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Treffpunkt Scheuermühle

Treffpunkt Scheuermühle

Titel: Treffpunkt Scheuermühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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hineinblickte.
    In diesem Moment bekam er einen kräftigen Stoß von hinten. Der Mann stolperte in die Kajüte und hörte, wie hinter ihm die Tür zuflog. Mit zitternden Fingern legte Axel hastig den Riegel wieder vor und schloß ab.
    Jetzt erst erkannte der Mann, daß er in die Falle gegangen war. Der Raum war leer. Das Gepolter hatten die Knickerbocker mit Hilfe eines starken Stricks erzeugt, den sie aus mehreren Wollfäden zusammengedreht hatten. Dieser Strick war am Bettpfosten festgemacht und ließ das eiserne Gestell rucken und springen.
    Die vier Junior-Detektive, der Professor, Frau Kelly und Julian saßen hinter dem Kabinenaufbau versteckt. Von dort aus hatten sie den Faden gezogen, und von dort waren sie auch vorgestürzt.
    „Rita!“ brüllte der Mann in der Kajüte und trampelte und trommelte so laut er nur konnte. „Sie haben mich überrumpelt!“
    Die Tür des Steuerhauses flog auf, und eine Frau trat heraus.
    „Was jetzt?“ flüsterte Axel. „Was ist, wenn sie bewaffnet ist?“
    Den Knickerbockern blieb keine Zeit zum Überlegen, denn sie hörten die Frau mit großen Schritten heraneilen. Julian hielt noch immer den Wollstrick in der Hand, und weil ihm nichts anderes einfiel, zog er kräftig an. Ein Poltern und ein Aufschrei waren die Folge. Sie schien gestolpert zu sein.
    „Auf sie! Sie liegt auf dem Boden!“ schrie Lilo, und alle sieben Gefangenen stürzten sich gleichzeitig auf die Frau. Sie hatte keine Chance!
    „Ich... ich gehe hinauf und schau, ob es ein Funkgerät gibt“, rief Julian. „Dann verständige ich die Flußpolizei.“
    Es war Montag geworden. In Tante Clarissas Haus herrschte Überfüllung. Sie mußte zur Zeit nicht nur die Knickerbocker-Bande beherbergen, sondern auch Julian, Professor Dostoinikow und Poppis Eltern. Zum späten Frühstück hatten auch noch Frau Kelly und natürlich Stanislaus ihr Kommen angesagt.
    Endlich waren dann alle bis auf Frau Kelly versammelt.
    „Kind, Kind! Kaum läßt man dich vier Tage aus den Augen ...“, jammerte Poppis Mutter immer wieder.
    „Ich habe zwar neue Rekorde im Zittern aufgestellt, aber es ist gut ausgegangen!“ meinte Poppi.
    „Ich verstehe immer noch nicht, warum Julian euch verfolgt hat. Noch dazu in dieser lächerlichen Maskerade!“ schimpfte Frau Trotter etwas verärgert.
    „Schuhu, nimm die lächerliche Maskerade zurück. Julian hat uns gerettet. Ohne ihn wären wir jetzt vielleicht Fischfutter“, verteidigte Axel seinen Cousin.
    „Ich war immer der totale Feigling, und du selbst hast mir immer Axel vorgehalten“, erklärte Julian seiner Tante. „Du hast oft erzählt, wie mutig er ist, und wie stolz du auf ihn bist. Nach dieser Sache mit dem Saurier und den Kapuzenleuten war mir klar, daß mein guter Cousin mit seinen Knickerbocker-Kollegen zu schnüffeln beginnen wird. Ich wollte wissen, wie er das macht, und deshalb bin ich ihnen überallhin nach. Doch ich hatte keine Lust, verspottet zu werden. Daher die Maskerade!“
    Tante Clarissa ließ ihre Eulenbrille wieder einmal auf der Nase rauf und runter rutschen. Ihre Neffen kamen auf Ideen!
    „Sie können sich nicht vorstellen, was es für mich bedeutet, frei zu sein“, sagte Professor Dostoinikow. „Und zu wissen, daß in meine Land keine Diktator mehr lebt. Bisher war mir das durch die Gefangenschaft unbekannt. Ich werde zurückgehen und helfen, eine schöne Land zu machen!“ Die kleinen und müden Augen des Mannes begannen zu strahlen. Die Strapazen und Ängste der vergangenen Monate waren aus seinem Gesicht wie weggewischt.
    Da klopfte es an der Tür.
    „Herein, obwohl wir keinen Platz mehr haben!“ rief Tante Clarissa.
    Frau Kelly streckte den Kopf ins Zimmer und begrüßte alle. Ihr folgte... Charles Kelly!
    Poppi sprang auf und deutete mit dem Finger auf ihn: „Aber... aber, er ist doch einer der Gangster!“
    Frau Kelly schüttelte den Kopf. „Nein, das ist er nicht. Es hat sich zum Glück nur um eine Namensgleichheit gehandelt. Mein Mann ist und bleibt Trickspezialist. Übrigens habe ich ihm alles erzählt und...“
    „Und ich habe nicht den Wutanfall bekommen, den sich meine Frau erwartet hat. Hauptsache, sie ist gesund und bei mir!“ setzte Herr Kelly fort und legte den Arm um ihre Schulter.
    „Aber wen haben wir dann in der Kajüte gefangen?“ wollte Poppi wissen.
    Lilo hatte es noch mit eigenen Augen gesehen, als die Polizei den Mann festgenommen hatte. Sie war sehr entsetzt gewesen.
    „Die Leute, die hinter der Schauermühle gesteckt sind,

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