Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
drin.»
«Was meinst du, ist Blaine langsam geheilt von dieser Frau?», fragte Rix. «Wenn er einen Tipp für Alina dazu nutzt, um ihrem Chef eins auszuwischen, klingt das doch ganz nach dem alten Skipper.»
«Ich glaube nicht, dass das so einfach ist. Er kann Braecht ja eh nicht gut riechen, und diese Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen.»
Sie stiegen aus der Limousine und machten sich daran, sie für den Flug zu sichern. Als sie fertig waren, ging Scyna zum Interkom. «Blaine?»
«Alles klar da oben?»
«Alles in Ordnung. Auf nach Baikasch.»
«Sind schon unterwegs.»
Rix und Scyna gingen zur Rampe, die auf das Mitteldeck führte. Unterwegs griff Scyna in eine Schenkeltasche und warf Rix etwas zu. «Als Andenken.»
Mit vor Verlegenheit grünen Facetten fing Rix die Banane.
***
TyMar der Zauberer saß in seiner Zelle und spielte König-Spion mit sich selbst. Er verlor, und das ärgerte ihn. Trotzdem war das Lied, das er leise sang, von fröhlicher Melodie und der Text sprach von einer erfüllten Liebe. Er hatte es immer schon als sehr beruhigend empfunden, in schweren Zeiten zu singen. Damit besserte sich seine Laune jedes Mal.
Er war jetzt schon zwei Tage in dieser Zelle, die besser ausgestattet war, als er vermutet hätte. Es gab ein Teleholo, und die Nasszelle war durch einen Vorhang vom restlichen Raum abgetrennt. Das Bett war angenehm breit, und die Wachen hatten ihm auf Wunsch das Spiel gebracht. Essen kam dreimal täglich. Trotzdem war sich TyMar bewusst, ein Gefangener zu sein, der auf seinen Prozess wartete.
Er wollte gerade den roten Kanzler in eine gute Angriffsposition ziehen, als die Magnetschlösser der Zellentür laut klackend geöffnet wurden. Die Tür schwang auf, woraufhin zwei Wachen eintraten. Gefügig ließ sich TyMar die Fesseln anlegen. Zum ersten Mal seit seiner Gefangennahme, wurde er aus der Zelle geführt. Sie betraten einen Aufzug und fuhren mehrere Stockwerke nach oben. Dort gingen sie durch kahle Flure in ein kleines Zimmer. Kameras waren in den Ecken installiert, ein Tisch mit zwei Stühlen stand in der Mitte des Raums. Die Wachen setzten TyMar auf einen der Stühle und gingen.
Er wartete. Nach einer Weile begann er wieder leise zu singen. Ich soll also verhört werden, dachte er sich und blickte zu den Kameras empor. Er fragte sich, ob SteNer die Iril erwischt hatte. Ist unser Plan gescheitert, oder waren wir erfolgreich?
Er erkannte, dass es müßig war, sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Im Moment konnte er nur seine eigene Haut retten. Er würde eine gute Show bieten müssen. Nahe an der Wahrheit, aber nicht alles aufdeckend, um seine Brüder nicht zu gefährden. Trotz seiner misslichen Lage, war er zuversichtlich. Ich täusche Leute seit ich das erste Mal auf der Bühne stand.
Die Tür ging auf und ein Baikascher kam herein. Wortlos stellte er einen Koffer auf den Tisch.
«Guten Tag», sagte TyMar. Er erhielt keine Antwort.
Stattdessen öffnete der Baikascher in der richterlichen Uniform den Koffer und entnahm ihm einen Handschuh. Den streifte er TyMar über die rechte Hand, um die er sich stramm zusammenzog. Der Uniformierte sah auf einen Taschencomputer, nickte zufrieden, schloss den Koffer und nahm ihn mit, als er das Zimmer verließ. Der Baikascher schloss die Tür des Verhörraums hinter sich, ging - an zwei Wachen vorbei - den Flur entlang und trat in einen kleinen Raum. Dieser war voller Bilder, die von Projektionsfolien und –würfeln strahlten. Viele von ihnen zeigten den Verhörraum, in dem TyMar saß. Über andere liefen Datenkolonen oder Analysegraphiken. Vor den Monitoren saß eine Frau in einem großen Sessel; von ihrem Ohr lief ein dünnes Kabel direkt in die Tischplatte, so war sie über MeCom direkt mit den Computern verbunden. «Der Reaktionsdetektor läuft einwandfrei», meldete die Frau und drehte den Sessel herum, um die anderen beiden Anwesenden zu betrachten.
Die schlanke Frau mit rotem Haar und einem Gesicht voller Sommersprossen trug eine Richterrobe aus orangefarbener Seide. Sie hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und betrachtete eingehend die Holobilder TyMars, der wieder angefangen hatte zu singen.
Der glatzköpfige Mann neben ihr hatte die Hände in den Taschen seines teuren Anzugs und machte ein vollkommen passives Gesicht. «Du solltest Besseres zu tun haben, als einen Verdächtigen zu verhören.»
«Ich mache mir halt gern einen persönlichen Eindruck», erwiderte Indra Fey. Einige Sekunden
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