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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Ge­sich­tern der ge­schock­ten Smo­king­trä­ger her­um, so­lan­ge, bis sie wort­los auf eine Tür deu­te­ten.
    Mit ei­nem ge­ziel­ten Tritt schlug er die Tür auf und al­les, was er sah, war ein Mann mit her­un­ter­ge­las­se­ner Hose, der ihn pa­nisch an­starr­te, den Mund zu ei­nem stu­pi­den Grin­sen ver­zogen.
    „Schei­ße! Das ist der Falsche!“ Wütend schlug er sich auf die Stirn, wir­bel­te her­um, schlit­ter­te über die Flie­sen. Dann war er auch schon wie­der drau­ßen, un­ter den Ar­ka­den. Ein­gehüllt in den wa­bern­den So­und­tep­pich, er­kann­te er wei­ße flie­gen­de Ge­stal­ten, die aus dem schwar­zen Him­mel in den Hof schweb­ten, das gol­de­ne Roy­al-Logo auf die trä­ge schwin­gen­den Flü­gel pro­ji­ziert.
    Un­ter den Ar­ka­den in der Dun­kel­heit stan­den knut­schen­de Pär­chen und se­ri­öse Män­ner, die sich ge­gen­sei­tig ins Ohr flüs­ter­ten oder mit dem Han­dy ge­schäf­tig hin und her gin­gen. Braun sah sich su­chend nach Anna  um, lief mehr­mals hek­tisch die Ar­ka­den ent­lang, be­trach­te­te un­ver­schämt di­rekt die wun­der­schö­nen Frau­en im Halb­dun­kel, aber sie war nicht dar­un­ter – Anna Lan­ge war ver­schwun­den.
    *

    „Ich zähle den Count­down für die Dä­mo­nen“, in­stru­ier­te Uwe Schrö­der über sein Head­set den Chief Cho­reo­gra­pher.
    „Al­les klar, von 20 to zero!“, tön­te es schmerz­haft knackend in sei­nem Ohr und ge­nau bei Zero wur­de der gan­ze Hof in ro­tes Licht ge­taucht, der Sound stei­ger­te sich und die Show be­gann: Schwar­ze Ge­stal­ten se­gel­ten durch die Lüf­te, knall­ten ge­gen die Mau­ern des Pa­las­tes, stan­den ent­ge­gen al­ler Schwer­kraft breit­bei­nig in der Luft, während flü­gel­schla­gen­de Göt­ter die ho­hen Wän­de nach un­ten ras­ten, mit den schwar­zen Dä­mo­nen zu­sam­mens­tie­ßen, sich in­ein­an­der ver­knäul­ten, über die Köp­fe der stau­nen­den Gäs­te durch die Luft se­gel­ten, um an der ge­gen­über­lie­gen­den Wand blitz­ar­tig nach oben zu lau­fen, ein­ge­fan­gen in ei­nem Wech­sel­spiel aus ro­ten und blau­en Licht­kas­ka­den, be­glei­tet vom spon­ta­nen Bei­fall der Men­ge.
    Schrö­der war glück­lich, denn in zwan­zig Mi­nu­ten war die In­sze­nie­rung vor­über und er ein ge­mach­ter Mann. Noch nie in sei­nem Le­ben hat­te er so viel Pro­mi­nenz auf ei­nem Fleck ge­se­hen. Spa­ni­sche Film­stars, Mil­li­ar­däre und Ma­na­ger, die er sonst nur aus den Zei­tun­gen kann­te, nick­ten ihm wohl­wol­lend zu. Jetzt ge­hör­te er dazu, das spür­te er ganz deut­lich, und als ihm ein ehe­ma­li­ger deut­scher Ten­nis­spie­ler zu­pros­te­te, konn­te er sein Glück kaum fas­sen. Doch Schrö­der war Pro­fi und wuss­te, be­vor der Höhe­punkt des Abends und gleich­zei­tig der pro­ble­ma­tischs­te Akt nicht vor­über war, muss­te die Koks­li­nie war­ten, muss­te er einen kla­ren Kopf be­wah­ren, denn das rich­ti­ge Ti­ming war ent­schei­dend.
    *

    Mit ei­nem Fin­ger­tip­pen vi­sua­li­sier­te der Mann den Plan des Pa­las­tes auf sei­nem iPho­ne. Selbst durch die dicken Mau­ern war der in­fer­na­li­sche Lärm der Per­for­man­ce zu hören, tran­ce­ar­ti­ge Beats und kla­gen­de Stim­men, mit Hall und Over­dubs durch Raum und Zeit ge­schickt.
    Aus sei­ner Um­hän­ge­ta­sche hol­te er eine Sprit­ze, schob dann den Är­mel von Ivan­ka Dra­ko­vics Kaftan nach oben, ent­hüll­te ih­ren blei­chen flei­schi­gen Arm, klopf­te eine Vene her­vor und stach mit der Na­del zu. Ivan­ka Dra­ko­vic grunzte kurz, schwank­te und hielt sich an dem Mann fest, der sie lang­sam aus der Tür schob. Auf dem Gang lag ein zu­sam­men­ge­krümm­ter Se­cu­ri­ty-Pos­ten, wie ein ver­ges­se­ner Müll­sack. Ohne Ivan­ka Dra­ko­vic los­zu­las­sen, schob er den Mann mit ge­ziel­ten Trit­ten in den Raum, küm­mer­te sich nicht um die Blut­la­che, die auf dem Gang die hand­ge­fer­tig­ten ma­rok­ka­ni­schen Flie­sen un­wie­der­bring­lich zer­stör­te.
    In Ivan­ka Dra­ko­vics um­ne­bel­tem Hirn schrill­ten ir­gend­wo weit hin­ten Alarm­glocken, aber sie konn­te we­der den Grund noch die Be­deu­tung des­sen er­fas­sen, die Am­phet­ami­ne und das ge­spritzte Mor­phi­um

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