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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Frei­zeit ma­chen, ist Ihre An­ge­le­gen­heit.“
    Nach­denk­lich nick­te Braun. Er konn­te auf ei­ge­ne Faust re­cher­chie­ren und die­se Zeit woll­te er auch nüt­zen. Sein Pri­vat­le­ben war nicht vor­han­den, der Traum von ei­ner glück­li­chen Be­zie­hung zu sei­nem Sohn hat­te sich in Luft auf­ge­löst und al­les, was ihm blieb war, die Su­che nach dem Mör­der und sei­nem Mo­tiv. Er hat­te plötz­lich kein Ziel mehr, er hat­te nichts!
    Auf dem Weg zu­rück in sein Büro mach­te er einen kur­z­en Ab­s­te­cher in die Ein­satz­zen­tra­le. Gru­ber war be­reits über den Ab­zug des Falls in­for­miert und schau­fel­te die elek­tro­ni­schen Da­ten auf den Ser­ver des In­nen­mi­nis­te­ri­ums. Die an­de­ren Be­am­ten lie­ßen ent­täuscht die Köp­fe hän­gen. Die Er­mitt­lun­gen wa­ren ge­ra­de erst rich­tig an­ge­lau­fen und schon hieß es wie­der auf­hören. Das war für kei­nen ein­fach.
    „Mach auch für mich einen Da­ten­satz“, sag­te Braun, als er sich zu Gru­ber an den Schreib­tisch setzte.
    „Wird ge­macht, Chef! Wie war üb­ri­gens heu­te die Ver­hand­lung über das Sor­ge­recht für Ih­ren Sohn?“, frag­te Gru­ber.
    „Ver­lo­ren, was sonst“, ant­wor­te­te Braun und zuck­te müde mit den Schul­tern. „Ich habe wie im­mer im rich­ti­gen Au­gen­blick ein we­nig über­rea­giert!“
    „Chef, Sie ler­nen wohl über­haupt nie et­was dazu.“ Gru­ber schüt­tel­te mit­lei­dig den Kopf.
    „Spar dir dei­ne Klug­schei­ßer-Kom­men­ta­re“, mein­te Braun, klopf­te Gru­ber aber auf­mun­ternd auf die Schul­ter, ehe er die Ein­satz­zen­tra­le ver­ließ und in sein Büro ging.
    *

    Die Buch­hal­tungs­ord­ner wur­den von der Rück­bank ge­schleu­dert, als Anna Lan­ge mit quiet­schen­den Rei­fen ih­ren Mini vor dem Po­li­zei­prä­si­di­um ab­brems­te. Rech­nun­gen, Be­le­ge und Kon­to­aus­zü­ge flat­ter­ten auf die Fuß­mat­te und ver­misch­ten sich mit lee­ren Co­la­do­sen, fet­ti­gen Papp­schach­teln und schmut­zi­gen Ser­vi­et­ten zu ei­nem un­ent­wirr­ba­ren Cha­os. Das Le­ben, das sie im­mer so ver­bis­sen kon­trol­liert hat­te, be­gann im­mer stär­ker aus­ein­an­der­zu­bre­chen, die Un­ord­nung in ih­rem Auto war da­für ein sicht­ba­res Zei­chen.
    Das drei­stöcki­ge Ge­bäu­de mit den vom Re­gen und den Ab­gas­en ge­schwärz­ten Wasch­be­tons­tei­nen aus den sieb­zi­ger Jah­ren er­schi­en ihr ab­wei­send und be­droh­lich. Die ab­ge­tre­te­nen Stu­fen zum Hauptein­gang und der schuss­si­che­re Glas­kas­ten für den Emp­fang, der neu da­zu­ge­baut wor­den war, ver­stärk­ten die be­drücken­de Aura des Po­li­zei­prä­si­di­ums noch mehr.
    Beim Aus­s­tei­gen kram­te Anna rou­ti­ne­mäßig ihr Han­dy aus der Ta­sche und stell­te fest, dass eine neue Nach­richt auf ih­rer Mail­box ge­lan­det war. Während sie die Stu­fen hin­auf­has­te­te, hör­te sie die Nach­richt von Alex Hu­ber, der ihr in kur­z­en und knap­pen Wor­ten mit­teil­te, dass am nächs­ten Tag ein Mee­ting mit Igor Dra­ko­vic in Pal­ma ver­ein­bart sei und sie noch heu­te Abend mit ihm nach Mal­lor­ca flie­gen müs­se. Sie nahm die Nach­richt nur mit ei­nem hal­b­en Ohr wahr, zu sehr wa­ren ihre Ge­dan­ken mit ih­rem Va­ter be­schäf­tigt, der ir­gend­wo in dem düs­te­ren Ge­bäu­de in ei­ner Zel­le hock­te und war­te­te. Wor­auf ei­gent­lich? War­te­te er auf sei­nen An­walt, der ihn aus die­ser Si­tua­ti­on her­aus­bo­xen soll­te, oder auf je­mand an­de­ren? War­te­te er viel­leicht auf sie und woll­te den küm­mer­li­chen Rest sei­ner Fa­mi­lie hin­ter sich wis­sen? Die Fa­mi­lie, die ihm den Rücken stärk­te und be­din­gungs­los an sei­ne Un­schuld glaub­te, ihm durch die­sen Glau­ben die Kraft gab, durch­zu­hal­ten. Sie wür­de ihm die­se Kraft ge­ben, zu lan­ge hat­te sie sich nur um ihre ei­ge­nen Pro­ble­me ge­küm­mert. Jetzt war es an der Zeit, an die Fa­mi­lie zu den­ken und das be­deu­te­te: Sie muss­te für ih­ren Va­ter da sein!
    Der Po­li­zist in dem schuss­si­che­ren Glas­kas­ten beim Ein­gang blät­ter­te in ei­nem ab­ge­grif­fe­nen Ma­ga­zin und war völ­lig in sei­ne Lek­tü­re ver­tieft. Doch als Anna an ihm

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