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Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Titel: Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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verschwunden!
Seine Erheiterung verflog. »Guck mal, seine Mutter und sein Vater suchen nach ihm.« Ein weiteres Foto zeigte die verzweifelten Eltern des Jungen.
    Aidan hatte den Artikel ebenfalls überflogen. »Ja, das stimmt. Die Polizei fragt nach Leuten, die ihn zuletzt gesehen haben.«
    »Aber ich habe ihn gesehen. Mit diesem
Shirt.«
    »Ja und?«
    »Vielleicht sollte ich ja …?«
    »Spinnst du! Dann kriegst du es mit der Polizei zu tun. Und du weißt doch, was dann mit dir passiert.«
    Tabori wurde es im Magen flau.
    »Sicherlich hat er sich nur verlaufen!«, versuchte Aidan, Tabori zu beruhigen. »Du weißt doch am besten, wie schnell man sich in Berlin verirrt.«
    Das stimmte, das wusste er nur zu gut.
    »Also, lass uns gehen.«
    Doch Tabori verharrte unschlüssig vor dem Zeitungsbericht.
    »Worauf wartest du noch?«
    Vermutlich hatte Aidan recht. Tabori atmete tief durch und folgte seinem Freund, der ihm einen übermütigen Schlag auf die Schulter verpasste, als sie gleichauf waren. »Bereit für eine Niederlage?«
    »Freu dich nicht zu früh«, antwortete Tabori auf Deutsch.

93
    Sackowitz’ Hand krampfte sich um die Klinke der Toilettentür. Was hatte Kalkbrenner hier in der Redaktion zu suchen? Ermittelte der nicht im Mordfall Fielmeister?
Nicht nur er. Noch viele mehr.
Eine plötzliche unangenehme Ahnung befiel Sackowitz.
    »Herr Sackowitz, wir müssen mit Ihnen reden!«, rief ihm just in dem Moment der Kommissar wie zur Bestätigung zu.
    Das konnte nur eines bedeuten: Radomskis Leiche war gefunden worden, und die Ermittler waren dahintergekommen, dass Sackowitz sich am Tatort aufgehalten hatte.
Kein Wunder
,
so viele Spuren
,
wie ich hinterlassen habe.
Aber was, wenn sie eine Verbindung zum Mord an Fielmeister hergestellt hatten?
Und dann auch noch zum Tod von Schulze.
    Ohne den Kommissar eines Blickes zu würdigen, eilte Sackowitz zu seinem Mac. Er weckte ihn aus dem Ruhezustand, tippte sein Passwort ein und gab dann den Befehl zum CD-Auswurf.
    Kalkbrenner kam auf ihn zu, aber noch während das Laufwerk surrte, ergriff Sackowitz schon seine Jacke, stopfte die CD in die Tasche und eilte Richtung rückwärtiges Treppenhaus.
    »Herr Sackowitz?«, rief der Polizist erstaunt.
    »Hardy!«, brüllte Bodkema.
    Aber der Reporter stieß bereits die Tür auf. Erst nahm er zwei Stufen auf einmal, dann drei, dann sprang er vier hinunter. Als er die fünfte Etage hinter sich gelassen hatte, flog über ihm die schwere Metalltür ein weiteres Mal auf, und die Schritte eines Verfolgers hallten durch das Treppenhaus.
    In der vierten Etage, in der die Grafiker und Layouter des
Kurier
arbeiteten,
stand einer der Kollegen am Treppenhausfenster und frönte seinem qualmenden Laster. Als sichernder Keil, der die Tür nicht zufallen ließ, hatte er einen kleinen Karton zwischen Tür und Rahmen geklemmt. Sackowitz kickte die Pappe mit seinem Sneaker beiseite, und ein paar Sekunden später fiel die Tür mit einem Scheppern hinter ihm zu.
    Dem paffenden Kollegen entglitt vor Schreck die Zigarette. »Hey!«, schrie er und hämmerte panisch mit der Faust gegen das Metall. Die Türen ließen sich vom Treppenhaus aus nicht öffnen.
    Sackowitz stürmte derweil an den Arbeitsnischen vorbei. Anders als in der Redaktion waren diese im Grafikbereich durch Sichtschutzeinrichtungen voneinander getrennt. Als er die Etage durchquert hatte und auf den Fahrstuhl wartete, entdeckte er einen Layouter, der sich gerade auf den Weg zum Treppenhaus machte.
    »Nicht aufmachen!«, warnte Sackowitz.
    Doch der Mann beachtete ihn nicht und drückte die Türklinke hinunter. Wie von einer Tarantel gestochen, brauste der Raucher in den Raum. »Wo steckt das Arschloch?«
    Direkt hinter ihm folgte Kalkbrenner. Weil der Aufzug noch immer nicht da war, verschwand Sackowitz hinter der nächstbesten Stellwand.
Was tust du hier eigentlich?
Zum zweiten Mal innerhalb von läppischen vierundzwanzig Stunden befand er sich auf der Flucht. Aber diesmal floh er nicht vor einem Mörder, sondern vor der Polizei. Was sollte der Kommissar bloß von ihm denken?
Dass du etwas zu verbergen hast
,
was sonst!
    Immerhin war er im Besitz einer CD, auf der Fotos, Beweise und Namen abgespeichert sein sollten. Und die er natürlich Kalkbrenner hätte aushändigen können, so wie er es Karin versprochen hatte.
Danach liegt der Fall in den Händen der Ermittler – und die Riesensauerei wird baldigst vom Tisch sein. Wo also liegt das Problem?
Ganz einfach, Sackowitz hätte keinen

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