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Treffpunkt Scheuermühle

Treffpunkt Scheuermühle

Titel: Treffpunkt Scheuermühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Kerl... der mit dem gelben VW... der war auch wieder da!“ fiel Lilo plötzlich ein. „Er hat Marco Polo so erschreckt, daß mich das Pferd abgeworfen hat. Aber ich habe mir nur ein paar blaue Flecken geholt. Sonst nichts“, sagte Lieselotte lässig und stöhnte gleich darauf leise. Das Auto war durch ein Schlagloch gerumpelt, und jede starke Erschütterung machte sich als heftiger Stich im Kopf des Mädchens bemerkbar.
    „Fahren wir wieder nach Hallstatt?“ erkundigte sich Poppi, der die Strecke bekannt vorkam.
    „Es ist die gleiche Richtung“, gab ihr Tante Clarissa recht. „Aber diesmal führt uns die Fahrt zum Dachstein. Mit seinen fast 3.000 Metern ist er einer der faszinierendsten und tollsten Berge des Landes!“ schwärmte sie.
    Dominik verzog das Gesicht. Das klang irgendwie nach Klettern und Wandern. Darauf hatte er im Augenblick nicht die geringste Lust.
    „Wir werden mindestens eine Höhle besuchen!“ verriet ihnen der Schuhu.
    „Gibt es mehrere im Dachstein?“ fragte Poppi.
    Tante Clarissa lachte. „Es sind rund 500 Höhlen bekannt! Davon ist eine sogar 45.000 Meter tief!“
    „Wahnwitz!“ staunten die Knickerbocker.
    Poppi war an diesem Samstag besonders munter und gut aufgelegt. Immer wieder hüpfte sie auf der Rückbank herum und bestaunte die mächtigen Felswände und die Seen, an denen sie vorbeikamen.
    „Komisch“, dachte sie nach einer Weile. „Ich kann mich auch täuschen. Aber mir kommt vor, der blaue Wagen fährt ständig hinter uns her. Die ganze Zeit schon!“ Doch dann beschloß das Mädchen, diesen Gedanken schnellstens wieder beiseite zu schieben. Wahrscheinlich sah sie schon Gespenster. Kein Wunder nach den Erlebnissen der vergangenen Tage! Nein, sie ließ sich diesen Tag nicht verderben. Poppi freute sich viel zu sehr auf den Höhlenbesuch! Hätte sie doch nur jemandem von ihrer Beobachtung berichtet...
    „Wie im Film, nur viel toller“, lautete das Urteil der Knickerbocker-Bande über die Koppenbrüller Höhle bei Obertraun. Tante Clarissa kannte einen örtlichen Höhlenspezialisten, der sie durch die abenteuerliche Tropfsteinhöhle führte.
    Das Tolle an der Höhle waren aber nicht nur die Tropfsteine, die von der Decke und auf dem Boden wuchsen. Richtig abenteuerlich fanden die Knickerbocker, daß jeder Besucher eine Karbidlampe in die Hand gedrückt bekam. Mit diesem „Leuchtfeuer“ ausgerüstet, konnten sie durch die langen Gänge und hohen Säle der Höhle ziehen. Die Leuchtkraft der kleinen Flammen der Lampen wurden durch Spiegel verstärkt. Die Schatten, die das flackernde Licht an die Höhlenwände warf, sahen gespenstisch aus.
    Der absolute Höhepunkt des Tages war aber dann der Besuch der Mammuthöhle und der Rieseneishöhle.
    „Der totale Wahnsinn! Einfach super-irre! Fetzomenal! Gigantotastisch!“ riefen die Junior-Detektive, als sie die mächtigen Gletscher sahen, die in der Rieseneishöhle flossen. Staunend bewunderten sie die gefrorenen Wasserfälle und die riesigen, glitzernden Säulen aus Eis, die wie aus einem Märchenfilm aussahen.
    „Die Höhle erinnert mich ein bißchen an deine Dreharbeiten in Salzburg. Mit diesem verrückten Amerikaner!“ sagte Poppi zu Dominik. { * }
    Der Junge nickte und schmunzelte, als ihm die Sache mit den UFOs wieder einfiel.
    Lilos Kopfschmerzen waren mittlerweile besser geworden. Die kühle Luft tat ihr gut. Doch etwas beunruhigte sie sehr: In ihrer Erinnerung klaffte eine Spalte. Da war doch etwas gewesen. Etwas, das ihr Angst eingejagt hatte. Es war wie ausgelöscht und aus ihrem Gedächtnis weggewischt. So angestrengt sie auch überlegte, es tauchte nicht mehr auf!
    Die Dunkelheit senkte sich bereits über die Berge, als sich die Knickerbocker und Frau Trotter von Konstantin, dem Höhlenführer, verabschiedeten.
    „Gute Fahrt!“ wünschte ihnen der urige Oberösterreicher im Loden-Wetterfleck und winkte dem Geländewagen lange nach.
    „Ich bin ganz schön geschafft!“ stellte Axel auf dem Heimweg fest. „Aber vor lauter Aufregung habe ich meine Erkältung völlig vergessen. Das hat ihr gutgetan. Sie ist eindeutig besser!“
    „Freut mich!“ sagte Tante Clarissa und bog in eine Bergstraße ein, die ziemlich steil bergab ins Tal führte. Als sie sich der ersten, engen Kurve näherte, schaltete sie zurück und trat auf die Bremse.
    Doch zu ihrem Entsetzen rutschte das Pedal durch und schlug auf der Bodenplatte des Wagens an. Frau Trotter fischte verzweifelt mit der Schuhspitze danach. Vielleicht hatte es

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