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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Trep­pe, die zu der Klos­ter­ka­pel­le führ­te, da­vor ein von Pal­men und Ge­strüpp fast gänz­lich über­wu­cher­ter, ver­wil­der­ter Gar­ten mit ei­ner stei­ner­nen Ma­ri­en­sta­tue. Das Git­ter­tor der Ka­pel­le lag her­aus­ge­ris­sen auf dem Bo­den, nur un­ter dem Tor­bo­gen schwang eine flackern­de La­ter­ne vor und zu­rück und be­leuch­te­te schwach einen ho­hen Stuhl mit ei­ner Ge­stalt dar­auf.
    „Was ist das?“, flüs­ter­te Anna. Noch ehe Braun ant­wor­ten konn­te, zer­riss er­neut eine Se­rie von Blit­zen den schwar­zen Him­mel. Über­deut­lich, wie un­ter den grel­len Schein­wer­fern ei­nes Fo­to­stu­di­os, er­kann­ten sie jetzt Tat­ja­na Dra­ko­vic, die ge­fes­selt auf dem Stuhl saß. Ihr ro­tes Kleid war zer­fetzt, die schwar­zen Haa­re hin­gen nass und sträh­nig her­un­ter, ein brei­tes Kle­be­band fi­xier­te ih­ren Kopf an der Leh­ne, so­dass ihr wei­ßer Hals un­ge­schützt und of­fen lag. Da­hin­ter, im Halb­schat­ten des Tor­bo­gens, stand Sz­abo und schwenk­te eine fun­keln­de Schei­be in der Luft um­her, so als wür­de er Blit­ze dar­auf bün­deln und wie­der zu­rück in die Dun­kel­heit schleu­dern.
    Oh­ren­be­täu­ben­der Don­ner hall­te von den Mau­ern wi­der, dann wie­der eine Se­rie von Blit­zen und jetzt be­merk­te Braun auch die Ge­stalt auf der an­de­ren Sei­te – Igor Dra­ko­vic, der eine Pi­sto­le in der Hand hielt und auf Sz­abo ziel­te. Im Schein der La­ter­ne sah Braun das höh­nisch ver­zerr­te Ge­sicht von Sz­abo, der die blit­zen­de Schei­be jetzt di­rekt un­ter Tat­ja­na Dra­ko­vics Kinn hielt. Die­se ver­such­te hek­tisch ihre Po­si­ti­on zu ver­än­dern, um der töd­li­chen Be­dro­hung zu ent­kom­men.
    Er han­delt to­tal nach Plan, nach ei­nem wahn­sin­ni­gen Mas­ter­plan, dach­te er. Der Bet­stuhl mit Tat­ja­na Dra­ko­vic war der per­fek­te Schutz vor ei­ner Ku­gel, Sz­abo hat­te wirk­lich an al­les ge­dacht. Das er­kann­te jetzt auch Igor Dra­ko­vic, der re­si­gnie­rend sei­ne Waf­fe senk­te und zum ers­ten Mal in sei­nem Le­ben rat­los wirk­te. Dies­mal bes­timm­te nicht Igor Dra­ko­vic den Hand­lungs­ab­lauf, son­dern er war ein macht­lo­ser Ak­teur in ei­ner töd­li­chen In­sze­nie­rung.
    Rings­um zuck­ten Blit­ze, der Re­gen wur­de vom Wind ge­gen die Mau­ern ge­trie­ben, im Hin­ter­grund tob­te der Don­ner.
    „Du hast mei­ne Fa­mi­lie aus­ge­löscht! Jetzt lö­sche ich dei­ne Fa­mi­lie aus!“, hör­te Braun das hei­se­re Ge­brüll von Sz­abo. „Er­in­nerst du dich an das Mäd­chen in dem Cos­mic-Dan­cer-T-Shirt, da­mals in dem Dorf bei Ki­je­vo?“
    „Ich habe kei­ne Ah­nung, wo­von du sprichst!“ Ver­ständ­nis­los schüt­tel­te Igor Dra­ko­vic den Kopf.
    „Du er­in­nerst dich nicht mehr an das Mäd­chen, das du ge­fickt hast? Du er­in­nerst dich nicht mehr an das Mäd­chen, dem du dann eine Ku­gel durch den Kopf ge­schos­sen hast?“, brüll­te Sz­abo wei­ter, au­ßer sich vor Hass.
    „Ich habe es wohl ver­ges­sen! Da­mals ist so viel pas­siert, es war eine ge­setz­lo­se Zeit!“, ant­wor­te­te Dra­ko­vic und zuck­te be­tont gleich­gül­tig mit den Schul­tern. „Was willst du – Geld?“
    „Ich brau­che dein Geld nicht! Hier ist der Obo­lus für die Über­fahrt!“, kreisch­te Sz­abo mit über­kip­pen­der Stim­me und riss Tat­ja­na Dra­ko­vic an den Haa­ren zu­rück. „An die­se In­sze­nie­rung wirst du dich er­in­nern, Igor Dra­ko­vic!“
    Blitzschnell hob er den Arm, die glän­zen­de Schei­be wisch­te über Tat­ja­na Dra­ko­vic Ge­sicht und hin­ter­ließ einen tie­fen Schnitt auf ih­rer Wan­ge.
    „Auf­hören! Auf­hören!“, brüll­te Igor Dra­ko­vic und lief mit der Pi­sto­le im An­schlag auf Ste­fan Sz­abo zu. Doch die­ser schüt­tel­te sich hys­te­risch vor La­chen.
    „Wenn du noch näher kommst, schnei­de ich ihr die Oh­ren ab, dann die Nase und schäle ihr die Haut von den Wan­gen! Ich zer­stück­le sie bei le­ben­di­gem Leib!“, schrie Sz­abo und ließ den blit­zen­den Deckel krei­sen.
    Im Licht ei­nes grel­len Blit­zes konn­te Braun er­ken­nen, dass die Wun­de auf der Wan­ge von Tat­ja­na Dra­ko­vic hef­tig blu­te­te, und er wuss­te, dass Sz­abo kei­ne

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