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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Re­gi­ment ge­führt und jede Ab­wei­chung von ei­nem fi­xen Ta­ges­plan mit dra­ko­ni­schen Stra­fen ge­ahn­det hat­te. Ob­wohl er schon vie­le Jah­re tot war, leb­ten Cor­du­la und ihre Zwil­lings­schwes­ter im­mer noch im Schat­ten die­ses Despo­ten. Sie wag­ten es bis heu­te nicht, das ein­zi­ge Ge­schenk ih­res Va­ters ein­fach weg­zu­wer­fen.
    Cor­du­la hör­te die nack­ten Füße ih­rer Schwes­ter über den Mar­mor­bo­den hu­schen und nahm noch einen tie­fen Zug.
    „Ja, das stimmt. Sie hat uns im­mer mit ih­rer Ge­schich­te ge­lang­weilt.“ Gie­rig zog Cor­du­la an ih­rer Zi­ga­ret­te und war froh, dass sie das Licht in der Wohn­hal­le nicht ein­ge­schal­tet hat­te und sie sich so nicht in der rie­si­gen Glas­schei­be sah. „Sie hat die Ge­schich­te so­gar auf­ge­schrie­ben. Ich kann sie heu­te noch aus­wen­dig.“
    „Ich auch: Da­mals, als der Som­mer noch hell war und die Ge­wit­ter­tür­me erst am Ho­ri­zont auf­tauch­ten ...“, hör­te sie ihre Schwes­ter im Klein­mäd­chen­ton­fall plap­pern.
    „Hör auf da­mit!“, zisch­te Cor­du­la. „Ro­berts fähigs­ter Mann, In­spek­tor Tony Braun, ist schon auf dem Weg hier­her“, sag­te sie dann und deu­te­te auf die Straße, die jetzt wie­der im Ne­bel lag. „Er wird fra­gen, warum es da­mals kei­ne po­li­zei­li­che Er­mitt­lung gab. Er wird auch fra­gen, warum Bri­git­ta da­mals ver­schwun­den ist. Er wird nicht auf­hören zu fra­gen, bis er al­les weiß.“ Wütend dämpf­te sie die Zi­ga­ret­te in ei­nem Blu­men­trog aus und hat­te so­fort wie­der das Ver­lan­gen nach der nächs­ten. „Er wird ver­dammt vie­le Fra­gen stel­len! Im­mer muss ich mich in die­ser Fa­mi­lie um je­den Dreck küm­mern!“
    „Oh, oh! Ich bin schockiert! Die­se Aus­drucks­wei­se ken­ne ich ja gar nicht von dir! Bö­ses Mäd­chen!“ Die Stim­me ih­rer Schwes­ter wur­de tief und ta­delnd.
    Zor­nig streck­te Cor­du­la das Kinn nach vor­ne und hät­te ih­rer Schwes­ter am liebs­ten eine Ohr­fei­ge ver­passt.
    „Üb­ri­gens, Ro­bert hat­te einen Zu­sam­men­bruch! Das ist wie­der ty­pisch für ihn, die­sen Schwäch­ling. Rit­ter, der Ober­staats­an­walt, hat mich in­for­miert. An­schei­nend ist Ro­bert durch­ge­dreht, als er die dum­me Uhr er­kannt hat, die er Bri­git­ta an dem Tag ge­schenkt hat, als es an­geb­lich pas­siert ist. Das musst du dir vors­tel­len, vor all sei­nen Un­ter­ge­be­nen er­lei­det er einen Zu­sam­men­bruch. Wie pein­lich!“
    Cor­du­la schwieg und dach­te an das sil­ber­ne Etui, das auf dem Tisch­chen ne­ben der Schie­be­tür lag und in dem noch zwei ver­trock­ne­te Zi­ga­ret­ten wa­ren. Doch das hät­te be­deu­tet, dass sie sich zu ih­rer Schwes­ter hät­te um­dre­hen müs­sen und die­ser Kon­fron­ta­ti­on mit qua­si ih­rem ei­ge­nen Ge­sicht woll­te sie aus dem Weg ge­hen. Denn sie wa­ren ein­eii­ge Zwil­lin­ge. Also un­ter­drück­te sie das Ver­lan­gen, so wie sie im­mer al­les un­ter­drückt hat­te, so lan­ge sie sich zu­rück­erin­nern konn­te. Statt­des­sen re­de­te sie kühl und sach­lich wei­ter.
    „Rit­ter ver­sucht na­tür­lich die Pres­se her­aus­zu­hal­ten. Aber ir­gen­det­was sickert im­mer durch und dann wird un­ser Name in den Dreck ge­zogen. Und al­les nur, weil Ro­bert bei der kleins­ten Schwie­rig­keit wie ein Feig­ling zu­sam­men­klappt. Er liegt jetzt üb­ri­gens in der Kli­nik. Be­suchst du ihn?“
    „Wie­so ich? Er ist doch dein Mann!“ Hin­ter ih­rem Rücken hör­te Cor­du­la, wie ihre Schwes­ter wie eine Bal­lett­tän­ze­rin auf ei­nem Bein durch die Hal­le hüpf­te.
    „Aber du hast mit ihm ge­schla­fen!“, rief Cor­du­la und be­reu­te die­se spon­ta­ne Ge­fühls­re­gung so­fort wie­der.
    „Und wenn schon“, ki­cher­te ihre Schwes­ter und summ­te die Me­lo­die von „Je t’aime“. „Du bist trotz­dem sei­ne Ehe­frau. Du musst dich in der Kli­nik blicken las­sen. Das er­war­tet man von dir.“
    „Ja, lei­der! Aber jetzt ist es zu spät, dar­an et­was zu än­dern! Jetzt ist es für al­les ein­fach zu spät!“
    Noch im­mer stand Cor­du­la ker­zen­ge­ra­de vor dem Fens­ter und starr­te nach drau­ßen, während hin­ter ihr die nack­ten Füße ih­rer

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