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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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wis­sen, was auf dem letzten Bild zu se­hen ist? Fin­de es dort, wo die Spei­sen zu­be­rei­tet wer­den, am hin­te­ren Tor zur Höl­le.“
    Höh­nisch blink­te die SMS-Nach­richt auf dem Dis­play ih­res Han­dys, als sich Tat­ja­na Dra­ko­vic durch die Men­ge schob, um in den Ca­te­ring-Be­reich zu ge­lan­gen. So­weit war die Bot­schaft klar, der Treff­punkt be­kannt.
    Im­mer wie­der drück­te sie auf die Tas­ten, ließ die SMS auf­leuch­ten, las und ver­such­te den da­hin­ter­lie­gen­den Sinn zu verste­hen. Der pul­sie­ren­de Beat ver­ur­sach­te ihr Herz­klop­fen und sie war un­fähig, einen kla­ren Ge­dan­ken zu fas­sen. An ei­ner Bar am Ran­de des In­nen­hofs blieb sie ste­hen und kotzte ein­fach auf den Bo­den, kotzte Wod­ka, Sus­hi, Ta­pas­brocken vor die Füße der fas­sungs­lo­sen Gäs­te. Auf­ge­löst und mit den Ner­ven am Ende wank­te sie in den ab­ge­grenzten Ca­te­ring­be­reich, wo sich die Groß­kü­che mit dem Lie­fe­ran­ten­ein­gang be­fand.
    In der Kü­che herrsch­te hek­ti­sche Be­trieb­sam­keit, über­all stan­den Kochin­seln aus Edel­stahl wie in ei­nem Lu­xus­ho­tel, auf de­nen ge­kocht wur­de. Exo­ti­sche Ge­rüche ver­misch­ten sich mit dem Aro­ma bo­den­stän­di­ger spa­ni­scher Ge­rich­te und ih­rem Angst­schweiß. Nie­mand be­ach­te­te sie. Irr­lich­ternd wie eine rote Flam­me bahn­te sie sich in ih­rem ver­schmutzten Ball­kleid den Weg durch die lär­men­de Be­trieb­sam­keit. Stän­dig wur­den von dem ab­ge­hetzten Ser­vice­per­so­nal die Schwing­türen auf­ge­ris­sen und der trei­ben­de Sound vom Event drau­ßen schwapp­te her­ein.
    Mit bei­den Hän­den riss Tat­ja­na Dra­ko­vic die große Alu­mi­ni­um-Schie­be­tür auf, die ins La­ger hin­ter der Kü­che führ­te. Die Stil­le, die sie plötz­lich um­gab, war schockie­rend. Kal­tes Ne­on­licht er­hell­te den Raum. Sie be­fand sich in ei­ner La­ger­hal­le mit dicken jahr­hun­der­te­al­ten Mau­ern, da­zwi­schen stan­den mo­der­ne Be­ton­trä­ger und me­ter­ho­he Re­ga­le, die mit Do­sen, Kar­tons, Glä­sern und Fla­schen voll­ge­stopft wa­ren. Eine der Ne­on­röhren war de­fekt, flacker­te stän­dig und ver­stärk­te ihre Ner­vo­si­tät.
    Traum­wand­le­risch tas­te­te sie sich an den Re­ga­len ent­lang bis zum Lie­fe­ran­ten­ein­gang. Als sie das ge­öff­ne­te Roll­tor er­reich­te, spür­te sie be­reits die sal­zi­ge Luft, die vom Meer her­über­weh­te. In der Ein­fahrt und ent­lang der hin­te­ren Mau­er des Pa­las­tes park­ten Last- und Lie­fer­wa­gen. Ein Mann in ei­nem schwar­zen „Schrö­der & Gon­za­les“-T-Shirt stand ge­beugt vor der ge­öff­ne­ten Heck­klap­pe ei­nes Lie­fer­wa­gens, sonst war nie­mand zu se­hen.
    Su­chend sah Tat­ja­na Dra­ko­vic um­her, das Han­dy hielt sie mit schweißnas­sen Fin­gern um­klam­mert, sie war be­reit, so­fort den Not­ruf zu ak­ti­vie­ren. Als sie sich um­dreh­te, um wie­der zu­rück in die La­ger­hal­le zu ge­hen, hör­te sie schnel­le Schrit­te hin­ter sich.
    „Das ist das ers­te Tor zur Höl­le!“, flüs­ter­te eine Stim­me hin­ter ih­rem Rücken. Tat­ja­na Dra­ko­vic wir­bel­te her­um und der Mann in dem schwar­zen „Schrö­der & Gon­za­les“-T-Shirt stand plötz­lich di­rekt vor ihr. In der einen Hand hielt er ein knis­tern­des Ge­rät, das blaue Fun­ken ver­sprüh­te, in der an­de­ren schwenk­te er ein Blatt Pa­pier. Der Mann war über und über mit rot­brau­nen Schlie­ren be­deckt und sah aus wie eine der Kunst­fi­gu­ren, die im In­nen­hof ihre Per­for­man­ce wei­ter stei­ger­ten. Ge­schockt zuck­te sie zu­rück, als er mit ei­ner schnel­len Be­we­gung das Blatt di­rekt vor ihr Ge­sicht hielt. So­fort wuss­te sie, was sie er­war­te­te: eine Col­la­ge aus Lei­chen. Dies­mal war es die Lei­che ei­nes jun­gen Mäd­chens, dem man in den Kopf ge­schos­sen hat­te, da­ne­ben lag ein zer­fetztes T-Shirt mit der Auf­schrift „Cos­mic Dan­cer“. Am schlimms­ten aber war der An­blick ih­res ei­ge­nen Kopf­es, der über dem to­ten Mäd­chen schweb­te.
    Mit ei­nem ers­tick­ten Schrei ließ Tat­ja­na Dra­ko­vic ihr Han­dy fal­len, das sich beim Auf­prall selbst ak­ti­vier­te und wie zum Hohn leuch­te­te

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