Treueschwur
sich zu den anderen. »Besatzung?«, fragte der Sergeant, während er die Karte in sein Datapad schob und die Anzeige betrachtete.
»Wir plus drei weitere im Cockpit«, sagte LaRone und zog seine frisch geprägte Identitätsmarke hervor.
Der Sergeant warf nicht einmal einen Blick darauf. »In Ordnung«, sagte er und gab die Registraturkarte zurück. »Wir fangen mit zweihundert für die Landegebühren an.« Er machte eine Handbewegung in Richtung seiner Einheit und ging auf den Mannschaftsraum achtern zu.
»Einen Moment mal«, protestierte LaRone. Selbst angesichts seines Mangels an Erfahrung mit den finanziellen Aspekten solcher Unternehmungen, schienen zweihundert Credits für eine drittklassige Landebucht ein wenig viel. »Wir fangen mit zweihundert an?«
»Nein, wir fangen mit zweifünfzig an«, erwiderte der Sergeant, und seine Augen verengten sich. »Wollen Sie sich noch ein bisschen weiter mit mir darüber streiten?«
Ich habe mich darüber nicht mit Ihnen gestritten, dachte LaRone verärgert. Er öffnete den Mund, um genau das zu sagen, als ihn Marcross' warnende Berührung am Arm zurückhielt.
»Richtig so - hören Sie auf Ihren Freund«, sagte der Sergeant sarkastisch. »Wo ist der Frachtraum auf dieser fliegenden Nerf-Kloake?«
»Geradewegs nach achtern, nach links und dann nach rechts, unmittelbar bevor Sie in den Maschinenraum gelangen«, erklärte Marcross.
»Vielen Dank«, sagte der Sergeant übertrieben höflich. Er begann, sich umzudrehen, dann wölbte er eine Augenbraue. »Übrigens, kann ich mich darauf verlassen, dass Sie keinerlei Waffen an Bord haben?«
»Bloß die beiden Laserkanonen draußen an den Einstiegsrampen«, sagte Marcross.
Der Sergeant grunzte. »Gut«, sagte er. »Das sind noch mal hundertfünfzig für jede.« Einen Moment lang starrte er LaRone an, und seine Augen forderten ihn heraus, ihm in diesem Punkt zu widersprechen. Aber LaRone hatte seine Lektion gelernt. Er blieb still, und mit einem weiteren Grunzen winkte der Sergeant erneut seinen Männern und wandte sich nach achtern. Er betätigte den Türöffner und führte sie in den Mannschaftsraum.
LaRone wartete, bis die gesamte Einheit hindurchmarschiert war und sich die Tür geschlossen hatte, bevor er das aussprach, was seine Gefühle am besten beschrieb. »Was ist das denn für eine verfluchte Erpressung?«, murmelte er.
»Vermutlich eine ganz gewöhnliche«, sagte Marcross. Seine Stimme klang ruhig, aber es war offensichtlich, dass auch er das Stadium reiner Verärgerung bereits hinter sich hatte. »Gab's so was bei dem Raumhafen bei dir zu Hause nicht?«
»Falls ja, habe ich nie etwas davon mitbekommen«, sagte LaRone. »Trotzdem schätze ich, dass wir uns leisten können, was auch immer die uns abknöpfen wollen.«
»Das ist die richtige Einstellung«, sagte Marcross zustimmend. »Wir halten uns hübsch bedeckt und sind schneller wieder hier verschwunden, als die gucken können.«
»Soll mir recht sein«, sagte LaRone. »Komm - passen wir auf, dass die nicht das Essbesteck aus der Kombüse klauen.«
Als sie eintraten, war der Mannschaftsraum verlassen. Sie stellten fest, dass dasselbe für die Besatzungsquartiere galt, als sie die Messe durch die Achtertür verließen. LaRone öffnete die erste Kabine - die von Quiller-, aber es befand sich niemand darin.
»Offenbar sind sie gleich zu den Frachträumen gegangen«, kommentierte Marcross. nachdem er Graves Kabine auf der anderen Seite des Korridors überprüft hatte.
»Gut«, sagte LaRone, schloss die Kabinentür und ging weiter nach achtern. »Vielleicht geht das hier schneller, als ich dachte.«
Sie passierten die Kombüse, als durch die Frachtraumtür an Steuerbord zwei der Patrouillengänger in Sicht kamen. Sie sahen LaRone und Marcross und winkten. »Kommt schon, ihr Kleegs!«, rief einer von ihnen. »Whisteer will euch sehen!«
Die übrigen Patrouillengänger standen schweigend im Frachtraum herum; ihre Blicke wandten sich LaRone und Marcross zu, als sie eintraten. In der Mitte der Gruppe war der Sergeant, ein knappes Lächeln auf dem Gesicht. Sein linker Ellbogen ruhte lässig auf dem Handgriff von einem der beiden Speederbikes. »So viel zum Thema keine Fracht«, sagte er. »Haben Sie eine Erlaubnis für diese Dinger?«
LaRone erstickte einen Fluch. Er lebte schon so lange mit militärischem Gerät, dass ihm nicht einmal in den Sinn gekommen wäre, dass Zivilisten ein vollkommen anderes Verhältnis zu dergleichen hatten. »Wir haben sie bei einem
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