Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
mit meinem Reisespurensicherungsset.“ Gruber lachte laut über sein gelungenes Wortspiel.
„Die Wohnung ist vollkommen leer. Nichts, nada, überhaupt gar nichts! Auch keine Fingerabdrücke, zumindest nicht oberflächlich. Ich bin erst in der Toilette fündig geworden. Da hatte sich etwas im Abfluss verklemmt. Ein Stück Metall, könnte von einer geschredderten Festplatte stammen.“
„Was heißt, könnte? Hast du es ins Labor gebracht?“, rief Braun ins Telefon und versuchte gleichzeitig den Rasierschaum vom Handy-Display zu wischen.
„Der Fall liegt beim Innenministerium! Da kann ich nicht einfach ins Labor gehen und Indizien untersuchen lassen!“ Braun war die leichte Panik in Grubers Stimme nicht entgangen, der Angst um seine Karriere hatte, deshalb lenkte er ein.
„Stimmt, da hast du Recht. Gut gemacht, Gruber. Zu niemandem ein Wort, bis wir ausreichend Beweise haben. Dann heizen wir diesen Idioten vom Innenministerium gründlich ein!“
„Wie läuft es so in Palma?“, fragte Gruber und schien wieder einigermaßen beruhigt zu sein. „Haben Sie Anna Lange davon überzeugt, die Finger von dem Fall zu lassen?“
„Das ist im Augenblick mein größtes Problem.“ Braun massierte seine Augen. „Ich weiß nicht, wo sie ist und kann sie nicht erreichen.“ „Chef, wie steht’s mit einer Handy-Peilung?“, warf Gruber ein.
„Funktioniert leider nicht! Sie hat ein Pre-Paid-Handy! Ich kann nur warten, bis sie sich meldet! Das ist eine verdammte Scheiße!“, fluchte er und seufzte: „Trotzdem, danke für deine Unterstützung, Gruber!“
Im Badezimmer betrachtete er sich erneut im Spiegel. „Du musst Anna finden, dieses Mal darfst du es nicht vermasseln“, murmelte er, legte sich auf das Bett und schlief augenblicklich ein.
27. Llucmajor: Die zehnte Nacht
Als Tony Braun seinen Mietwagen vor dem schmiedeeisernen Tor der Finca anhielt, war er trotz der eiskalten Dusche zuvor in seinem Zimmer schon wieder schweißgebadet. Obwohl er eine exakte Wegbeschreibung von Ramon Llul erhalten hatte, hatte er sich des Öfteren verfahren und die Finca auf abenteuerlichen Umwegen erreicht. Sie befand sich ungefähr 20 Kilometer südlich von Palma, in einer sonnenverbrannten Landschaft, die nur aus roter Erde und Mandelbäumen zu bestehen schien. Als Francisca, Ramons Frau, mit den Drillingen schwanger war, hatte er das desolate Anwesen gekauft und die 300 Jahre alte Finca nach und nach selbst renoviert. Die körperliche Arbeit war der ideale Ausgleich zu dem aufreibenden Polizeijob und Ramon Llul konnte sich nicht mehr vorstellen, in der lauten und hektischen Stadt zu leben.
Braun stieg aus seinem Wagen, lehnte sich gegen das Tor und ließ die friedvolle Stille der Umgebung einige Minuten auf sich wirken. Die Finca stand einige hundert Meter nach hinten versetzt und der staubige Weg bis zur überdachten vorderen Terrasse war mit hohen Palmen gesäumt. Das Gebäude selbst war ein lang gezogener einstöckiger Bau mit verwitterten Mauern und einem grauen Schieferdach. An den beiden Schmalseiten ragten große gemauerte Kamine in den blauen Himmel. Die Wände der Finca waren mit alten Wagenrädern und antiken Landwirtschaftsgeräten dekoriert und die Terrasse beim Haupteingang schmückte eine riesige alte Weinpresse. Trotz der kargen Landschaft ringsherum rankten sich um die steinernen Säulen der Terrasse üppige Rosenstöcke und verliehen dem Anwesen ein romantisches Flair.
Als Braun das Tor öffnen wollte, sprangen plötzlich zwei riesige braune Hunde aus dem Schatten der vorderen Terrasse und rasten über den großen Vorplatz direkt auf ihn zu.
„Scheiße!“, rief er, flüchtete wieder zurück in seinen Wagen und drückte auf
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