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Treffpunkt Unendlichkeit

Treffpunkt Unendlichkeit

Titel: Treffpunkt Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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unternehmen?«
    »Was kann ich denn tun? Ich habe alle freien Agenten auf seine Spur gehetzt. Aber es wird äußerst schwierig werden.«
    »Weshalb?«
    »Ich kam eigentlich her, um dir davon zu berichten. Überall herrscht Aufruhr. Unsere Werber werden von Kultisten belagert. Alle Straßen zu unserem Stützpunkt sind voll von Menschen. Wenn du mich fragst, sind die meisten Kultanhänger nicht echt, sondern gemietete Aufwiegler. Einige, die wir ausquetschten, behaupteten, sie hätten etwas von einer Pilzkrankheit gehört, die den Weißen Tod bringe.«
    »Ich wunderte mich schon, daß man von diesem Witz nichts hörte. Verdammter Getreidepilz! Das hat ihnen die richtige Ausrede verschafft.«
    Malco schwieg und wartete auf Befehle.
    »Warten wir noch eine halbe Stunde ab«, sagte Lyken plötzlich. »Wenn die Polizei bis dahin die Straßen nicht geräumt hat, nehmt ihr die Kerle mit. Ich bekomme meine zwölftausend Leute vor Mitternacht zusammen, und wenn der Hohe Herr persönlich eingreift!«
    »Du glaubst also, daß Clostrides dahintersteckt?«
    »Wer sonst?«
    Lyken drehte sich um und starrte aus dem Fenster. Während er sich mit Malco unterhalten hatte, waren überall die Lichter aufgeflammt. »Doppelt so groß«, sagte er vor sich hin, ohne recht zu merken, daß er die Worte laut gesprochen hatte.
    »Was?« Mako sah ihn verwirrt an.
    Lyken lachte, diesmal ohne Bitterkeit. »Nichts, Shane. Könntest du die Sache hier zwei oder drei Stunden leiten?«
    »Ich könnte wohl, aber …«
    »Dann sei so gut und tue es.« Lyken ging auf die Tür zu. »Ich muß noch einiges im Konzessionsgebiet ordnen.«
    »Du gehst nach Akkilmar?« fragte Malco nach einer Pause.
    »Ja.«
    »Hoffentlich weißt du, was du tust, Ahmed. Mehr kann ich nicht sagen. Ich hoffe jedenfalls, daß du es weißt.«
    Ich hoffe es auch, dachte Lyken.
    Er hatte seit langem auf einen Kampf mit den Direktoren gewartet; er wußte sehr wohl, daß er nicht beliebt war, daß sein Konzessionsgebiet zuviel einbrachte, daß er mehr Marktanteile besaß als die anderen, sogar mehr als die Direktoren. Nun ja, es war fair. Er kannte die ungeschriebenen Gesetze. Und er hatte sich auf zwei Dinge verlassen, die ihn schützen sollten.
    Zum ersten hatte er sein Büro ganz unten angelegt – und die Portale, die zu seinem Konzessionsgebiet führten, hoch oben. Man konnte die Geographie – oder Geologie – eines Tacket-Gebietes nie vorhersagen, und obwohl sich die Sonne und die Sterne nicht änderten, war man niemals sicher, ob sich nicht die Bodenbeschaffenheit jenseits des Portals änderte.
    In Lykens Konzessionsgebiet nahm ein dreihundert Meter hoher und fünfzig Meter breiter Felsen die gleiche Stelle ein wie der Stützpunkt auf der Erde. Lykens Handelsstation war wie ein Adlerhorst an der Spitze dieses Felsens errichtet – und sie war gegen jeden Feind abgesichert. Den Direktoren würde es nicht genügen, sein Konzessionsgebiet zu schließen. Sie wollten seine Geschäftsbeziehungen ausbeuten. Und um das Territorium nicht noch einmal erforschen zu müssen, würden sie versuchen, die kostbaren Daten, die er besaß, zu erreichen.
    Das war ein Punkt zu seinen Gunsten. Und der zweite war Akkilmar.
    Er war nicht absolut sicher – sicher konnte man bei so vielen Welten nie sein – aber er war ziemlich überzeugt davon, daß es so etwas wie Akkilmar in einem anderen Konzessionsgebiet nicht gab.
    Als er den Ort zum ersten Mal gesehen hatte, war er durch seine Erscheinung irregeführt worden. Es handelte sich um eine kleine Stadt ganz im Süden, wo bereits subtropisches Klima herrschte. Die Einwohner bezogen ihre Nahrung hauptsächlich aus dem Meer. Viele Forscher hatten die Stadt gesehen und richtig beschrieben: Holzhäuser, Straßen, die mit einem weichen Rasen bepflanzt waren, Menschen mit kupferner oder goldbrauner Hautfarbe, keinerlei Technik. Man kannte nicht einmal das Rad. Es gab auf diesem Kontinent sehr wenige Zivilisationen; die ganze Welt war schwach bevölkert.
    Deshalb hatte man die Leute lange Zeit unbeachtet gelassen. Lyken unterdrückte einen Schauder, wenn er daran dachte, daß er den Ort beinahe ganz übersehen hätte.
    Einmal jedoch hatte sich ein Forscher verirrt, als er mit seinem Helikopter auf der Suche nach Rohstoffen war. Sein Flugzeug war von einem Blitz getroffen worden, und man leitete eine Suche über Tausende von Quadratmeilen ein. Jemand stieß auf die Leute von Akkilmar und fragte sie, ob sie den Forscher gesehen hätten. Sie erwiderten ernst,

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