Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files
mein Unternehmen eintrat.
Ich schlage nacheinander die vor mir liegenden roten Mappen auf und beginne mit der Besprechung unserer neuesten Aufträge: ein flirtfreudiger Immobilienmakler in San Diego, eine gelangweilte Hausfrau in Dallas, eine verdächtige Junggesellenparty in Vegas. Und es kommen jede Woche unzählige neue Anfragen herein. Fast zu viele, um jede zu bearbeiten.
Jeder dieser Fälle mag einzigartig sein, doch eines liegt ihnen allen zugrunde. Die Suche nach einem Gut, das allgemein als unschätzbar wertvoll angesehen wird: Wahrheit.
Ich verteile die Akten an meine Belegschaft, abgestimmt auf die jeweiligen persönlichen Begabungen und Spezialgebiete.
In den vergangenen sechs Monaten hat sich einiges geändert in meinem Leben. Die wichtigste Veränderung trat in der Gestalt einer Erkenntnis ein. Der Erkenntnis, dass man Gewissheit auf verschiedensten Wegen erlangen kann. Und, was noch wichtiger ist, mit der Hilfe verschiedenster Menschen.
Dank der bereitwilligen Hilfe meiner fünf überaus fähigen Mitarbeiter, von denen jeder Einzelne über eine herausragende, außergewöhnliche Fähigkeit, eine geheime Identität und einen persönlichen Kostümfundus verfügt, kann ich nun endlich die Welt verändern, ohne jemals wieder selbst einen Fuß in ein Hotelzimmer setzen zu müssen.
Nun ja, fast.
Danksagung
Gestern Abend lief die Oscarverleihung im Fernsehen, und während ich den an Mütter, Väter, Ehepartner, Agenten, Make-up-Spezialisten und einäugige Katzen gerichteten Dankesworten der zahlreichen Gucci- und Versace-gewandeten Gewinnerinnen und Gewinnern lauschte, fiel mir ein, dass ich ja noch keine Danksagung für das vorliegende Buch verfasst hatte (wegen all der überbordenden Dankbarkeit, nicht, weil ich eine einäugige Katze hätte).
Klar, einen Roman zu schreiben, ist nicht dasselbe wie einen Oscar zu gewinnen. Erstens besitze ich keine Kleider, die nicht von H&M stammen, zweitens hat mich Ryan Seacrest von American Idol noch nicht um ein Interview gebeten. Aber wie Sie gleich sehen werden, richtet sich meine Dankesrede an mindestens genauso viele Menschen wie die eines Oscargewinners. Allerdings kann ich meinen Pyjama anbehalten, und die dämliche Musik, die mir signalisiert, dass ich lange genug geschwafelt habe, bleibt mir auch erspart. Natürlich können Sie jederzeit das Buch zuklappen, um mich zum Schweigen zu bringen, aber dieses Risiko gehe ich gerne ein. Und da dies mein erstes Buch ist, muss ich so ziemlich allen Beteiligten danken, damit sie auch mein zweites kaufen.
Dies ist also der Moment, in dem alle, die mich nicht persönlich kennen und denen es egal ist, wem ich meinen Dank aussprechen möchte, sich elegant aus der Affäre ziehen können, indem sie umblättern und zum nächsten Punkt auf ihrer Tagesordnung weitergehen.
Zuallererst möchte ich Laura und Michael Brody danken, die mich am meisten unterstützt und inspiriert haben und mir stets Vorbilder waren. Die beiden sind übrigens meine Eltern. Ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin … im wahrsten Sinne des Wortes.
Mom, danke dafür, dass du mich von Anfang an zu Selbstständigkeit erzogen hast, dafür, dass ich ganz allein die Milch über meine Cornflakes kippen durfte. Wir wissen beide, diese Freiheit hat entscheidend dazu beigetragen, dass ich den Mut hatte, Schriftstellerin zu werden.
Dad, danke, dass du mich mit dem Schreibvirus infiziert und als mein erster Lektor fungiert hast. Dass du jede einzelne Version meiner diversen dreihundertseitigen Rohfassungen gelesen hast (und das waren einige). Ich könnte mir vorstellen, dass dir die Geschichte mittlerweile zum Hals raushängt, deshalb lasse ich dich das hier erst lesen, wenn das Buch erscheint. Ich hoffe, du freust dich, wenn du zur Abwechslung etwas Neues lesen kannst. Der einzige Nachteil ist, dass ich auf diese Weise keinen deiner Einzeiler mehr unterbringen kann.
Dank gilt auch meiner modebewussten kleinen Schwester Terra, die meine offizielle Modeberaterin für dieses Buch war. Das Image meiner Protagonistin hätte bestimmt schrecklich gelitten, wenn du nicht mit deinem Designer-Know-how eingeschritten wärst.
Danke Charlie, mein unglaublicher Lebensgefährte/Mitbewohner /bester Freund/Seelenverwandter. Ich bin der Luftballon, du bist der Stein, der mich am Boden hält, und dafür liebe ich dich … mehr als du ahnst.
Ich danke außerdem Walter Brody, dem ersten Menschen, der den Titel »klügster Mann der Welt« verdient, dafür, dass
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