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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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erwarten können, ihn zu verschlingen.

    Jamie holte eine Visitenkarte aus der Jackentasche. »Hier, für den Fall, dass Sie doch noch Ihre Meinung ändern oder irgendwann das Bedürfnis verspüren sollten, den zweiten Buchstaben Ihres Nachnamens zu enthüllen... Das ist meine letzte, glaube ich. Hab ich extra für Sie aufgehoben.« Er drehte sie um und studierte die Rückseite. »Sogar mit persönlicher Widmung hinten drauf... Kleiner Scherz. Ich hatte neulich nichts zum Schreiben dabei.«
    Er reichte mir die Karte. Ich nahm sie und steckte sie in die Hosentasche. Dann drückte ich dem Valet-Wächter einen Zwanziger in die Hand. »Vielen Dank«, sagte ich, zu beiden Männern gewandt.
    »Tja, uns bleibt immer noch Palms Springs«, sagte Jamie in einer grauenhaften Imitation von Humphrey Bogart in Casablanca.
    Ich verdrehte die Augen. » Jetzt ist mir klar, warum Sie im Schauspielunterricht eine Vier bekommen haben.«
    Er lachte. »Es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Jennifer H.« Sein Lächeln verursachte mir Herzflattern.
    Ich wusste nur nicht, ob es aus Zuneigung oder Angst flatterte.
    Angst, dass ich womöglich einen Fehler machte.
    Als ich in meinen Wagen stieg und davonfuhr, umhüllte mich meine alltägliche Welt wie eine alte, vertraute Decke. Das Lenkrad, das Radio, das Navigationssystem. Und vor allem Roger Irelands Akte, die aus meiner Tasche lugte. Morgen früh würde ich ihm schildern, was sich im Laufe meines denkwürdigen Aufenthaltes in Las Vegas ereignet hatte, dann würde er es seiner Tochter beibringen, und wieder einmal würde eine Hochzeit abgeblasen werden. Ein weiteres Happy End, das von der gnadenlosen Realität vereitelt wurde.
    Vielleicht sollte ich einfach keine Bücher mehr lesen.

13
    Zweifelhafte Absichten
    »Marta!«, rief ich aus meinem Schlafzimmer. »Haben Sie meine cremefarbene Bluse von Dolce und Gabbana gesehen?« Zum dritten Mal an diesem Montagmorgen durchforstete ich meinen begehbaren Kleiderschrank. Als hätte das gesuchte Kleidungsstück aus dem Nichts auftauchen und sich wie von Zauberhand bewegt auf einen Bügel hängen können, während ich damit beschäftigt war, den Inhalt meines Wäschekorbs auf dem Fußboden auszubreiten. Vergebens.
    Dafür tauchte Marta wie aus dem Nichts mit einem Lächeln auf den Lippen in der Tür zu meinem Schlafzimmer auf. An ihrem ausgestreckten Zeigefinger baumelte meine frisch gebügelte Bluse.
    Ich seufzte erleichtert auf. »Sie sind die Beste! Danke, danke, danke!«
    Rasch nahm ich ihr das gute Stück ab. Ich war schon zirka zehn Minuten zu spät dran für meinen Zehn-Uhr-Termin mit Roger Ireland.
    »Gern, Miss Hunter. Muy bonita. Heute arbeiten?«
    Ein Glück, dass Marta vor einer halben Stunde gekommen war, um klar Schiff zu machen. Ich empfand schon ihre bloße Anwesenheit als Wohltat. Keine Ahnung, ob es an Marta
selbst lag oder daran, dass die Wohnung stets so blitzsauber war, wenn sie hier gewesen war.
    »Immer.« Ich zog mir die Bluse über den Kopf und schüttelte dann lächelnd meine Mähne.
    Sie erwiderte mein Lächeln und machte auf dem Absatz kehrt, um sich wieder ihrer Arbeit zu widmen.
    Ich überprüfte im Badezimmerspiegel mein Make-up, verpasste meinen Locken mit der Bürste frischen Schwung und ging in die Küche.
    Marta war bis zur Taille im Ofen verschwunden, sodass nur ihre Beine und ihr ausladender Po zu sehen waren, der beim Schrubben hin und her wackelte.
    »Ich lege Ihnen Ihren Scheck auf die Anrichte«, verkündete ich, riss eine Seite aus meinem Scheckheft und verstaute alles, was ich für den vor mir liegenden Tag brauchen würde, in meiner Gucci-Handtasche: Portemonnaie, Telefone, Pfefferminzbonbons, Sonnenbrille. Dann schnappte ich mir meine Schlüssel und schulterte die Tasche.
    »Sie hatten Anruf wegen Auto, während Sie duschen!«, ertönte es aus dem Inneren des Ofens.
    Ich hielt inne und wandte mich noch einmal um. »Worum ging es denn?«
    »Rückrufaktion.«
    Seufz. Das hatte mir gerade noch gefehlt – als müssten in meinem Leben nicht schon genügend Mängel behoben werden. Schade, dass ich nicht alle einfach auf einen Produktionsfehler schieben konnte. Ein kurzer Besuch in der Werkstatt und schon läuft alles wieder rund.
    »Rückrufaktion? Weswegen denn?«
    »Weiß nicht«, hallte es aus dem Ofen. »Sie haben Termin um elf.«
    »Heute?« Ich zückte sogleich mein Treo, um einen Blick auf meinen Terminkalender zu werfen.

    »Nein.« Sie tauchte aus dem Ofen auf und wischte sich eine

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