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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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zu ei­ner ge­sichts­lo­sen Mas­se ver­schmol­zen. Im pul­sie­ren­den Rhyth­mus der Beats wog­te die­se Mas­se wie eine schwar­ze Wel­le vor und zu­rück, war­te­te nur dar­auf, sie un­er­bitt­lich nach un­ten zu zie­hen auf den licht­lo­sen Grund, dort, wo das Grau­en auf sie lau­er­te und sie zu ver­schlin­gen droh­te.
    Er­neut ak­ti­vier­te sie ihr Han­dy und las die SMS:
    „Willst du wis­sen, was auf dem letzten Bild zu se­hen ist? Fin­de es dort, wo die Spei­sen zu­be­rei­tet wer­den, am hin­te­ren Tor zur Höl­le.“
    Leicht schwan­kend, wie in Tran­ce, ver­ließ Tat­ja­na Dra­ko­vic den VIP-Be­reich.
    „Wir kön­nen später dar­über re­den, wenn du willst!“, rief ihr Igor Dra­ko­vic hin­ter­her und wid­me­te sich wie­der char­mant lächelnd der Os­car-Preis­trä­ge­rin, die ge­ra­de von ih­ren pri­va­ten Vor­lie­ben schwärm­te:
    „Ich habe eine Pas­si­on für Vö­gel“, sag­te sie und ließ ihre un­na­tür­lich wei­ßen Zäh­ne blit­zen. „Stun­den­lang kann ich Vö­gel be­ob­ach­ten, wie sie ele­gant durch die Lüf­te se­geln, sich auf ei­nem Ast nie­der­las­sen und die schöns­ten Lie­der träl­lern.“
    „Sie sind die Herr­scher der Lüf­te“, stimm­te ihr Igor Dra­ko­vic en­thu­sias­tisch zu. „Ha­ben Sie schon ein­mal einen Fal­ken be­ob­ach­tet, wie er hoch oben sei­ne Krei­se zieht, um dann im Bruch­teil ei­ner Se­kun­de senk­recht nach un­ten zu stür­zen und sei­ne Beu­te zu töten? Ein tod­brin­gen­der Kampf­flie­ger!“
    „Ich sehe sie mehr als Glücks­brin­ger und nicht als To­des­flie­ger.“ Leicht ir­ri­tiert rück­te die Schau­spie­le­rin auf ih­rem Stuhl her­um, dreh­te ver­le­gen ihr Cham­pa­gner­glas, das noch im­mer fast voll war.
    „Na­tür­lich, Sie ha­ben ja Recht“, be­eil­te sich Igor Dra­ko­vic das Ge­spräch wie­der auf Small­talk-Ebe­ne zu brin­gen. „Ich habe das von der rein ge­schäft­li­chen Sei­te aus be­trach­tet! Vö­gel sind große Künst­ler und hoch­in­tel­li­gent. Ich bei­spiels­wei­se be­sit­ze einen Ara, der spre­chen kann.“
    Da­mit hat­te er schlag­ar­tig das In­ter­es­se des Stars ge­weckt, denn sie beug­te sich vor und sah Igor Dra­ko­vic zum ers­ten Mal di­rekt in die Au­gen.
    „Einen spre­chen­den Ara? Wo?“
    „Hier im Pa­last! Ich habe einen ei­ge­nen Hof mit vie­len exo­ti­schen Vö­geln.“
    Igor Dra­ko­vic stand auf und hielt dem Film­star auf­for­dernd sei­ne rech­te Hand hin.
    „Ge­stat­ten Sie, dass ich Sie zu ei­ner Pri­vat­führung ein­la­de?“
    „Mit Ver­gnü­gen“, gurr­te der Film­star und stand auf. Das war das Zei­chen für Ma­na­ger, Sty­lis­tin, Food In­struc­tor, Per­so­nal Trai­ner, PR-Be­ra­ter, Se­kre­tärin und di­ver­se As­sis­ten­tin­nen, die sich alle gleich­zei­tig er­ho­ben und Igor Dra­ko­vic und Slo­bo­dan Pe­tro­vic durch einen brei­ten Gang mit Kreuz­ge­wöl­be in sei­nen pri­va­ten In­nen­hof folg­ten.
    *

    Als Ivan­ka Dra­ko­vic die Au­gen auf­schlug, be­merk­te sie die Git­ter­stä­be. Noch im­mer sah sie ihre Um­ge­bung wie durch einen Ne­bel und ihr Ver­stand ar­bei­te­te nur schlep­pend und frag­men­ta­risch. Lang­sam kehr­te ihre Ori­en­tie­rung zu­rück: Sie lag auf dem Bo­den ei­nes Kä­figs. Über ihr hing ein ge­köpf­ter Vo­gel nach un­ten, des­sen Kral­len mit Ka­bel­bin­dern an ei­ner Stan­ge fi­xiert wa­ren, und noch im­mer tropf­te Blut aus sei­nem Rumpf. Ihr Kopf wur­de un­end­lich schwer, sack­te zur Sei­te und ein schwar­zer Schat­ten leg­te sich über ihre Au­gen.
    Ihr Herz klopf­te wie ver­rückt. Sie öff­ne­te den Mund und hör­te nur ein hei­se­res Röcheln. Un­end­lich lang­sam hob sie eine Hand zu ih­rem Hals und spür­te das her­vor­quel­len­de Blut zwi­schen ih­ren Fin­gern. Jetzt ver­nahm sie auch das lei­se Pfei­fen, als sie hek­tisch Luft durch die of­fen lie­gen­de Luft­röh­re saug­te. Ihr Herz klopf­te im­mer stär­ker und pump­te stoß­wei­se Blut aus dem auf­ge­schlitzten Hals über ih­ren Kör­per.
    Ich st­er­be!, dach­te sie. Doch wozu die gan­ze Pa­nik? Ivan­ka Dra­ko­vic schloss die Au­gen und war end­lich dort, wo sie im Le­ben ger­ne ge­we­sen wäre, aber nie­mals war – im Glück.
    *

    „Willst du

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