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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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kei­ne Ah­nung. Bri­git­ta hat sich da et­was ein­ge­bil­det, was so nicht stimm­te!“
    „Geht’s viel­leicht ein bis­schen ge­nau­er?“ Lang­sam, aber si­cher ver­lor Braun die Ge­duld.
    „Es geht nicht ge­nau­er, denn wir ha­ben nie dar­über ge­re­det. We­der mein Mann noch ich wuss­ten, was sie ge­meint hat.“ Cor­du­la Wag­ner mach­te eine Pau­se und öff­ne­te das sil­ber­ne Etui. Braun be­merk­te, dass ihre Fin­ger zit­ter­ten, als sie eine Zi­ga­ret­te her­aus­nahm.
    „Wann war die­ses, wie Sie sa­gen, ein­ge­bil­de­te Er­eig­nis?“ Braun knack­te mit den Fin­ger­knöcheln.
    Cor­du­la Wag­ner zö­ger­te, dann be­gann sie zu re­den: „Da war Bri­git­ta zehn Jah­re alt und es war ihr Ge­burts­tag. Wir ha­ben mit vie­len Freun­den ge­fei­ert. Plötz­lich ist Bri­git­ta heu­lend er­schie­nen und hat wie am Spieß ge­schri­en. Sie war schon im­mer et­was hys­te­risch und hat sich in Sa­chen hin­ein­ge­s­tei­gert. Sie hat einen kom­plet­ten Un­sinn erzählt. Bri­git­ta hat sich da­mals sehr schlecht be­nom­men!“ Um die Be­deu­tung ih­rer Wor­te zu un­ter­strei­chen, klopf­te sie mit der Zi­ga­ret­ten­spit­ze mehr­mals hef­tig auf den Tisch.
    „Was war das denn für ein Un­sinn, den sie erzählt hat?“, in­sis­tier­te Braun, den frös­tel­te, als ihn Cor­du­la Wag­ner völ­lig emo­ti­ons­los an­sah.
    „Ein sehr be­deu­ten­der Gast hat sie an­geb­lich auf den Schoß ge­ho­ben und sie un­sitt­lich be­rührt! Das war na­tür­lich al­les frei er­fun­den, denn der Mann war an­ge­se­hen und ab­so­lut in­te­ger. Au­ßer­dem ist mein Mann ge­ra­de vor ei­ner Be­för­de­rung ge­stan­den, da hät­ten wir einen Skan­dal nicht brau­chen kön­nen. Wir ha­ben die gan­ze An­ge­le­gen­heit dann eben als das ge­wer­tet, was es wirk­lich war: Klein­mäd­chen­ge­schwätz!“
    „Ach, und sechs Jah­re nach die­sem Klein­mäd­chen­ge­schwätz, wie Sie es aus­drücken, ver­schwin­det Ihre Toch­ter und das ist für Sie das Nor­mals­te auf der Welt.“
    „Was ist schon nor­mal, Chef­in­spek­tor.“
    Kopf­schüt­telnd starr­te Braun an Cor­du­la Wag­ner vor­bei aus dem Fens­ter in den Ne­bel, der das Haus wie eine schwar­ze Haut um­schloss und lang­sam ers­tick­te. Er zerr­te an sei­nem T-Shirt, das plötz­lich un­er­träg­lich eng um sei­nen Hals schloss.
    „In all den Jah­ren ha­ben Sie sich nie ge­fragt, ob Ihre Toch­ter noch lebt oder viel­leicht schon tot ist?“ Ver­ständ­nis­los fuhr sich Braun durch die Haa­re.
    „Es ging im­mer dar­um, un­se­re Pri­vat­sphä­re zu schüt­zen!“, fauch­te Cor­du­la Wag­ner und dreh­te die Zi­ga­ret­te ner­vös zwi­schen den Fin­gern. „Sie ken­nen so et­was nicht! Sie sto­chern ja ger­ne im Le­ben an­de­rer Leu­te her­um! Das ist Ihr Be­ruf!“ Hek­tisch steck­te sich Cor­du­la Wag­ner die Zi­ga­ret­te in den Mund, zün­de­te sie je­doch nicht an. „Sie wis­sen nicht, was Pri­vat­sphä­re be­deu­tet. Denn Sie ha­ben ja kei­nen Na­men. Sie sind ein Nie­mand, ein Pro­let, den die­se gräss­li­che ge­sell­schaft­li­che Gleich­ma­che­rei nach oben ge­spült hat.“ Mit fah­ri­gen Be­we­gun­gen griff Cor­du­la Wag­ner nach dem gol­de­nen Feu­er­zeug, das auf dem Tisch stand, und zün­de­te sich die Zi­ga­ret­te an. „Sie wis­sen nicht, was es heißt, wenn ein Name in den Schmutz ge­zerrt wird!“ Gie­rig saug­te sie an der Zi­ga­ret­te, muss­te mehr­mals hus­ten, ließ sich je­doch nicht da­von ab­hal­ten wei­ter­zu­spre­chen, wo­bei ihre Stim­me jetzt einen schril­len Klang an­nahm. „Alle Zei­tun­gen wer­den dar­über be­rich­ten! Über­all wird ste­hen, dass mei­ne Toch­ter eine Hure war!“
    „Wie kom­men Sie dar­auf?“, un­ter­brach sie Braun. „Wie­so glau­ben Sie, Ihre Toch­ter sei eine Pros­ti­tu­ier­te ge­we­sen?“ In­ter­es­siert beug­te sich Braun vor, fi­xier­te Cor­du­la Wag­ner, rück­te näher an sie her­an und sie vers­teif­te sich zu­se­hends. „Ich höre! Oder soll ich Sie mit auf das Prä­si­di­um neh­men, als wich­ti­ge Zeu­gin?“ Braun rück­te noch ein Stück­chen näher. „Das wird ein Fres­sen für die Jour­na­lis­ten“, zisch­te er und fä­chel­te den Zi­ga­ret­ten­rauch

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