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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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vor­bei­zie­hen.
    „Wo ist die Uhr jetzt?“, schrie Braun in die Hal­le, um den all­ge­mei­nen Lärm von Ro­to­ren und Te­le­fona­ten zu über­tö­nen.
    „Wird in der Spu­ren­si­che­rung ana­ly­siert!“ Gru­ber stand noch im­mer ne­ben ihm und hef­te­te ei­ni­ge Aus­drucke auf die Pinn­wand. „Die Spu­ren­si­che­rung hat die Uhr na­tür­lich für uns fo­to­gra­fiert.“
    „Für B. W. 18.08. i. L.“, rät­sel­te Braun und fuhr mit den Fin­ger­spit­zen über das Foto von der Rück­sei­te der Uhr, auf der die Zif­fern und Buch­sta­ben in schnör­ke­li­ger Schrift ein­gra­viert wa­ren.
    „Sieht wie ein Da­tum aus.“ Gru­ber stell­te sich ne­ben Braun und steck­te die Hän­de in die Ta­schen sei­ner Jeans. „Ge­burts­tag oder Hoch­zeits­tag, wür­de ich sa­gen. Eine teu­re Au­to­ma­ti­k­uhr, nur das Uhr­band wur­de bil­lig er­neu­ert. Es fehlt der se­ri­en­mäßi­ge Si­cher­heits­ver­schluss“, er­kann­te Gru­ber so­fort mit Ken­ner­blick.
    „Warum lässt er ihr die Uhr? Die jun­ge Frau ist nackt, als En­gel in­sze­niert und dann schmückt er sie mit die­ser teu­ren Arm­band­uhr? Das macht doch auf den ers­ten Blick kei­nen Sinn!“
    „Viel­leicht war die Uhr eine Art Ta­lis­man für sie? Und das hat sie ih­rem Mör­der un­ter der Fol­ter ge­stan­den.“ Gru­ber streck­te sich und gähn­te herz­haft. Er sah aus, als wür­de er so­fort weg­pen­nen, wenn man ihn auf ein Sofa setzte. Die­se Le­thar­gie nerv­te Braun ge­wal­tig, früher war Gru­ber an­ders ge­we­sen, hat­te einen En­thu­si­as­mus an den Tag ge­legt, der be­ein­druckend war, aber in letzter Zeit schlich er her­um wie ein Zom­bie.
    „Nimm dich ge­fäl­ligst zu­sam­men“, zisch­te Braun dann auch wütend, pack­te sei­nen Part­ner fest am Arm und dreh­te ihn zu den Pinn­wän­den. „Die­ser Mord be­trifft uns alle, drau­ßen in der be­schis­se­nen Ne­bel­sup­pe lau­ert ein Ver­rück­ter, der mir sei­ne Freund­schaft auf­drän­gen will. Und wenn wir ihn nicht schnells­tens fas­sen, ha­ben wir alle hier ein ge­wal­ti­ges Pro­blem.“
    Braun trat jetzt zwi­schen Gru­ber und die Pinn­wand, um sei­nem Part­ner di­rekt in die Au­gen se­hen zu kön­nen.
    „Dann macht er näm­lich wei­ter.“

30. Die Schiffs­la­dung

    Baba Yaga hat ge­sagt, wenn man die Gabe hat, hin­ter den Spie­gel zu blicken, dann taucht das Ge­sicht des Prin­zen auf, den man ein­mal hei­ra­ten wird!
    Ge­bannt starr­te Ma­rus­ha mit tropf­nas­sem Ge­sicht in den Spie­gel, kon­zen­trier­te sich auf ihre Pu­pil­len, die jetzt noch im­mer vom He­ro­in un­na­tür­lich ge­wei­tet wa­ren.
    „In der As­best­sied­lung auf der an­de­ren Sei­te der Schnell­straße sind alle Be­woh­ner an Krebs ge­stor­ben. Jetzt sind die Häu­ser leer und ver­fal­len! Nur die Baba Yaga wohnt in ih­rer Stel­zen­hüt­te noch dort“, flüs­ter­te Ma­rus­ha in den Spie­gel und hielt ih­ren Ober­kör­per mit bei­den Ar­men fest um­klam­mert. Sie er­in­ner­te sich an Lola, mit der sie rau­chend in ei­ner schmud­de­li­gen Gar­de­ro­be ge­ses­sen und auf den Fo­to­gra­fen ge­war­tet hat­te. Bei­de tru­gen schwar­ze Gum­mi-Bi­ki­nis, ge­nau­so, wie es sich der Kun­de aus der Ho­hen Ta­tra für sei­ne Wer­be­auf­nah­men für Elek­tro­sä­gen ge­wünscht hat­te. Lola hat­te sie ge­mocht, aber Lola war von dem Job in Ös­ter­reich nicht zu­rück­ge­kom­men und des­halb war Sher­ban auf alle sei­ne Mäd­chen böse, sehr böse so­gar.
    Doch Ma­rus­ha wür­de nie wie­der nach Ter­no­pol zu­rück­keh­ren, in die schmut­zi­ge In­dus­trie­stadt an der Schnell­straße M 14 mit ih­ren ge­sichts­lo­sen Plat­ten­bau­ten und der Hoff­nungs­lo­sig­keit, die durch die halb ver­fal­le­nen Hoch­häu­ser weh­te, eine Aus­weg­losig­keit, die mit je­dem Atem­zug spür­bar war und die das Herz zu­sam­men­schnür­te. Nie mehr wür­de sie über den auf­ge­platzten As­phalt ge­hen, vor­bei am um­ge­stürz­ten Krie­ger­denk­mal, das nach der Un­ab­hän­gig­keit von ei­ner en­thu­sias­ti­schen Be­völ­ke­rung zu Bo­den ge­wor­fen wor­den war, aber nie­mand hat­te sich da­nach die Mühe ge­macht, die Trüm­mer weg­zuräu­men, so wie sich auch nie­mand die Mühe ge­macht

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