilo zu den anderen um, die beim Wagen warteten.
    „Kein Glück?“ erkundigte sich der Schuhu und rückte die Riesenbrille auf der Nase zurecht. Lieselotte schüttelte den Kopf. Sie hatte sich viel von dem Gespräch erwartet.
    Als sie wieder in den Geländewagen stiegen, bog ein alter, verbeulter VW-Käfer um die Ecke. Der Fahrer hatte nicht damit gerechnet, daß hier ein anderes Auto stehen würde, und sprang voll auf die Bremse. Nur drei Zentimeter vor Clarissas Stoßstange brachte er den Wagen zum Stillstand. Die Tür flog auf, und ein großer, schlanker Mann sprang heraus.
    „Ein VW-Käfer... das ist... das ist der Mann mit dem Motorradanzug!“ flüsterte Lilo Poppi zu. „Ihr habt doch erzählt, daß er in einem VW-Käfer vor dem Bürohaus gesessen ist.“
    „Ja, aber sein Käfer war gelb. Dieser ist hellblau!“ zischte Poppi.
    „Ich entschuldige mich, falls ich Ihnen einen Schrecken eingejagt haben sollte“, sagte der Mann mit tiefer, knurrender Stimme.
    „Irgendwie kommt mir der sehr streng vor“, dachte Dominik. „Das macht bestimmt der dünne, schwarze Oberlippenbart. Er sieht wie ein aufgemalter Strich aus. Und rund um die Ohren hat sich der Mann die Haare wegschneiden lassen. Sehr altmodisch.“
    „Herr Kelly?“ fragte Lilo. Der Mann nickte.
    „So ein erfolgreicher Mann fährt so eine alte Schrottkiste!“ dachte Dominik überrascht.
    „Wir wollen zu Ihnen“, rief Lieselotte. „Bitte, bitte, schenken Sie uns nur fünf

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