Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
wollte ich natürlich auch Ihnen gleich mitteilen!“
Als Braun nicht antwortete, fragte Dr. Wagner überrascht:
„Sind Sie nicht stolz darauf, wie wir diesen Fall gelöst haben?“
„Natürlich! Gibt’s sonst noch etwas?“, erwiderte Braun mürrisch.
„Nun, Chefinspektor“, ließ sich Dr. Wagner die gute Laune nicht verderben. „Wir veranstalten morgen eine kleine Feier, um diesen Erfolg gebührend zu feiern. Nur ein auserwählter Kreis. Der Polizeipräsident, der Sektionschef vom Innenministerium, Oberstaatsanwalt Ritter und natürlich auch Sie!“
„Sorry, Boss“, erwiderte Braun. „Da muss ich leider passen. Morgen bin ich wieder in Prag, um meinen Freund Pavel Hajek im Krankenhaus zu besuchen.“
„Schade, Chefinspektor, wirklich schade“, erwiderte Dr. Wagner hörbar erleichtert. „Aber wir werden auf Ihr Wohl anstoßen. Wir haben ja alle gewusst, dass Sie unser fähigster Mann sind.“
Dann wechselte er schnell das Thema. „Übrigens, es wird Sie sicher interessieren, dass Igor Drakovic in Spanien in Haft ist. Grundlage waren die Tonaufnahmen, die der Killer Szabo immer gehört hat. In seinem Haus haben wir auch belastendes Material über die Verwicklung des Drakovic-Clans in dieses Verbrechen gefunden. Daraufhin hat Drakovic seine Beteiligung an den Morden gestanden. Er wird wohl das Gefängnis nicht mehr lebend verlassen.“
Dr. Wagner machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr.
„Einen Top-Anwalt kann sich Igor Drakovic keinen mehr leisten, denn dieser Börsengauner Alex Huber hat das ganze Geld von seinen Konten abgezogen. Royal International, die Tochterfirmen und Igor Drakovic sind bankrott! Er besitzt nichts mehr, außer einer Menge Schulden! Leider ist Huber tot und wir wissen nichts über den Verbleib des Geldes. Ein Bruchteil davon wäre ganz gut für die Urlaubskassa der Polizei gewesen!“
Dr. Wagner lachte dröhnend über seinen originellen Witz und Braun nutzte die Gelegenheit, das Gespräch kommentarlos zu beenden.
Dann winkte er Kemal, dem Kebab-Budenbesitzer, orderte noch eine Dose Bier und erinnerte sich an seinen letzten Besuch am Krankenbett von Pavel Hajek.
Er hatte sich eingehend mit den behandelnden Ärzten besprochen und erfahren, dass Pavel Hajek noch immer im Koma lag, sich sein Zustand aber gebessert hatte. Die Kugel aus Tudjmans Pistole hatte nur knapp sein Herz verfehlt, doch der Blutverlust war beträchtlich gewesen. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als würde Pavel Hajek nicht überleben. Nach über einer Woche der kritischen Phase war sein Zustand einigermaßen stabil gewesen, doch den Ärzten war es nicht gelungen, ihn aus dem Koma zurückzuholen.
Braun erinnerte sich, wie er zögernd und nervös das Krankenzimmer betreten hatte:
Pavel Hajek hing nach wie vor an den unterschiedlichsten Geräten und war mit Schläuchen und Kabeln zugepflastert. In dem ganzen Gewirr von lebenserhaltender Technik wirkte er noch kleiner als sonst, ohne die Brille mit den dicken Gläsern verschmolz sein weißes Gesicht beinahe mit den überdimensionalen Kissen.
Als er vor dem Bett stand, erhob sich eine unglaublich kleine Frau von dem Stuhl an der Seite des Bettes.
„Sie müssen Tony Braun sein“, sagte sie und drückte ihm die Hand. „Veronika Hajekova, ich bin Pavels Mutter. Pavel hat so viel von Ihnen erzählt.“ Sie machte sich Vorwürfe, dass sie Pavel Hajek auf die Zagreber Spur gebracht hatte, redete dann über das Foto, das Braun ihm einmal geschickt hatte und das jetzt zu Hause auf Pavel Hajeks Schreibtisch stand.
„Für meinen Freund Pavel!, haben Sie geschrieben! Darauf war er besonders stolz! Für meinen Freund! Sie sind doch sein Freund?“, fragte sie mit besorgter
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