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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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schön! Im Ge­gen­teil: Die Rea­li­tät war häss­lich und schwarz und un­durch­dring­lich und da­hin­ter saß ihr Va­ter im Ge­fäng­nis, ver­haf­tet von dem Mann, den sie ein ganz klein we­nig ge­mocht hat­te.
    „Du hast mei­nen Va­ter ver­haf­tet“, kräch­zte sie, um sich Ge­wiss­heit zu ver­schaf­fen. „Stimmt’s?“
    „Die In­di­zi­en spre­chen ge­gen ihn“, ant­wor­te­te Braun, nick­te zus­tim­mend und sei­ne dunklen Au­gen flacker­ten pa­nisch.
    Lang­sam rap­pel­te sie sich wie­der hoch, schüt­tel­te den Kopf, um wie­der klar den­ken zu kön­nen und ließ sich schnau­fend auf einen wacke­li­gen Stuhl fal­len.
    „Warum hast du mich nicht an­ge­ru­fen und es mir per­sön­lich ge­sagt?“, frag­te sie und trank gie­rig das lau­war­me Was­ser. „Warum muss­te ich das durch einen Jour­na­lis­ten er­fah­ren?“
    „Ich, ich woll­te dich nicht auf­re­gen, Anna“, ant­wor­te­te er und blick­te an ihr vor­bei aus dem Fens­ter in das grel­le Son­nen­licht.
    „Das ist dir ja per­fekt ge­lun­gen“, er­wi­der­te sie und Wut und Hass kehr­ten schlag­ar­tig zu­rück. „Du fei­ger Typ!“, kreisch­te sie. „Du hast dich nicht ge­traut! Du bist ein Feig­ling! Ja, Tony Braun, du bist ein Feig­ling und Ver­sa­ger. Du hast kei­ne Ah­nung, wie man mich be­han­deln muss. Ich kann die Wahr­heit ver­tra­gen, dann kann ich mich dar­auf eins­tel­len. Aber alle glau­ben im­mer, die Wahr­heit kann man mir nicht zu­mu­ten, alle wol­len mich in eine Traum­welt schicken, mein Va­ter, Marc und jetzt auch du, Tony Braun. Aber ich hal­te das Le­ben aus, denn ich habe die Kon­trol­le!“
    „Ich habe al­les un­ter Kon­trol­le“, wie­der­hol­te sie plötz­lich ru­hig und Braun starr­te sie ver­blüfft an. „Mein Va­ter ist un­schul­dig und er­hält den bes­ten An­walt! Ich gehe an die Öf­fent­lich­keit. Ich su­che selbst den Mör­der und be­wei­se sei­ne Un­schuld. Das ist ein Jus­tizirr­tum.“
    „Bist du kom­plett ver­rückt?“ Braun stand auf und setzte sich auf die Ecke des Schreib­tischs. „Ich habe auch mei­ne Zwei­fel an sei­ner Schuld, aber im Au­gen­blick sind mir die Hän­de ge­bun­den.“
    „Das ist wohl schlecht für dei­ne Kar­rie­re, wenn du ihn lau­fen lässt!“, fauch­te sie und ließ ihn nicht aus den Au­gen.
    „Man hat mich auf un­bes­timm­te Zeit be­ur­laubt. Das ist der Grund“, er­wi­der­te er be­tont gleich­gül­tig, doch sei­ne Mie­ne drück­te ge­nau das Ge­gen­teil aus. „Tat­ja­na Dra­ko­vic hat das ein­ge­fä­delt. Sie hat mich mit Wod­ka ab­ge­füllt und dann bin ich mit ihr ins Bett. Ich bin also be­fan­gen!“
    „Warum erzählst du mir das?“, frag­te sie pat­zig, doch den Stich in ih­rem In­ne­ren hat­te sie ganz deut­lich ge­spürt, aber das Ge­fühl kam zur falschen Zeit und es war der falsche Ort. Und über­haupt wa­ren Ge­fühle un­kon­trol­lier­bar und sie durf­te auf kei­nen Fall die Kon­trol­le ver­lie­ren, nie­mals! Des­halb sag­te sie auch: „Es in­ter­es­siert mich nicht, mit wel­cher Schlam­pe du vö­gelst, Tony Braun! Es ist mir so was von egal!“
    Braun schwieg be­tre­ten und sie fühl­te sich be­schis­sen, to­tal kraft­los, fühl­te sich, als wür­de ihre ge­sam­te Ener­gie wie von ei­ner un­sicht­ba­ren Macht aus ih­rem Kör­per ge­saugt und zu­rück blieb nur eine Hül­le, eine Au­ßen­haut, die Anna Lan­ge hieß und ihr Le­ben ei­ner stän­di­gen Kon­trol­le un­ter­ord­ne­te.
    „Du un­ter­nimmst nichts, son­dern fährst zu­rück in dei­ne Agen­tur, hast du ver­stan­den! Ich küm­me­re mich um den Fall, ver­spro­chen“, sag­te er und blick­te ihr un­ver­wandt in die Au­gen. „Hast du das ver­stan­den? Du un­ter­nimmst nichts!“
    Anna nick­te zag­haft und für ei­ni­ge Se­kun­den war sie da­mit ein­ver­stan­den, hät­te sich wie­der be­ru­higt. Doch Braun woll­te sie auf­mun­tern, ihr noch et­was Po­si­ti­ves mit auf den Weg ge­ben.
    „Dein Va­ter hat beim Ver­hör nur einen Satz ge­sagt: Ich will mei­ne Toch­ter Anna se­hen! Das ist doch schön!“
    Peng! Das schlug ein. All die gu­ten Vor­sät­ze wa­ren wie weg­ge­bla­sen, alle Ar­gu­men­te von Braun lös­ten sich in Luft auf, sie war eine gute Toch­ter, woll­te nicht mehr böse sein und die

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