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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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noch am Le­ben ge­we­sen sein, denn das Op­fer hat stark ge­blu­tet, sagt die Ge­richts­me­di­zin, und man sieht es ja auch auf den Bil­dern.“
    Gru­ber über­flog noch ein­mal sei­ne Zu­sam­men­fas­sung der vor­läu­fi­gen Er­geb­nis­se von Spu­ren­si­che­rung und Ge­richts­me­di­zin, strich sich dann hek­tisch durch die un­ge­wa­sche­nen blon­den Haa­re, die an den Wur­zeln be­reits dun­kel nach­wuch­sen.
    „Auch auf bei­de Ober­ar­me wur­den Tau­ben­flü­gel nach dem­sel­ben Mus­ter ge­näht. Ge­nau­so wie der Ober­kör­per wa­ren auch Schul­tern und Ober­ar­me voll­kom­men will­kür­lich mit Tau­ben­fe­dern be­klebt.“
    Stumm be­trach­te­ten bei­de ei­ni­ge Fo­tos, die aus größe­rer Ent­fer­nung ge­schos­sen wor­den wa­ren. Die In­sze­nie­rung ver­fehl­te tat­säch­lich nicht ihre Wir­kung, denn auf den ers­ten Blick sah die Tote tat­säch­lich aus wie ein En­gel.
    „Un­ser Mör­der hat in großer Eile ge­ar­bei­tet, es ist al­les sehr un­ge­nau.“ Braun klopf­te mit dem Fin­ger auf eine Ver­größe­rung der auf­ge­kleb­ten Fe­dern. „Sind das auch Tau­ben­fe­dern?“
    Gru­ber zuck­te mit den Schul­tern und fuhr mit ei­nem ab­ge­bis­se­nen Fin­ger­na­gel die Zei­len auf dem Com­pu­ter­aus­druck ent­lang.
    „Hier steht nichts. Ich küm­me­re mich dar­um.“
    Paul Adri­an hat­te es zu Braun be­reits am Tat­ort ge­sagt: Das Mäd­chen war ganz lang­sam ers­tickt wor­den, des­halb der gro­tesk ge­öff­ne­te Mund, wie für einen laut­lo­sen Schrei. Das Ge­sicht war mit ei­ner Klar­sicht­fo­lie um­wickelt, die so fest zu­sam­men­ge­zogen war, dass sich die Züge der To­ten bi­zarr ver­zerr­ten.
    Ein an­de­res Foto des Ge­sichts ohne Fo­lie. Die zur Frat­ze ver­zerr­ten Züge hat­ten we­nig mit ei­nem mensch­li­chen Ge­sicht zu tun. Die Nase war platt­ge­drückt und durch die Fo­lie ge­quetscht. Die weit auf­ge­ris­se­nen blut­un­ter­lau­fe­nen Au­gen von jetzt un­de­fi­nier­ba­rer Far­be starr­ten Braun ge­ra­de­zu an­kla­gend an, so als wäre er schuld, dass er ih­ren grau­sa­men Tod nicht ver­hin­dert hat­te.
    „Es könn­ten blaue Au­gen ge­we­sen sein, sagt die Ge­richts­me­di­zin. Ge­nau­e­res wer­den wir aber erst nach der Ob­duk­ti­on er­fah­ren“, riss ihn Gru­ber, der noch im­mer aus der Kurz­ana­ly­se zi­tier­te, aus sei­nen Ge­dan­ken.
    „Die Zäh­ne der To­ten sind vor­ne oben und un­ten über­kront. Je­weils acht Zäh­ne, das ist ziem­lich teu­er.“ Gru­ber bleck­te sein ma­kel­lo­ses Ge­biss.
    „Auch hier ha­ben wir ein in­ter­essan­tes De­tail: Laut Paul Adri­an sind die Kro­nen aus der Slo­wa­kei.“
    „Aus der Slo­wa­kei?“ Braun über­leg­te, in wel­chem Zu­sam­men­hang die Slo­wa­kei kürz­lich er­wähnt wur­de, kam aber nicht dar­auf.
    „Ja, Adri­an ist sich da ziem­lich si­cher, denn auf der In­nen­sei­te der Kro­nen ist eine Le­gie­rung, die nur in der Slo­wa­kei ver­wen­det wird.“
    „Dann schickt so­fort ein Bild und die Fin­ger­ab­drücke der To­ten zur Mord­kom­mis­si­on nach Bra­tis­la­va. Viel­leicht ist sie Slo­wa­kin und in ir­gend­ei­ner Da­ten­bank ge­lan­det“, ent­schied Braun und dach­te kurz nach. „Trotz­dem schicken wir auch einen Ge­biss­ab­druck an alle Zahn­ärz­te in Linz.“
    Noch im­mer ver­such­te Braun sei­ne Ge­dan­ken voll­kom­men auf die Bil­der zu kon­zen­trie­ren und den ge­schäf­ti­gen Lärm sei­nes Teams ein­fach aus­zublen­den. Ein Foto er­reg­te jetzt plötz­lich sei­ne Auf­merk­sam­keit. Es zeig­te die lin­ke Hand des Mäd­chens. Dort hat­te es eine kaum sicht­ba­re, halb­mond­för­mi­ge Nar­be zwi­schen Dau­men und Zei­ge­fin­ger, die von ei­nem Biss stam­men konn­te. Doch es war we­ni­ger die Hand, die Braun in­ter­es­sier­te, son­dern die Uhr, die am Hand­ge­lenk der To­ten zu se­hen war. Eine Uhr, groß und kom­pakt, eine Uhr, de­ren Zei­ger an den Spit­zen im Blitz­licht der Ka­me­ra fun­kel­ten, eine Uhr, die teu­er wirk­te, eine Uhr, die Braun schon ein­mal ge­se­hen hat­te.
    „Ich habe die Uhr schon ein­mal ir­gend­wo ge­se­hen“, mur­mel­te er mehr zu sich selbst, schloss die Au­gen und ließ die ver­gan­ge­nen Tage an sich

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