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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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und starr­te auf die Decke des Büros, wo sich in ei­ner Ecke ein häss­li­cher dunk­ler Fleck ge­bil­det hat­te, der sei­ne Aus­läu­fer im­mer wei­ter die Wand nach un­ten schob und auf eine un­dich­te Stel­le am Dach zu­rück­zu­führen war. Plötz­lich schi­en es, als hät­te Wag­ner eine Idee, denn ein Ruck ging durch sei­nen Kör­per und er sah Braun prü­fend an.
    „Wenn Sie et­was Kon­kre­tes vor­wei­sen kön­nen und sich nicht nur auf Ihr dif­fu­ses Bauch­ge­fühl be­ru­fen, dann kön­nen Sie die Er­mitt­lun­gen wie­der auf­neh­men. Doch im Au­gen­blick ist der Fall of­fi­zi­ell ab­ge­schlos­sen.“
    Da­mit war die Dis­kus­si­on be­en­det und Braun in­for­mier­te Wag­ner über die Er­geb­nis­se der Spu­ren­si­che­rung. Auch der Ab­schluss­be­richt des Ge­richts­me­di­zi­ners Paul Adri­an brach­te kei­ne neu­en Er­kennt­nis­se. Da die Lei­che län­ge­re Zeit im Was­ser ge­le­gen hat­te, wa­ren mög­li­che DNA-Spu­ren ver­nich­tet wor­den.
    Die Ob­duk­ti­on hat­te die vor­läu­fi­ge Dia­gno­se des Not­arz­tes nur be­stätigt: Lau­ra Pesta­lo­z­zi war zwei­fels­frei ers­tickt wor­den und be­reits tot, als der Täter sie in die Ba­de­wan­ne ver­frach­te­te, denn sie hat­te kein Was­ser in der Lun­ge. Auch die Hä­ma­to­me und Druck­spu­ren auf ih­rem Kör­per wa­ren post mor­tem ent­stan­den. Man­che konn­te man nicht zu­ord­nen, doch ei­ni­ge da­von stimm­ten zwei­fels­frei mit den Hand­di­men­sio­nen und Fin­ger­ab­drücken ih­res Bru­ders übe­rein. Der Ge­richts­me­di­zi­ner Paul Adri­an hat­te sich wütend bei Braun über die Hek­tik be­klagt, die bei die­sem Fall an den Tag ge­legt wor­den war. Braun konn­te nicht viel dazu sa­gen, denn er war nach dem An­griff von Pesta­lo­z­zi zwei Wo­chen au­ßer Ge­fecht ge­we­sen. Fakt war, dass die ein­zi­gen ver­wert­ba­ren Spu­ren von Gre­gor Pesta­lo­z­zi stamm­ten.
    Doch Tony Braun ahn­te, dass die­ser Fall noch eine an­de­re Di­men­si­on hat­te …

6. Das schwar­ze Pa­ra­dies

    Als sich Sher­ban auf dem tris­ten Park­platz von Ma­tov­ce eine neue Zi­ga­ret­te anzün­de­te, wur­de er plötz­lich von ei­ner un­er­klär­li­chen Un­ru­he er­fasst.
    An­ge­strengt starr­te er auf das grü­ne Zif­fer­blatt sei­ner Ro­lex Se­a­mas­ter, ver­folg­te den trä­ge lau­fen­den Se­kun­den­zei­ger, so als kön­ne er ihn kraft sei­nes Wil­lens zwin­gen, lang­sa­mer zu lau­fen, aber die Se­kun­den wur­den zu Mi­nu­ten und der Bus aus der Ukrai­ne war schon dreißig Mi­nu­ten über­fäl­lig. Das war bis­her noch nie vor­ge­kom­men und Sher­bans Kör­per spann­te sich, als er sich von der Mo­tor­hau­be ab­s­tieß. Ohne die Gren­ze aus den Au­gen zu las­sen, öff­ne­te er die Tür sei­nes Sport­wa­gens, tas­te­te un­ter den Scha­len­sitz, fühl­te den Griff der Pi­sto­le und sein Puls­schlag nor­ma­li­sier­te sich lang­sam wie­der.
    Kein Grund zur Ner­vo­si­tät, ver­such­te er sich zu be­ru­hi­gen. Ukrai­ni­sche Bus­se sind im­mer un­pünkt­lich. Prü­fend ließ er den Blick über die häss­li­chen Be­ton­bau­ten des Plat­zes schwei­fen. Nichts reg­te sich, der Ort war wie aus­ge­stor­ben, nur in ei­nem ein­stöcki­gen un­ver­putzten Bau zuck­te und flacker­te ein Ne­on­schild mit dem Wort „Bar“, da­ne­ben eine ab­ge­schla­ge­ne schwar­ze Ta­fel mit ei­nem wei­ßen Pferd. Plas­tik­tüten und Pa­pier­fet­zen wur­den von ei­nem jähen Wind­stoß über den Platz ge­wir­belt. Ein ge­beug­ter Mann, der sich schwer auf einen Stock stützte, wank­te aus der Bar, wohl bis oben hin voll mit selbst ge­brann­tem Schnaps, und ver­schwand in ei­nem der Ne­ben­häu­ser. Die Zöll­ner hat­ten sich vor dem kal­ten Wind in ihre Con­tai­ner ge­flüch­tet und auch Sher­ban quetsch­te sich in die ae­ro­dy­na­mi­schen Scha­len­sit­ze sei­nes Dod­ge, at­me­te ge­nuss­voll den Ge­ruch von Le­der und Holz ein, von Kraft und Er­folg, den der In­nen­raum sei­nes Wa­gens ver­ström­te. Nichts er­in­ner­te mehr an sei­ne Ver­gan­gen­heit, jetzt war er ein er­folg­rei­cher Mo­de­l­agen­tur­chef mit in­ter­na­tio­na­len Kon­tak­ten, nie­mand wäre auf die Idee ge­kom­men, in ihm et­was ganz

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