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Treffpunkt Scheuermühle

Treffpunkt Scheuermühle

Titel: Treffpunkt Scheuermühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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nickte sie der mürrischen Sekretärin zu und flötete: „Vielen Dank für die freundliche Auskunft!“
    Die Dame zuckte ständig mit dem Kopf, als hätte sie einen Wackelkontakt. Immer wieder versuchte sie, auf diese Weise ihr Haar vom linken Auge wegzuschleudern. Sie schien nervös zu sein.
    „Ach, Kinder!“ Herr Bormann war ihnen auf den Gang nachgelaufen. „Kinder, wartet, ich rufe euch den Lift!“ lachte er und drückte den Knopf. „Aber vor allem wollte ich euch um etwas bitten“, sagte er dann. „Könnte ich eine Kopie der Schularbeit über die Mühle kriegen?“
    Lilo versprach sie ihm und stieg in den Aufzug.
    Dominik drückte die schwarze Taste, neben der „Erster Stock“ stand, und die Schiebetür schloß sich. Mit einem leichten Ruck setzte sich die Kabine in Bewegung.
    „Ich bin ganz schön gespannt, wer der Pächter der Schauermühle ist“, meinte Lilo und wippte ungeduldig auf und ab.
    Wieder machte der Aufzug einen Ruck und stoppte. Doch die Tür blieb geschlossen. Poppi drückte den Knopf, mit dem man sie normalerweise öffnen konnte, doch es tat sich nichts.
    Das Licht in der Kabine erlosch.
    „Verdammt“, fluchte Lilo leise. „Der Lift wird doch nicht steckengeblieben sein!“
    „Keine Panik“, meinte Dominik. „Bestimmt kommt gleich jemand und befreit uns.“
    Die Minuten verstrichen, doch niemand kam.

Feuer!
     
     
    Dominik begann umständlich in seiner Hosentasche zu kramen, aus der er schließlich eine winzige Taschenlampe zog und anknipste. Im schwachen Lichtschein suchten die Knickerbocker den Alarmknopf auf der Schalttafel. Sie hatten ihn schnell entdeckt und gedrückt.
    Stille! Wahrscheinlich löste er ein Alarmsignal beim Portier aus. Das konnten sie natürlich nicht bis hierher hören. Oder war der Alarm auch gestört?
    „Kann so ein Aufzug abreißen?“ meldete sich Poppi zaghaft. Lilo legte ihr beruhigend einen Arm um die Schulter und meinte: „Nein, das ist fast unmöglich. Du brauchst dich nicht aufzuregen. Ich habe den Eindruck, es ist im ganzen Haus der Strom ausgefallen. Komm, setz dich nieder, das ist das beste!“
    Zögernd folgte Poppi der Aufforderung ihrer Freundin, und Lilo ließ sich neben sie sinken. Dominik blieb stehen.
    Er trommelte mit beiden Fäusten gegen die Metalltür und rief: „Hallo! Wir sind im Aufzug eingeschlossen! Hilfe!“
    Gespannt warteten die drei auf ein Zeichen. War schon jemand unterwegs, um Hilfe zu holen? Stand Herr Bormann vielleicht noch auf dem Gang?
    Ein bedrückendes Schweigen machte sich breit. Sowohl Poppi als auch Dominik und Lilo fühlten sich plötzlich sehr allein und im Stich gelassen.
    „Wir... wir werden ersticken!“ jammerte das jüngste Knickerbocker-Mitglied. „In den Aufzug kommt keine frische Luft. Ich ... ich kann kaum noch atmen!“
    „Nein, nein, die Kabine ist nicht luftdicht!“ beschwichtigte sie Lieselotte wieder. Allerdings war sie sich da selbst nicht ganz sicher.
    „Riecht ihr das?“ Dominik schnupperte lautstark.
    „Rauch! Es riecht verbrannt!“ stellte Lieselotte fest.
    „Aber wo brennt es? Doch hoffentlich nicht im Aufzugschacht!“ rief der Junge und trommelte gleich wieder gegen die Aufzugtür.
    „Feuer! Hilfe! Hilfeeee!“ schrie er aus Leibeskräften. Der Qualmgeruch wurde schnell stärker und brannte in den Nasen der Junior-Detektive.
    Was war da los? Wieso hörte sie denn keiner?
    „Heute haben sicher viele Büros geschlossen“, schoß es Lilo durch den Kopf. „Die meisten Menschen machen ein verlängertes Wochenende. Es ist niemand da! Schließlich gibt es nur Büros in diesem Haus!“
    Wieder vergingen mehrere bange Minuten, die sich wie fade Schulstunden zogen.
    Plötzlich flackerte das Licht über ihren Köpfen und leuchtete schließlich auf.
    „Jetzt... jetzt kommt Rettung!“ jubelte Poppi. In diesem Moment setzte sich auch der Lift wieder in Bewegung und glitt ruhig hinunter. Die metallene Schiebetür öffnete sich, und die Knickerbocker sahen auf der Mauer ein Schild mit der Aufschrift „1. Stock“. Erleichtert stolperten sie hinaus.
    „Rauch! Überall Rauch!“ rief Dominik. „Hier brennt es!“
    Lilo blickte sich hastig um und hatte sofort das Feuer entdeckt. „Der Brand muß dort drüben sein. Am Ende des Ganges... Aus einer der Wohnungen kommt der Qualm!“ schrie sie. „Wir müssen sofort die Feuerwehr verständigen. Los, zum Portier!“
    Die drei hasteten die Treppe hinunter und rannten in die Vorhalle. Während Lieselotte in die Portierloge stürzte,

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