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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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letzte Untersuchungstermin kurz bevor. Am Vorabend traf ich zufällig in einem Elektronikmarkt in Detmold einen hochrangigen Kripobeamten der hiesigen ZKB. Durch meinen Vater kannte ich diesen schon vor meiner Zeit bei der Polizei, und unser Umgang war von Sympathie und Achtung geprägt. Wir begrüßten uns, und er sagte gleich offen heraus: „Tim, ich bin wohl von zwanzig Kollegen der Einzige, der dir noch die Hand schüttelt und mit dir spricht.“ „Das weiß ich, aber dafür guck ich dich auch an. Abgesehen davon würde ich jenen ebenso wenig die Hand geben.“ „Was soll ich dir sagen, es wird eben viel geredet.“ „Auch das weiß ich. Kannst du mir ruhig sagen, ich denke, sie zerreißen sich das Maul und behaupten, ich wäre ein böser Rocker, Zuhälter und Schläger.“ „Ja, das kommt in etwa hin. Aber ich kenne dich und hoffe jetzt mal, dass dem nicht so ist. Es ist eben Flurgetratsche, und ich halte mich da bewusst vollkommen raus.“ Ich erzählte ihm von dem Fiasko mit meiner ehemaligen „Mitbewohnerin“ in kurzen Sätzen, worauf er entgegnete, dass dies aus rechtlicher Sicht wohl ausgehen würde wie das „Hornberger Schießen“. Als ich ihm berichtete, mit welchen Methoden die Dortmunder Kripobeamten mich „bearbeiten“ wollten, schüttelte er nur den Kopf und sagte: „Dieses Verhalten ist schlichtweg nicht hinnehmbar.“ ZumAbschluss teilte ich ihm noch mit, dass meine letzte Untersuchung kurz bevorstehen würde. „Alles Gute für deine Zukunft, und dass ich ja nie dienstlich mit dir zu tun haben werde.“ „Mach dir keine Sorgen“, antwortete ich mit einem Grinsen. Dieser Kollege ist einer der ganz wenigen, die noch heute meine Anerkennung und Sympathie genießen. Ein Mensch frei von Neid und Missgunst, ein Vorbild, wie Polizeibeamte sein sollten. Der 17.3.2010 war gekommen. Frau Dr. Dr. Dunsche holte uns am Treffpunkt ab, und wir steuerten das Vorzimmer des Professors an. Ich hatte Frau Dr. Dr. Dunsche bereits schriftliche Aufzeichnungen meiner Empfindungen und Albträume der letzten Monate überreicht, und sie unterhielt sich vorab noch alleine mit ihrem Chef. Die Oberärztin hatte schon im Vorfeld darauf hingewiesen, dass es sich bei Professor Herold um einen sympathischen Mann handeln würde. Als wir sein großzügiges Büro betraten und vom ihm begrüßt wurden, bestätigte sich mir sofort diese Vorstellung: Professor Herold war eine sehr sympathische und freundliche Persönlichkeit, der wie seine Oberärztin eine beeindruckende Kompetenz und Fachwissen ausstrahlte. Genau wie diese beiden Persönlichkeiten stelle ich mir die ärztliche Elite Deutschlands vor. In dem fast einstündigen Gespräch ging der Professor, der nun überwiegend agierte, noch einmal auf den Ablauf der Ereignisse, meine Ängste, Sorgen und psychischen Probleme ein. Als das Gespräch auf den Kauf meines Motorrads kam, überraschte Professor Herold mich mit erstaunlichem Fachwissen über die Marke Harley-Davidson. Es war wohltuend, mit gebildeten, aufgeschlossenen und weltoffenen Menschen zu reden, die mir gegenüber freundlich und ohne Neid oder Missgunst waren. Welch ein himmelweiter Unterschied zu dieser kleinkarierten und von Neid zerfressenen, gefrusteten „Polizeibande“. Im Gespräch verdeutlichte ich noch einmal meine Ablehnung der Polizei und bekannte, dass ich mich schon oft mit dem Gedanken getragen hatte, einfach zu kündigen und somit auf meine Bezüge zu verzichten, nur um endlich „draußen“ zu sein. Jeder hatte mir allerdings von diesem Schritt abgeraten, da ich beinahe zehn Jahre meine Gesundheit in diesem Beruf riskiert habe und nicht der Schuldige an meiner jetzigen Situation sei. Als ich dem Professor berichtete, dass ich jederzeit mit einer Festnahme rechnete, fragte er mich, obich das selbst in seiner Klinik für möglich hielte. Ich bejahte: „Ich gucke mich ständig um und rechne mit allem. Diese ,Bande‘ hat es nun mal auf mich abgesehen.“ Wie seine Oberärztin schien auch der Professor sein Fazit gezogen zu haben. Das überaus angenehme Gespräch endete damit, dass die beiden Ärzte Herrn Ahrend und mir erklärten, dass sich das Bild von mir bestätigt hatte und ich in absehbarer Zukunft mit einem abschließenden Ergebnis rechnen könne. Voller Hoffnung verabschiedete ich mich und begab mich daraufhin mit Herrn Ahrend wieder in die in sehr guter Erinnerung gebliebene Cafeteria im Erdgeschoss, um dort bis zur Heimfahrt mit dem Behördenfahrzeug zu warten. Außer uns beiden war

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