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Trennung ohne Rosenkrieg - ein psychologischer Wegweiser

Trennung ohne Rosenkrieg - ein psychologischer Wegweiser

Titel: Trennung ohne Rosenkrieg - ein psychologischer Wegweiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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vorwärts.«
    Ist dieser letzte Wendepunkt im Trennungsprozess erreicht, erleben es die Betroffenen als gut und befreiend. Sie spüren, dass es ihre eigene Entwicklungsleistung ist. Die Frage »Wozu könnte diese Trennung gut für mich gewesen sein bzw. was konnte ich daraus für mich gewinnen?« bekommt Sinn und kann jetzt oder später positiv beantwortet werden, insbesondere von denjenigen, die gegangen sind, oder/und von denjenigen, die wirklich Abschied genommen haben.
    Dazu ein paar Fragen zu Ihrer persönlichen Trennungsbilanz. Lassen Sie sich Zeit und nehmen Sie sich nicht mehr als zwei Fragen am Stück vor. Jetzt ist es Zeit, Ihr Trennungstagebuch abzuschließen und zuzuklappen.
    FRAGEBOGEN: WOZU KÖNNTE DIE TRENNUNG GUT FÜR MICH GEWESEN SEIN?
Welchen persönlichen Entwicklungszuwachs (Eigenschaften und Stärken) kann ich nach der Trennung bei mir feststellen?
Welche Verhaltensweisen und Handlungen, die ich bisher gewohnt war, unterlasse ich jetzt?
Welche Verhaltensweisen und Handlungen, die ich bislang nicht gewohnt war, gehören jetzt zu meinem Repertoire?
Wer in meinem nahen Umfeld könnte das bereits bemerkt haben?
Was davon möchte ich noch weiter ausbauen?
Welche neuen Kontakte und Erfahrungen während und nach der Trennung sind mir besonders ans Herz gewachsen?
Welche Verluste habe ich hinnehmen müssen?
Welche Verluste habe ich anderen zugemutet?
Wie verteile ich heute die Verantwortung (»Schuld«) an unserer Trennungsentwicklung?
Welche Menschen haben mir in der Trennungszeit geholfen, da anzukommen, wo ich heute bin?
Haben andere, mir nahestehende Menschen einen Gewinn von meiner Trennung?
Bin ich mit der Art des Kontaktes/Nicht-Kontaktes mit meiner/m Ex-Partner/in zufrieden?
Was würde mein Ex denken, wenn er erfahren würde, dass ich zufrieden und ausgeglichen bin, dass es mir gut geht?
Was werde ich möglicherweise am Ende meines Lebens über unsere Scheidung/Trennung denken?
Was glaube ich, denken meine Kinder/Eltern/Ex-Schwiegereltern/ Freunde heute über unsere Scheidung?
Aus welchen eigenen Fehlern konnte ich lernen?
Was ist für mich noch unerledigt?
    Die Erfahrung, aus der Trennungskrise gestärkt und gereift hervorzugehen, bildet die Grundlage, weitere Herausforderungen des Lebens zu meistern. Hoffnungsvolle Menschen glauben, ihre Ziele erreichen zu können. Sie werden aktiv und entwickeln Pläne für ihre Zukunft. Welchen Weg wir auch wählen, was auch immer wir entscheiden, wir müssen das Unwägbare riskieren. Wir werden unsere Entscheidungen nicht ohne vorherige Zweifel fällen können, ohne die Dinge zu hinterfragen. Wir müssen ein gewisses Maß an Unsicherheiten auf unserem Weg aushalten. Sind die Unsicherheiten zu groß, kann aus Zweifel Verzweiflung werden. Die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, sind »Notentscheidungen« und müssen später möglicherweise revidiert werden. Ob unsere Entscheidungen richtig sein werden, wissen wir erst, wenn wir entschieden haben.Wir können, wir dürfen uns irren. Ein Leben ohne Risiko wäre ein Leben im Stillstand. Mit dem Zuwachs an Risikobereitschaft sind auch die Selbstachtung gewachsen und die Sicherheit gestärkt, allein leben zu können. Manche haben eine neue Ausbildung, Studium oder eine neue Tätigkeit begonnen, die sie weiterbringen und neue berufliche Möglichkeiten eröffnen. Sich in sich wieder ganz zu erleben, bedeutet auch, sich wieder liebenswert zu fühlen. »Ich bin jetzt zwar getrennt von meiner Frau, aber ungeteilt in mir.«
    Auch Sie werden es schaffen oder haben es bereits geschafft. Sprechen Sie immer wieder laut zu sich: »Ich kann das.« Nehmen Sie sich jetzt, wo die äußeren Lebensdinge geregelt sind, Zeit für Ihre persönliche Weiterentwicklung. Sie werden bemerkt haben, dass Ihre eigenen Interessen und Ihr eigenes Vergnügen wieder mehr im Vordergrund stehen. Auch Ihre Freunde, Ihre Kinder, Ihre Kollegen und Eltern werden festgestellt haben, dass Sie sich verändert haben: » Du hast dich total verändert, du machst Dinge, die ich dir gar nicht zugetraut hätte« … »Ich wusste gar nicht, dass du so humorvoll sein kannst« … »Seitdem du dich getrennt hast, hast du eine andere Ausstrahlung, irgendwie offener und neugieriger« … »Auch dein neues Outfit passt viel besser zu dir« … »Wenn ich dich jetzt so erlebe, kann eine Trennung nicht nur schaden, im Gegenteil, du hast nach alldem persönlich gewonnen.«
    Aus dem gewachsenen Gefühl der Unabhängigkeit anderen Menschen gegenüber können Sie

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