Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn

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Sturmtruppler standen derweil nicht untätig herum, sondern beharkten die Gelenke und Sensorblöcke und Sichtfenster des AT-ST mit vernichtendem Sperrfeuer. Aber der Läufer war für genau diese Art des Kampfes entwickelt worden, und der Beschuss konnte ihm nichts weiter anhaben. Tatsächlich schien es beinahe so, als würde Caaldra das Gefecht genießen, vor allem seine Einseitigkeit. Statt den AT-ST auf maximale Geschwindigkeit zu beschleunigen, womit er seine Gegner schnell überrannt hätte, ließ er den Läufer beinahe gemächlich dahinschreiten, als wolle er seine Widersacher dazu herausfordern, ihr Bestes zu geben.
    An ihrer Seite gab es eine Bewegung, und Mara sah, wie der Kommandant der Einheit neben ihr auf die Knie sank. »Ich habe Ihnen befohlen, zurückzuweichen!«, sagte sie.
    »Ich musste Rückfrage mit meinen Männern halten. Wir glauben, dass wir möglicherweise einen Weg wissen, ihn auszuschalten.«
    »Erklären Sie's mir.«
    »Das Gyroskopsystem ist zwischen der Unterseite des Kommandomoduls und der Beinplattform angebracht«, erklärte der Commander. »Wenn ich es schaffe, meinen Scharfschützen hoch in eins der Gebäude davor zu schaffen, kriegt er vielleicht einen sauberen Treffer hin.«
    Mara schaute die Straße hinter den zurückweichenden Sturmtrupplern hinunter. Ja, dort hinten gab es mehrere Gebäude, die für so was in Frage kamen.
    Das Problem war, dass der Scharfschütze nur genau einen Schuss würde anbringen können. Wenn er sein Ziel verfehlte oder das Gyroskopsystem stark genug war, den Treffer zu überstehen, würde Caaldra das Kommandomodul einfach herum schwenken und sowohl den Schützen als auch das Gebäude in Fetzen ballern.
    Worüber sich sowohl der Commander als auch der Scharfschütze vollkommen im Klaren waren. »Bringen Sie ihn in Position!«, befahl Mara. »Hoffen wir, dass wir ihn nicht einsetzen müssen.«
    »Verstanden.« Der Commander kam wieder auf die Beine und bereitete sich auf einen Sprint vor.
    Aber bevor er sich in Bewegung setzen konnte, röhrte mit einem Mal etwas über ihre Köpfe hinweg. Es war ein Schiff, und der Beschuss der Blasterkanonen des AT-ST prallte an seiner Unterseite ab. Reflexartig duckte sich Mara, indes sie den Neuankömmling mit ihrem Blick verfolgte. Hatten Vaders verstreute Suchkräfte schließlich doch beschlossen, dem ganzen Lärm nachzugehen, der aus diesem Teil der Stadt drang?
    Doch das war kein Sturmtruppentransporter. Tatsächlich war es überhaupt kein imperiales Schiff. Es handelte sich um irgendeine Art Frachtraumer, dessen Umrisse vom Rauch und der Dunkelheit und seiner eigenen Geschwindigkeit verzerrt wurden. Noch während sie hinsah, schwenkte das Schiff herum und kam wieder zurück, um mit Hilfe der Repulsorlifte langsamer zu werden, als würde der Pilot den außergewöhnlichen Anblick in der Straße unter sich studieren.
    »Schafft ihn hier weg!«, befahl Mara.
    »Die Kommunikationssysteme sind gestört!«, erinnerte der Commander sie.
    »Das weiß ich!«, schnappte Mara. »Dann geben Sie ihm eben Handzeichen. Tun Sie irgendetwas! Da oben ist er die reinste Zielscheibe!«
    »Ich werd's versuchen.« Der Commander stand auf und hob die Hände hoch.
    Und in diesem Moment flackerte irgendwo hinter dem AT-ST mehrfaches Blasterfeuer auf.
    Luke erreichte die Hauptstraße und brachte sein Speederbike am Rand des Gebäudes schlingernd zum Stehen. Leia hielt hinter ihm, und Han sprang ab, um die letzten paar Meter zu laufen. Mit schussbereitem Blaster spähte er um die Ecke.
    Weniger als einen halben Block entfernt war ein imperialer AT-ST, der ihnen den Rücken zuwandte und schwerfällig die Straße hinunterstapfte. Einen Block dahinter befand sich ein rauchendes Wrack, vermutlich das des Frachtraumers, den man vor seinen und den Augen der anderen abgeschossen hatte. Durch den wogenden Rauch konnte er jemanden mitten auf der Straße stehen sehen, der sich des näher kommenden Läufers offenbar nicht bewusst war. während hinter ihm einige noch verschwommenere Gestalten auf den AT-ST zu feuern schienen.
    Und über ihren Köpfen kreiste Chewbacca in LaRones Suwantek, und für alle Welt sah es danach aus, als würde er darüber nachdenken, den Läufer zu rammen.
    »Ich nehme an, die Sache ist ernster, als ich dachte«, sagte Leia an Hans Seite.
    »Davon können Sie ausgehen«, sagte er, während seine Gedanken rasten. Wenn es ihm bloß irgendwie gelang, Chewie zu warnen, ihn vielleicht dazu zu bringen, wieder zum Raumhafen