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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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abteilungsübergreifend meinen Stempel aufgedrückt bekommen. Auch auf der „Leitstelle“ zerriss man sich schon das Maul über mich. Selbst in Bad Salzuflen, einem entfernten Außenstandort, war der Polizist K. bekannt als „der mit den Hells Angels“. In der Anfangszeit fand ich das noch witzig, und ich stieg oft genug in scherzhafte Dialoge ein. Jedoch höhlt der stete Tropfen auch den härtesten Stein. Mittlerweile gab es Vorgesetzte, die mich nicht mehr bei sogenannten Sondereinsätzen (Volksfeste, Kirmessen, Tanzveranstaltungen) als Einsatzkraft dabei haben wollten, weil ich ja als Aggressor und Schlägerbekannt sei. Früher hatte man um meine Anwesenheit gebuhlt. Auf einer Fortbildungsveranstaltung saß ich ziemlich nah am Ein-/Ausgang. Als die Pause begann, strömten die zahlreichen Teilnehmer durch die Tür, an der ich nun stand. Mein Dienstgruppenleiter bewegte sich ebenfalls mit mehreren Kollegen auf diese zu, sah mich und sagte vor der gesamten Gruppe zu mir: „Na Tim, das ist der richtige Job für dich, oder? Türsteher!“ Ich antwortete: „Kurt, hier gibt’s doch keine Gegner.“ Er durfte dann auch wieder das nächste Mitarbeitergespräch mit mir führen. Dieses Mal versuchte er mir zu suggerieren, dass meine anfänglich guten Leistungen inzwischen in den Keller gerutscht seien und ich mit keiner guten Beurteilung mehr rechnen dürfe. Ich entgegnete, dass ich wie immer arbeiten würde, aber sollte ich nicht befördert werden, könnte ich damit auch gut leben. Auf die mit der Beförderung verbundenen 200 Euro könne ich getrost verzichten. Man konnte ihm jetzt förmlich ansehen, dass in diesem Augenblick eine Welt in ihm zerbrach. Beförderung und Geld sind für die meisten im Verein die alles entscheidenden Triebfedern. Mittlerweile dauerte dieses Mobbing, die Lästerei und das Ausgrenzen schon fast ein Jahr. Und was ich anfangs nicht für möglich gehalten hatte, war inzwischen eingetreten: Erste gesundheitliche Folgen machten sich bemerkbar. Ich litt inzwischen an Schlafstörungen, die ich mit Unmengen von Tabletten erfolglos zu lindern versuchte. Übelkeit und Depressionen gesellten sich hinzu. Wenn ich an den Dienst dachte und an das Zusammentreffen mit den „Kollegen“, zog sich mir der Magen zusammen, und alles sträubte sich dagegen. Wut, Hass und eine regelrechte Aversion gegen die Polizei hatten sich in mir breitgemacht. Ich verabscheute meine Uniform, den Anblick eines Streifenwagens, und wenn ich im Fernsehen Polizei sah, musste ich umschalten. Ich fragte mich zunehmend, was sich diese Lemminge einbildeten. Was maßen sich diese Speichellecker an? Ich war voller Idealismus und mit dem Gefühl zur Polizei gekommen, dafür berufen zu sein. Ich hatte die feste Absicht, in meinem Wirkungskreis Gutes zu tun, den Schwachen und Bedürftigen zu helfen, die Schlechten und das Böse zu bekämpfen. Meiner Meinung nach habe ich diesen Vorsatz auch bestmöglich umgesetzt. Ich war niemand, der dem normalen Bürger in einer 30er-Zoneauflauerte und ihn über den Tisch zog. Ich kümmerte mich eher um die, die den Schwächeren weh tun oder schaden wollten. Natürlich bewältigte ich auch das tägliche Einsatzgeschehen, aber mein Hauptanliegen war es, Recht und Gerechtigkeit durchzusetzen. Hehre Werte hatte ich mir auf die Fahne geschrieben. Und jetzt kam diese größtenteils heuchlerische, verlogene und feige „Herde“ daher und bezeichnete mich als „Verräter“, „Nestbeschmutzer“ und „Kriminellen“. Man hatte mir ungeschminkt ins Gesicht gesagt: „Jetzt wissen wir, wo die dicken Autos und die Harley herkommen.“ Und nicht wenige munkelten, dass schon intern gegen mich ermittelt wurde. Für mich brach eine Welt zusammen, und alles, woran ich geglaubt hatte, wurde zerstört. Natürlich hinterfragte ich mein Verhalten, aber ich fand keinen plausiblen Grund, der das Verhalten, das Mobbing meiner „Kollegen“ gegen meine Person rechtfertigte. Ich hatte nichts Falsches oder Unrechtes getan. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, wurde mir durch meinen Lieblingskollegen eingeschenkt. Er war und ist auch einer meiner besten Freunde. Uns verbinden die gleichen Werte, daraus resultierende kostbare Gespräche, eine besondere Art des Humors über die Nichtig- und Belanglosigkeit des Dienstes und der Gesellschaft und nicht zuletzt das gemeinsame Interesse an den vielen Facetten der Kampfsportarten. Damals trainierten wir des Öfteren in unserer Freizeit miteinander, und im Dienst

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