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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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cha­rak­te­ris­ti­schen mal­lor­qui­ni­schen Stein­mau­ern links und rechts der schma­len Straße ras­ten im Licht der Schein­wer­fer im­mer schnel­ler vor­bei. Auf ei­ner Sei­te sah er nur die schwar­zen Schat­ten der Man­del­bäu­me, die sich ki­lo­me­ter­weit über die Fel­der er­streck­ten, auf der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te pas­sier­te er ge­ra­de das lang ge­zoge­ne, nied­ri­ge Stein­ge­bäu­de und die Stal­lun­gen ei­ner Pfer­de­zucht.
    Alex Hu­ber warf er­neut einen prü­fen­den Blick in den Rück­spie­gel, strich sich durch das un­ge­wohnt kur­ze Haar, und kon­zen­trier­te sich wie­der auf die Straße. Da sah er plötz­lich ein wei­ßes Pferd mit­ten auf dem Weg. Un­wirk­lich rie­sig, mit flat­tern­der Mäh­ne, ge­bläh­ten Nüs­tern, schreck­ge­wei­te­ten Au­gen, geis­ter­haft weiß im Licht der Schein­wer­fer, er­starrt im Licht­ke­gel.
    Nur Se­kun­den­bruch­tei­le blie­ben ihm für eine Ent­schei­dung, es war das ewi­ge Spiel wie an der Bör­se: kau­fen oder ver­kau­fen, Ge­winn oder Ver­lust, Le­ben oder Tod. Das war im Ho­tel Xe­nia so ge­we­sen, als er vor Anna Lan­ges Tür stand, das war jetzt so, als er auf das rie­si­ge wei­ße Pferd zu­ras­te, das, von dem grel­len Licht­ke­gel ge­bannt, re­gungs­los ver­harr­te.
    Alex Hu­ber traf eine Ent­schei­dung, die er nicht mehr be­reu­en wür­de: Ohne sei­ne Ge­schwin­dig­keit zu ver­rin­gern, riss er den Wa­gen zur Sei­te, um knapp an dem Pferd vor­bei­zu­ra­sen. Doch der Klein­wa­gen tou­chier­te die ro­bus­te mal­lor­qui­ni­sche Stein­mau­er, wur­de wie auf ei­ner Ram­pe in die Luft ge­ho­ben, voll­führ­te einen Sal­to über die Mau­er, lan­de­te mit dem Dach nach un­ten auf der aus­ge­trock­ne­ten Erde der Man­del­baum­plan­ta­ge, schlit­ter­te wie ein Surf­board um­ge­dreht auf die jahr­zehn­te­al­ten Man­del­bäu­me zu und krach­te ge­gen einen Stamm. Das dün­ne Blech des Au­tos schob sich wie Stan­ni­ol­pa­pier rat­schend zu­sam­men, die man­gel­haf­ten Air­bags öff­ne­ten sich nur zö­gernd mit ei­nem lau­ten Plopp, dann war Stil­le, bis auf das Gluckern des aus­rin­nen­den Ben­zins aus dem lecken Tank und das lei­se Sur­ren der Rä­der, die im­mer lang­sa­mer wur­den, bis sie schließ­lich in der mil­den Nacht­luft zum Still­stand ka­men.
    Einen kur­z­en Au­gen­blick lang sah sich Alex Hu­ber als Horst von Bu­ren am Strand von Ba­hia lie­gen, end­lich reich, als VIP-Kun­de ho­fiert von ei­nem kor­rup­ten Ban­ker, um­ge­ben von tro­pi­schen Mäd­chen, an ei­nem Drink nip­pend. Doch die­ser Drink schmeck­te plötz­lich nach dem Ben­zin, das aus der lecken Ben­zin­lei­tung in das Au­towrack tropf­te, sich an dem hei­ßen Mo­tor ent­zün­de­te und mit ei­nem lau­ten Knall Alex Hu­ber, die Da­ten mit Kon­to­num­mern, Trans­fer­co­des und sei­ne Träu­me in ei­nem oran­ge­far­be­nen Feu­er­ball ver­glühen ließ.
    *

    Auf der Su­che nach Tony Braun irr­te Anna Lan­ge durch die Men­schen­mas­sen, die noch im­mer von dem Event­spek­ta­kel ge­fes­selt wa­ren. Na­tür­lich war es ihre Schuld, dass sie nicht vor der Toi­let­te­an­la­ge auf ihn ge­war­tet hat­te, aber als sie un­ter den Ar­ka­den einen Schat­ten er­blick­te und glaub­te, Alex Hu­ber zu er­ken­nen, eil­te sie dem Mann hin­ter­her, um ihn aber im Ge­wühl der Men­ge bald zu ver­lie­ren. Als sie zu­rück­kam, war Braun be­reits ver­schwun­den.
    So lief sie ziel­los durch die Ar­ka­den bis in den Ca­te­ring­be­reich und wei­ter in die große Kü­che, in der die üb­li­che Hek­tik herrsch­te. Dann vor­bei am flu­chen­den Ser­vice­per­so­nal, durch die ge­öff­ne­te Schie­be­tür in die La­ger­hal­le, dort war es viel ru­hi­ger und Anna konn­te end­lich durch­at­men. Sie setzte sich auf den Stein­bo­den, schloss die Au­gen und über­leg­te ihre nächs­ten Schrit­te. Die gan­ze Ak­ti­on ist voll­kom­men un­ko­or­di­niert, dach­te sie ge­nervt. Wie sol­len wir in die­ser Men­schen­men­ge Alex Hu­ber fin­den? Das ist ein­fach un­mög­lich!
    Plötz­lich hör­te sie merk­wür­di­ge Ge­räusche. Als sie auf­blick­te, sah sie einen Mann, der eine mit Kle­be­band ge­fes­sel­te Frau auf die La­de­fläche

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