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Treffpunkt Scheuermühle

Treffpunkt Scheuermühle

Titel: Treffpunkt Scheuermühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Haflinger galoppierte los, und das Mädchen hatte große Mühe, sich im Sattel zu halten. Aber das machte ihm nichts aus. Hauptsache weg! Weit weg!
    Als Marco Polo aus dem Wald auf die asphaltierte Forststraße sprang, geschah es.
    Plötzlich heulte ein Motor links von dem Pferd auf. Lilo drehte erschrocken den Kopf und erkannte einen gelben VW-Käfer, der hinter einem Gebüsch geparkt war.
    Zweige knackten, und Erde flog nach allen Seiten, als der Wagen mit durchdrehenden Reifen aus dem Versteck schoß und auf der Forststraße davonraste.
    Der Hengst war sehr erschrocken und bäumte sich auf. Lilo klammerte sich an seiner Mähne fest und schrie: „Nicht! Ruhig! Ganz ruhig, Marco Polo!“ Doch das Pferd ließ sich nicht beschwichtigen und ruderte immer wieder mit den Vorderhufen durch die Luft.
    Lilo rutschte aus dem rechten Steigbügel, verlor das Gleichgewicht und stürzte vom Rücken des Haflingers. Mit dem Kopf schlug sie hart gegen einen Baumstamm!

Die fehlende Stunde
     
     
    Lieselotte rieb sich die Augen und betastete ihren Hinterkopf. Das würde eine ziemliche Beule geben. Außerdem brummte ihr Schädel und tat höllisch weh. War sie ohnmächtig gewesen?
    Das Mädchen blickte auf die Uhr und rechnete. Das letzte Mal hatte sie im unterirdischen Gang auf die Uhr gesehen. Seit damals war eine halbe Stunde vergangen.
    „Ich glaube nicht, daß ich bewußtlos war“, entschied Lilo und richtete sich stöhnend auf. Einige Meter entfernt stand Marco Polo und blickte suchend zu ihr herüber. Der schreckhafte Hengst hatte sich mittlerweile beruhigt und spitzte bereits neugierig die Ohren.
    Lilo war ziemlich benommen und konnte nicht einmal gerade gehen. Sie taumelte auf das Pferd zu und hielt sich am Sattel fest. „Ich habe doch keinen Rausch“, sagte sie leise zu sich selbst.
    Ihr Rücken und ihr Fuß schmerzten, als sie sich in den Sattel schwang. Im Schritt ließ sie sich von dem Haflinger nach Hause tragen.
    Von dem dunklen Schatten, der sich an ihre Fersen geheftet hatte, bemerkte sie nichts. Lilos Genick war auch etwas mitgenommen, und deshalb vermied das Mädchen jede schmerzhafte Bewegung zur Seite oder nach hinten. Ein verhängnisvoller Fehler.
    „Na, was war los?“ bestürmten Axel und Dominik ihre Freundin, als sie in den Hof des Gestüts ritt.
    „Was soll schon los gewesen sein?“ fragte das Mädchen verständnislos.
    „Na, im Turm. Hast du etwas entdeckt?“ wollte Axel wissen. Obwohl er keine Lust gehabt hatte mitzukommen, war er äußerst neugierig.
    „Im Turm... ach so!“ Lieselotte hatte Mühe zu denken. Wie aus einem schwarzen Nebel tauchten in ihrem Kopf nun wieder Fetzen der Erinnerung auf.
    „Im Turm... da beginnt ein unterirdischer Gang“, berichtete sie. Staunend hörten ihr die Jungen zu.
    „Er führt direkt zur Schauermühle. Ich glaube, daß vor einer Woche dieses Gerät, mit dem man die Monster erzeugen kann, dort gestanden ist. Jemand hat damit die Saurier erscheinen lassen und deinen Cousin erschreckt. Er sollte verschwinden“, teilte sie den anderen ihre Überlegung mit.
    „Aber braucht so ein Ding nicht Strom?“ warf Dominik ein.
    „Schon möglich! Aber vielleicht ist dort eine Steckdose!“
    Lilo sprach langsam. Jedes Wort kam ihr nur mühsam über die Lippen. „Auf jeden Fall war ich bei der Schauermühle und habe dort wieder ein Treffen der Kapuzenleute erlebt...“ Das Mädchen stockte.
    „Und?“ bohrt Axel. „Was war?“
    „Nichts! Ich meine, ich weiß nichts Besonderes“, brummte Lieselotte. In ihrem Gedächtnis war ein großes, schwarzes Loch. Sie spürte, daß ihr etwas entfallen war. Doch so angestrengt sie auch überlegte, es fiel ihr nicht mehr ein.
    „Fertig zur Abfahrt?“ fragte Tante Clarissa, die gerade aus dem Haus getreten war. Sie streifte schnell einen Gummiring über ihren dünnen, roten Pferdeschwanz und hob wieder einmal die Brille in die Höhe. Die großen Gläser hatten nämlich die Angewohnheit, ständig auf ihre Nasenspitze vorzurutschen.
    „Was machen wir eigentlich?“ wollte Axel wissen und wurde gleich darauf von einem Hustenanfall geschüttelt.
    „Etwas, das für deine Verkühlung das denkbar Schlechteste ist“, brummte der Schuhu. „Aber du bist warm genug angezogen. Es dürfte dir nichts geschehen!“
    „Das war aber keine Antwort auf meine Frage“, bemerkte Axel.
    „Großes Geheimnis!“ meinte die Tante und grinste verschmitzt. Also stiegen die vier Knickerbocker in den Geländewagen, und die Fahrt ging los.
    „Der

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