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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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den großen Hells Angels. Diese Behauptung wird durch folgenden Dialog gestützt, den Pfeifer schon kurz nach Beginn seines Praktikums mit Jerry führte. Pfeifer war so dämlich, Jerry zu erzählen, dass er ein bisschen was mit Gras machen würde. Er holte das Zeug mit einem Freund aus Holland, um es dann hier zu verkaufen. Jerry fragte ihn, ob er noch ganz richtig im Kopf sei. Wenn das im Charter rauskomme, gebe es auf die Schnauze, und er würde hochkant rausfliegen, denn Dealen sei ein sofortiger Ausschlussgrund. Daraufhin entgegnete Pfeifer jedoch ganz ruhig, dass das kein Problem sei. Schließlich wüssten zwei Member des Charters davon. Einer von beiden würde auch immer etwas für seine Frau abkriegen. Uns war sofort klar, um wen es sich bei den beiden handelte: Braunbär und Ray. Die beiden hingen ohnehin ständig zusammen und waren Pfeifers vorrangige Bezugspersonen. Des Weiteren hätte Pfeifer es niemals gewagt, hinter Pauls Rücken derartige Geschäfte zu tätigen. Und das Ray eine Frau hatte, die gerne mal einen durchzog, war auch bekannt. Bingo! Die Annahme, dass zumindest Paul bei diesen Geschäften selbst ganz gerne die Hand aufhielt, lag natürlich auch nicht fern. Und so ist es wohl zuerklären, dass „Brauni“ am Kleinen festhielt, obwohl er sich mehrere Verfehlungen leistete und auch sonst nicht den klügsten Eindruck hinterließ. Pfeifer hatte allein dreimal vergessen, an Pauls Motorradbatterie zu denken und sie ihm mitzubringen. Ich begegnete Pfeifer dennoch niemals feindselig. Schließlich gehörte er als Hangaround offiziell zum Charter B.-Stadt. Der Kleine wusste inzwischen, dass ich mehrere Eigentumswohnungen besaß, und fragte mich irgendwann, ob ich nicht eine für ihn und seine Freundin hätte. Als Grund nannte er die anstehende Lehre bei Toni. Er wolle in der Nähe seines Ausbildungsplatzes wohnen und plane zudem, mit seiner Freundin zusammenzuziehen. In der Erwartung, dass er langfristig bei und für Toni arbeiten würde, verschaffte ich ihm eine passende Wohnung. Nein, ich vermietete ihm keine meiner eigenen Wohnungen, sondern besorgte ihm eine in dem Mehrfamilienhaus, in dem ich selbst wohnte. Den Eigentümern versicherte ich, dass er und seine Freundin ordentliche junge Leute sein. Glücklicherweise zog er nicht ein und entschied sich anders. Sie war übrigens ein reizendes junges Mädchen, das in einer Parfümeriekette arbeitete. Als sie die Wohnung besichtigten, lief unser „Nachwuchs-Röckerchen“ in Hemd und Cowboystiefeln auf. Süß! Ich fragte mich unwillkürlich, wieso die größten Vollidioten oft ganz bezaubernde Freundinnen haben. Ist es Mitleid oder Hilfsbereitschaft? Dass Pfeifer ein kompletter Vollidiot war, beweist die Tatsache, dass er sich kurze Zeit später, ähnlich wie Mike Tyson, im Gesicht tätowieren ließ. Pfeifer war bisher ohne Berufsausbildung und noch keine 20. Diesmal übte sogar Braunbär Kritik, und so standen wir überraschenderweise auf der gleichen Seite.

17. Suspension
    Toni passte nie in dieses Charter. Vom gesellschaftlichen Stand und seinem Auftreten her unterschied er sich von den meisten seiner Brüder. Er gehörte eher in ein Charter ohne provinziellen Anstrich, was wiederum erklärt, warum er sich in Kassel und Hannover immer sehr wohl gefühlt hatte. In B.-Stadt wurde Toni stets ungläubig angeguckt, wenn er mit dem Motorrad zu Partysanderer Charter fahren wollte. Die meisten seiner „Brüder“, allen voran Braunbär, bevorzugten hierfür das Auto. Echte Biker! Nach mehreren Wochen Praktikum hatte die kleine Ratte offensichtlich genug abgeliefert, damit Braunbär gegen Toni losschlagen konnte. Aus fadenscheinigen Gründen ließ „Brauni“ Toni auf „suspended“ setzen. Er warf ihm u.a. vor, dass Toni nicht genügend für den Club tat, weil er einmal ein paar Gastgeschenke für ein anderes Charter verzögert hatte, zu oft in Marbella weilte und sogar gegenüber einem Hannoveraner eine interne Information ausgeplaudert hatte. Es ging dabei lediglich um den Status eines Prospects. „Suspended“ bedeutet, dass die Kutte für mehrere Monate im Clubhaus eingeschlossen wird, der Betroffene sie natürlich nicht tragen kann und in diesem Zeitraum auch nicht an den Clubmeetings teilnehmen darf, sondern mit den Prospects und Hangarounds vor dem Meetingraum warten muss. Ich denke, die wahren Gründe für diese Entscheidung waren die Freundschaft zu einem „Bullen“ und der Neid eines Besitzlosen. Auf der einen Seite der Präsident,

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