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Tricontium (German Edition)

Tricontium (German Edition)

Titel: Tricontium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Claußnitzer
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könne ein falsches Wort die gute Nachricht gleich wieder in die Flucht schlagen. »Das ist kein Scherz?«
    »Nein, auch wenn Ihr mehr Glück als Verstand hattet«, sagte Paulinus. »Jemand war sehr barmherzig mit Euch.«
    »Niemand kann das alles noch anfechten?«, fragte Wulfila weiter; bevor er nicht ganz sicher war, konnte er auch nicht dankbar und glücklich sein.
    Herrad nickte, und das war Bestätigung genug, dass alles wirklich so war, wie es schien. »Sei froh«, sagte sie. »Ich kann mich nicht mehr gezwungen sehen, euch alle beide nach Mons Arbuini zu schicken … Und zu Asgrim musst du auch nicht, wenn du nicht willst. Der gute Mann war schlecht unterrichtet.«
    »Schade«, sagte Wulf, der vermutlich lieber gestorben wäre, als seine Erleichterung vor Paulinus, Herrad und seinem Enkel nicht gründlich zu überspielen. »Ich hatte mich schon auf ein paar ruhige Wochen gefreut.«
    »Dann hast du Pech gehabt«, gab Wulfila zurück und umarmte ihn fest.
     
    Keine Stunde später war er auf der Burg. Der graue Morgen war wunderschön und es fiel noch nicht einmal sonderlich schwer, selbst Ansgar, Dado und ihren blonden Kumpan, die ihm im Hof begegneten, freundlich anzulächeln. »Ist Euer Fürst zu sprechen? Er hat mir ein Angebot gemacht, neulich, als der Vogt begraben wurde, und meine Antwort steht noch aus.«
    Er blickte in drei verwirrte Gesichter; als auch nach einer Weile noch niemand sprach, fuhr er fort: »Ich hoffe, der gestrige Abend ist euch nicht in so schlimmer Erinnerung geblieben, dass wir uns nun nicht unterhalten können?«
    Wieder schwiegen die drei für geraume Zeit.
    »Nein, nein«, sagte Dado schließlich. »Eigentlich war es sogar ganz gut; wir konnten euren Kuchen aufessen. Sonst wollte ihn keiner mehr. Der Drache hätte ja daran gewesen sein können.«
    Der Blonde nickte zustimmend und entfernte sich dann, hoffentlich eher, um Asgrim von dem Besuch in Kenntnis zu setzen, als in der Absicht, Verstärkung gegen einen ungebetenen Gast zu holen.
    Ansgar seinerseits war es offensichtlich nicht lieb, vertrauliche Einzelheiten so freimütig ausgeplaudert zu wissen, denn er warf Dado einen finsteren Blick zu. »Was gestern war, war gestern«, sagte er dann an Wulfila gewandt. »Aber nun bist du ja hier.«
    Die beiden Krieger vom Brandhorst waren jetzt so sichtlich bemüht, liebenswürdig dreinzusehen, dass Wulfila sich fragte, ob sie fest damit rechneten, dass er eine Zusage aussprechen würde.
    In ihren Augen wäre das wohl keine schlechte Entscheidung gewesen. Auch wenn sie ihm nach ihren gestrigen Worten nicht zutrauten, sich in der herausgehobenen Stellung eines Schwertmeisters lange zu halten, war für sie ja nichts Unangenehmes daran, Asgrim zu folgen, und sie hätten wahrscheinlich nicht abgelehnt, wäre ihnen an seiner Stelle Theodulfs Nachfolge angetragen worden.
    »Es ist kalt«, sagte Dado schließlich nach einer Zeit des stummen gegenseitigen Musterns. »Willst du nicht drinnen warten? Arnold weiß schon, wo er uns finden kann, wenn wir nicht mehr hier sind.«
    Wulfila nickte und ließ sich von den beiden in einen Raum führen, der halb aus alten römischen Mauern, halb aus neuerem Fachwerk bestand und Asgrims Kriegern als Unterkunft diente. Sie hatten offensichtlich nicht das beste Quartier abbekommen, das die Burg zu bieten hatte, doch da Ebbo sich für den neuen Hausherrn hielt, hatte er sicher die Zufriedenheit seiner eigenen Leute für wichtiger erachtet als die von Verbündeten, die ohnehin nicht ewig bleiben würden.
    Immerhin brannte ein Feuer und die Krieger vom Brandhorst, die sich darum geschart hatten, sahen neugierig auf.
    »Habt ihr den Kürbisdieb wieder eingefangen?«, fragte ein hoch aufgeschossener Junge, der sicher erst seit höchstens einem Jahr Waffen trug; niemand lachte.
    Der vierte Teehausbesucher von gestern, dessen Namen Wulfila noch immer nicht kannte, kratzte sich nachdenklich im Nacken. »Wir hätten ja nicht gedacht, dass du auftauchen würdest«, sagte er langsam. Keiner fühlte sich bemüßigt, ihm zu widersprechen.
    Wulfila setzte ein gewinnendes Lächeln auf. »Es schien mir nicht gut, Herrn Asgrim länger warten zu lassen.«
    »Er hat Euch doch Zeit bis Freitag gelassen. Wenn er so etwas sagt, meint er es auch ernst, da hättet Ihr Euch keine Sorgen machen müssen«, sagte eine junge Frau, die ihren blonden Haarknoten mit zwei Taubenfedern verziert hatte.
    Wulfila war ihr dankbar dafür, dass sie als Einzige eine ehrende Anrede für angemessen zu

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