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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Sie freut sich dar­auf, dich end­lich wie­der­zu­se­hen.“
    Ra­mon Llul stand auf, wink­te dem Kell­ner, noch ehe Braun pro­tes­tie­ren konn­te.
    „Das zah­le ich! Hier in Pal­ma bist du mein Gast.“ Nach ei­nem Blick auf die Uhr hat­te er es plötz­lich ei­lig.
    „Ich muss die Dril­lin­ge von der Mu­sik­schu­le ab­ho­len“, sag­te er zu Braun, um­arm­te ihn und ver­schwand in der Tou­ris­ten­men­ge, die sich über die Ram­blas Rich­tung In­nen­stadt wälzte.
    Braun be­nei­de­te Ra­mon Llul. Er hat­te eine Fa­mi­lie, einen fes­ten Ta­ges­ab­lauf, eine Frau, die ihn lieb­te, und Kin­der, die er von der Mu­sik­schu­le ab­ho­len konn­te. Ra­mon Llul war ehr­gei­zig, aber sei­ne Fa­mi­lie ging im­mer vor. Bis jetzt hat­te Braun im­mer ge­dacht, die Po­li­zei sei sei­ne Fa­mi­lie, doch nun war er sich nicht mehr so si­cher. Viel­leicht war er dazu ver­dammt, im­mer al­les zu ver­lie­ren. Sei­ne Frau, sei­nen Sohn, Ha­jek und jetzt auch Anna Lan­ge. Bei dem Ge­dan­ken an sie wur­de ihm plötz­lich sie­dend­heiß: Ich habe kei­ne Ah­nung, wie ich sie er­rei­chen kann!, dach­te er und wähl­te die Num­mer von Ri­chard Marx in Linz.
    „Schon was von Anna ge­hört?“, frag­te er mit lang­sa­mer Stim­me.
    „Du klingst so merk­wür­dig, ist al­les in Ord­nung bei dir?“ Ri­chard klang ehr­lich be­sorgt.
    „Ja, ja, nur ein bis­schen heiß hier! Also, was sagt sie?“
    Ri­chard in­for­mier­te Braun in al­ler Kür­ze über das Ge­spräch, das er mit Anna ge­führt hat­te.
    „Schei­ße!“, fluch­te Braun, als Ri­chard ihm von An­nas eu­pho­ri­scher Stim­mung be­rich­te­te. Mit leicht zitt­ri­gen Fin­gern no­tier­te er dann An­nas Han­dy­num­mer, wähl­te die­se und hin­ter­ließ ein un­freund­li­ches „Mel­de dich drin­gend!“ auf ih­rer Mail­box. Nach ei­nem wei­te­ren Bier griff er nach der Cu­sto-Um­hän­ge­ta­sche, nicht ohne zu­vor einen Blick auf die Pi­sto­le ge­wor­fen zu ha­ben, die Ra­mon Llul ihm be­sorgt hat­te. Mein ein­zi­ger Freund!, dach­te er me­lo­dra­ma­tisch und wog die in einen Schal ein­ge­wickel­te Waf­fe in sei­ner Hand.
    Tony Braun hat­te kei­ne Au­gen für die schö­nen hi­sto­ri­schen Ge­bäu­de, für die die Alt­stadt von Pal­ma be­rühmt war. Er in­ter­es­sier­te sich we­der für die fein ge­ar­bei­te­ten glä­ser­nen Er­ker noch für die vie­len klei­nen Bars und Cafés. Er muss­te stän­dig an Anna den­ken, die sich in großer Ge­fahr be­fand. In ih­rer Nai­vi­tät ahn­te sie nicht, wor­auf sie sich ein­ge­las­sen hat­te. Alex Hu­ber war ein Be­trü­ger, so­viel stand für ihn fest. Wenn ihm Anna auf die Schli­che kam, wür­de der wahr­schein­lich nicht lan­ge zö­gern und sie ein­fach aus­schal­ten. Aber wie konn­te er sie in ei­ner Stadt wie Pal­ma fin­den? Die ein­zi­ge Spur, die er hat­te, war der Pa­last von Igor Dra­ko­vic.
    Nach län­ge­rem Su­chen hat­te er end­lich die Cal­le Por­tel­la er­reicht, die auf ei­ner Straßen­sei­te nur aus dem rie­si­gen Pa­last be­stand. Des­halb hat­te Ra­mon Llul auch so­fort ge­wusst, dass es ei­nes der ge­wal­tigs­ten Bau­wer­ke von Pal­ma in ei­ner phäno­me­na­len Lage war. Er lehn­te sich an die ge­gen­über­lie­gen­de Haus­mau­er, leg­te den Kopf in sei­nen Nacken, um die Di­men­sio­nen des Pa­las­tes auf sich wir­ken zu las­sen. Auf der Straßen­sei­te gab es nur in den obers­ten Stock­wer­ken klei­ne Fens­ter, an­sons­ten ein rie­si­ges, holz­ge­schnitztes Tor und ein un­pas­send mo­der­ne Ein­gangs­tür aus Alu­mi­ni­um mit ei­nem LCD-Dis­play und ei­ner Ka­me­ra. Die Längs­sei­te des Pa­las­tes reich­te bis zur nächs­ten schma­len Quer­straße, die ein Schild als „Priva­do“ aus­wies. Auch dort gab es kei­ne Fens­ter, nur zwei Tore mit me­tal­le­nen Roll­lä­den.
    Er stand ei­ni­ge Mi­nu­ten re­gungs­los im Schat­ten der ge­gen­über­lie­gen­den Haus­mau­er, dann stieß er sich von der Wand ab, ging auf das Tor zu, drück­te auf die Tas­ten des Dis­plays und nach ei­ni­ger Zeit hör­te er eine ble­cher­ne Stim­me aus dem Laut­spre­cher in die stil­le Gas­se spre­chen: „Was kann ich für Sie tun?“ Zu­gleich leuch­te­te ein win­zi­ges ro­tes Licht auf und die

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