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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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bestehende Welt über ihm zusammenzubrechen droht, wenn ihm der Bösewicht auf den Fersen ist. Dann muss er innehalten, eine Pause einlegen, seine müden Schultern von der Last befreien und sich auch einmal um sein eigenes Wohl kümmern.
    Denn in Wahrheit bin ich keine Superheldin. Ich kann nicht fliegen, kann keine komplizierten Spinnennetze knüpfen oder Mauern hochlaufen. Ich kann mich auch nicht mit einem einzigen Satz auf einen Wolkenkratzer schwingen. Ich bin nur ein ganz normales Mädchen, das versucht, die Welt ein bisschen besser zu machen.
    Und ich wusste, das hatte ich geschafft.
    Jetzt war es Zeit, an mich zu denken. Und genau das hatte ich vor.
    Nach diesem letzten Auftrag.

    Ich wollte gerade aus dem Wagen steigen, da klingelte mein privates Handy. Ich fischte es aus der Tasche, erblickte auf dem Display Jamies Name (die Nummer hatte ich inzwischen eingespeichert) und klappte es erfreut auf.
    Ein weiterer Sonnenstrahl.
    »Hey, du«, sagte ich.
    Er räusperte sich und sagte mit selbstgefälliger Bassstimme: »Guten Tag. Mr. Jamie Richards für Ms. Jennifer H., bitte sehr.«
    »Tut mir leid«, gurrte ich. »Ms. Jennifer H. kennt niemanden mit dem Namen Jamie Richards.«
    »Hmmm … da muss sich in meine Unterlagen ein Fehler eingeschlichen haben. Ich sollte eine Reise nach Paris bestätigen lassen, aber ich muss mich verwählt haben. Bitte verzeihen Sie die Störung, Miss. Schönen Ta …«
    »Nein, halt!«, rief ich dazwischen.
    Er lachte angesichts meiner plötzlichen Panik. »Na, hast du schon angefangen, zu packen?«, fragte er in seiner gewohnten Stimmlage.
    »Wir fliegen doch erst nächsten Samstag!«
    »Aber du hast schon überlegt, was du mitnimmst.«
    »Ganz kurz, ja«, gestand ich cool. Ich musste ihm ja nicht unbedingt auf die Nase binden, dass meine Garderobe für Paris bereits bis ins kleinste Detail durchgeplant war. Oder dass ich mich jede Minute, die ich zu Hause verbrachte, zurückhalten musste, um nicht in die Besenkammer zu stürmen und den nagelneuen Koffer hervorzukramen und mit lauter scharfen Outfits vollzustopfen, die ich noch nie im Rahmen eines Treuetests getragen hatte. Den Koffer, ein riesiges Teil, das im Gegensatz zu meinen handlichen kleinen geschäftlichen Koffern garantiert nicht als Handgepäck durchgehen würde, hatte ich extra für diese Reise gekauft und vorsorglich hinter Martas Besen und sonstigen Reinigungsutensilien versteckt.
Bei dieser Gelegenheit fiel mir ein, dass ich das Putzen demnächst wohl selbst übernehmen müssen würde. Ich konnte mir unmöglich eine Haushaltshilfe leisten, wenn ich erst arbeitslos und auf der Suche nach einer neuen Berufung (aber zweifellos glücklich über meinen Entschluss) war.
    »Bist du zu Hause?«, fragte Jamie.
    Ich spähte durch die Windschutzscheibe zu Karen Howards Villa, die vor mir aufragte. »Nein, ich muss gleich zu einem geschäftlichen Termin.«
    Ich hätte viel dafür gegeben, ihm erzählen zu können, dass dies der letzte geschäftliche Termin dieser Art sein würde. Wie gern hätte ich meiner Hochstimmung Ausdruck verliehen und ihm gesagt, dass er die Ursache dafür war. »Du hast mir den Glauben zurückgegeben, den ich im Alter von zwölf Jahren verloren habe. Du hast mich gelehrt, zu vertrauen.«
    Aber das wäre ganz schön starker Tobak für eine Beziehung, die noch nicht einmal das vierte Date erlebt hatte, und außerdem würde diese Aussage zweifellos eine Menge weiterer Erklärungen erfordern. Und in Anbetracht der Tatsache, dass ich bereits zehn Minuten zu spät dran war, würde das Lob ohnehin warten müssen.
    Also hielt ich mich zurück.
    »Oho, da schiebt wohl jemand eine Nachtschicht, hm, Miss Wichtig?«
    Ich warf erneut einen Blick auf das wunderschöne Haus vor mir. Eine Nachtschicht schieben?
    Das nun nicht gerade.
    Schon eher dem Betrug einen Riegel vorschieben.
    »Ganz recht«, erwiderte ich nichtsdestotrotz. »Und was treibst du so?«
    Er stöhnte laut. »Ebenfalls eine Nachtschicht schieben, leider. Ich sitze hier garantiert noch mindestens zwei Stunden. Wir bereiten alles für die Reise nach Paris vor.«

    Im Geiste vollführte ich einen kleinen Luftsprung. Ich lächelte ins Telefon. »Ach, ja?«
    »Ja. Aber ich wollte mich trotzdem kurz melden.«
    Ich schmolz dahin, aus dem Luftsprung wurde ein Salto. »Wie lieb von dir.« Ich sah auf die Uhr. Zwölf nach acht. »Tja, ich muss dann mal wieder«, fügte ich bedauernd hinzu.
    »Ich auch. Telefonieren wir morgen?«
    »Unbedingt.«
    Ich legte auf und

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