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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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wenn sie ruhig wirkte, konnte er doch leichte Anzeichen eines Feuers in ihren Augen sehen: Jagdfieber. Xandreij versuchte seine Nervosität zu verbergen, machte sie dadurch aber nur noch deutlicher; Blaine war sich sicher, dass ein Teil von ihr durch die Anwesenheit Tischaras kam. Diese saß mit steinerner Miene und übergeschlagenen Beinen da und erwiderte seinen Blick ungerührt. Ein Teil in ihm wollte ihr nicht trauen. Sie hatte sich in den letzten Tagen immer auf dem neuesten Stand der Planung gehalten, aber kein einziges Mal eingegriffen, keine Vorschläge gemacht oder Zweifel angemeldet. Von der ganzen Gruppe war sie die passivste gewesen, ganz so, als sei sie nur Beobachter und nicht wirklich am Ausgang des Raubzugs interessiert. Sie hat bestimmt noch ein Ass im Ärmel, dachte er.
    «Gut», sagte Blaine schließlich. «Da wir schon mal alle beisammen sind, gehen wir den Plan noch einmal durch.»
    Es folgte ein kurzes Aufstöhnen von Scyna und Xandreij, dann waren sie ganz bei der Sache.
     
    ***
     
    Professor Paufer Hoven hastete durch das Restaurant und wollte sich die Krawatte zurechtzupfen, da fiel ihm auf, dass er sie vergessen hatte. Er seufzte schwer. Seit er diesen neuen Auftrag im Ollow-Laborkomplex bekommen hatte, war alles anders. Seine Arbeit war spannend und er würde am liebsten Tag und Nacht an den Iril-Sachen arbeiten. Immer wieder stellte er Anträge, mit den Untersuchungen tiefer zu gehen, unter der Oberfläche zu forschen. Aber sie erhielten keine Genehmigung; es hieß, sie sollten sich in Geduld fassen. Wie konnten sie das von ihm verlangen?
    Geduld fehlte auch seiner Frau, und zwar zu recht. Dreimal hatte er sie schon versetzt. Auch heute kam er eine ganze Stunde zu spät. Er hatte wieder die Zeit vergessen, als er im Labor arbeitete. Durch das ganze Restaurant warf sie ihm einen vernichtenden Blick zu. Ihre Augen glühten nicht wütend, sondern waren kalt wie Eis. Das war viel schlimmer.
    Hoven trat an den Tisch, setzte sein bestes Lächeln auf, und wusste im gleichen Moment, dass alles vergebens war.
    Vor seiner Frau stand ein Teller für den letzten Gang eines sehr teuren Menüs, und die Flasche Diamantsekt hatte sie allein geleert. Seine Frau winkte einen Kellner zu sich heran, wies auf ihren Mann und sagte: «Er zahlt!»
    Dann rauschte sie ohne ein Wort an ihm vorbei Richtung Ausgang.
    Der Kellner reagierte auf die beste Art: Er ignorierte diese Szene und reichte Hoven die Rechnung. Dieser zog seine Börse aus der Innentasche des Jacketts und zog die Geldkarte durch das Lesegerät und bestätigte mit Daumenabdruck. Er drehte sich zur Tür, um seiner Frau zu folgen, und rannte gegen jemanden. Der Zusammenstoß war nicht besonders hart, denn die Oberweite der Fremden federte ihn aufs Angenehmste ab. «Entschuldigung», murmelte Hoven. «Habe ich Ihnen wehgetan?»
    «Was? Nicht doch», sagte die Fremde und zupfte ihr Kleid zurecht.
    Hinter sie trat ein Mann und legte eine Hand auf ihren Rücken. «Alles klar, Schatz?»
    «Alles noch an Ort und Stelle», grinste die Frau. Im nächsten Moment starrte sie Hoven mit großen Augen an, als hätte sie einen alten Bekannten getroffen. «Das glaube ich ja nicht. Sie sind doch Professor Hoven, oder?»
    Hoven, der diese Frau noch nie in seinem Leben gesehen hatte, nickte überrascht. «Ja, der bin ich.»
    «Schatz», sagte sie und schlug ihrem Begleiter den Ellbogen sanft in den Magen. «Das ist dieser Professor, dessen Buch ich gelesen habe. Über die Technik von ausgestorbenen Rassen. Ich war so fasziniert von diesem letzten Buch: Die Nomaden des Raums. Da ging es doch um diese Legenden dieser verschwundenen Füchse. Wie hießen die noch?»
    «Die Iril», half Hoven aus und seufzte. Er hätte seiner Frau nachlaufen sollen, stattdessen fragte er sich, wie oft man das Wort diese in einem Satz unterbringen konnte und begann eine Konversation mit einer Fremden. Aber es geschah nicht häufig, dass ihn ein Fan auf seine Werke ansprach. Seinem Ego tat es sehr gut.
    «Genau die.» Die Frau knuffte ihn kameradschaftlich. «Diese Typen sind echt faszinierend.»
    «Das sind sie in der Tat. Gerade im Moment sammele ich Material für ein neues Buch.»
    «Na, mich haben sie als Leserin sicher. Wollen Sie nicht dieser Frau hinterher?»
    «Bitte?»
    «Dieser Frau, die hier eben rausgerauscht ist, ich dachte, Sie gehören zusammen.»
    Ihr Begleiter beugte sich vor und sagte leise in ihr Ohr: «Schatz, das geht uns wirklich nichts an.»
    «Nein, Sie haben völlig

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