Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
Vom Netzwerk:
Lippen erkundeten meinen Mund, meinen Hals, mein Gesicht, jeden Zentimeter nackter Haut.
    Als wir auf das Bett fielen, achtete ich darauf, dass ich oben zu liegen kam. Das vereinfacht den Abgang ganz beträchtlich, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
    Sofort landeten seine Hände auf meinen Pobacken. Ich quittierte es mit einem lustvollen Stöhnen.
    Das gefiel ihm.
    Das gefällt den meisten.
    Er küsste mich weiter, während er mir die Kostümjacke von den Schultern streifte. Dann nahm er sich die Blusenknöpfe vor, einen nach dem anderen. Ich protestierte nicht, als er mir die Bluse auszog. Beim Anblick meines Push-up-BHs aus lavendelfarbener Spitze grunzte er beifällig. Tja, der macht auch echt was her, und er verfehlt seine Wirkung nie. Allerdings lässt mich diese Art der Anerkennung ziemlich kalt. Aber es geht in diesen Situationen schließlich nicht um mich.
    Als Nächstes zog er mir den Rock aus. Darunter kam das zum BH passende Miederhöschen zum Vorschein. Ich reagierte mit einem äußerst glaubwürdigen erregten Schaudern, als er mich an den Hüften packte und die Finger in mein Fleisch vergrub.
    Ich knöpfte sein Hemd auf, streichelte seine Brust. Schob ihm verführerisch das Hemd von den Schultern.
    Er zitterte förmlich vor Erregung. »Gott, bist du heiß. Ich muss dich auf der Stelle haben.«
    »Wirklich?«, fragte ich leise. Keusch und unsicher wie eh und je.
    »Oh, ja. Du bist unglaublich sexy.«
    »Gut«, flüsterte ich.
    Dann rollte ich mich von ihm herunter und glitt vom Bett,
um wortlos meine Kleider aufzusammeln. Ich fand meinen Rock. Rasch bückte ich mich danach.
    »Was soll das?«, fragte Raymond hörbar verärgert.
    »Ich gehe«, erklärte ich schlicht, stieg in meinen Rock und zog ihn hoch.
    Er richtete sich schwankend auf, vermutlich wegen des Alkohols. Oder wegen der gedrosselten Blutzufuhr in der oberen Körperhälfte. Oder wegen beidem. Er griff sich an den Kopf, versuchte, den sich drehenden Raum zum Stillstand zu bringen. »Warum?« Sein Gesicht spiegelte tiefste Verwirrung.
    Ich konnte mir lebhaft vorstellen, was er dachte. Diese Wendung kam in dem Drehbuch, das er in- und auswendig kannte, einfach nicht vor. Junge trifft Mädchen. Junge kauft Mädchen einen Drink. Junge lädt Mädchen auf sein Zimmer ein. Mädchen nimmt an. Aber dass Mädchen es sich aus unerfindlichen Gründen plötzlich anders überlegte und einfach ging, das war ihm noch nie passiert.
    Ich schlüpfte in meine Bluse und knöpfte sie zu. »Weil ich genug gesehen habe.«
    Mehr als genug.
    Er schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Habe ich irgendetwas falsch gemacht?«
    Ich zuckte die Schultern. »Könnte man so sagen.«
    Das verstörte ihn noch mehr. Wie oft hatte ich diesen Gesichtsausdruck schon gesehen. Es war die Miene eines Mannes, der im Geiste seine Schritte zurückverfolgt, versucht, ein Häufchen Puzzleteile zusammenzusetzen, die nie und nimmer zueinander passen können.
    Ich schloss den letzten Blusenknopf und bückte mich, um meine Schuhe anzuziehen.
    »Warte doch«, bat er leise, in der Hoffnung, mich mit seiner Verzweiflung umstimmen zu können.

    Doch das konnte er sich abschminken. Ich war nicht mehr die Frau, die er unten in der Bar aufgegabelt hatte.
    »Komm, setz dich. Wenn du möchtest, können wir uns noch ein bisschen über Automotoren unterhalten.« Wie nett von ihm.
    Ich lächelte kühl. »Ich bin nicht die, für die Sie mich halten, Raymond.«
    »Hä?« Er runzelte die Stirn, verärgert, konsterniert.
    »Ich wurde von Mrs. Anne Jacobs beauftragt, Sie einem Treuetest zu unterziehen, weil sie den Verdacht hegt, Sie würden sie betrügen. Zu Recht, wie man sieht.«
    Er riss die Augen auf. »Waaas?«
    Jetzt kam das Bedauern.
    Er raufte sich die Haare, ließ den Kopf zwischen die Knie sinken und verschränkte die Finger im Nacken. Hob noch einmal kurz den Blick und wiederholte: »Sie hat dich beauftragt ?«
    Ich sah ihm ruhig in die Augen. »Jawohl.« Ich musste jetzt völlig leidenschaftslos auftreten. Kein Mitleid, kein Erbarmen. Nichts.
    Er schloss ächzend die Augen. Höchste Zeit für meinen Abgang. Aber nicht vor meiner abschließenden Amtshandlung. Ich nahm eine kleine schwarze Karte aus meiner Tasche und legte sie auf die Kommode, dann schnappte ich mir meine Jacke und ging zur Tür.
    Ich hinterlasse jedes Mal eine solche Karte. Eine Art Souvenir, könnte man sagen. Nicht unbedingt als Beweis dafür, dass ich da gewesen war, sondern vielmehr als Warnung. Als Signal, dass sich etwas

Weitere Kostenlose Bücher