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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Schwes­ter zu hören wa­ren, die in ei­nem ei­gen­wil­li­gen Rhyth­mus über den Mar­mor­bo­den trip­pel­te und mit ei­nem Mal er­füll­te ein süß­li­cher Ge­ruch die Luft.
    „Gibt dir dein Arzt im­mer noch im­mer die­ses Zeug?“
    „Oh ja und es be­ru­higt mich un­ge­mein. Du soll­test es auch pro­bie­ren, jetzt wo du wie­der mit dem Rau­chen an­ge­fan­gen hast.“
    „Ich habe nicht mit dem Rau­chen an­ge­fan­gen!“ Cor­du­la press­te die Lip­pen zu­sam­men und knirsch­te mit den Zäh­nen. „Es ist bes­ser, du be­gibst dich jetzt wie­der nach hin­ten. Chef­in­spek­tor Braun von der Mord­kom­mis­si­on ist ge­ra­de ein­ge­trof­fen. Und lass nicht wie­der dei­nen Slip her­um­lie­gen.“
    „Ich habe heu­te über­haupt kei­nen an“, lach­te ihre Schwes­ter und lief schnell aus der Hal­le.
    Die Tür­glocke schrill­te durch­drin­gend und Cor­du­la Wag­ner war trau­rig, dass sie kei­ne Ge­le­gen­heit mehr hat­te, eine zwei­te Zi­ga­ret­te zu rau­chen.
    *

    Die Frau war sehr dünn und stand mit dem Rücken zu Tony Braun, als er von ei­ner jun­gen Asia­tin in die Wohn­hal­le ge­führt wur­de. Der über­di­men­sio­nier­te Raum spie­gel­te das Äu­ße­re des Hau­ses auch in­nen per­fekt wi­der: Al­les war zu groß, zu auf­dring­lich, zu spek­ta­ku­lär. Ob es der Was­ser­fall war, den er be­reits bei der Auf­fahrt kopf­schüt­telnd be­merkt hat­te und der auch in der Wohn­hal­le un­ter ei­nem glä­ser­nen Teil des Bo­dens zu se­hen war, oder das von Y-Stahl­trä­gern ge­hal­te­ne, weit vor­sprin­gen­de Haus, dass sich von dem stei­len Hang auf die Stadt zu stür­zen schi­en – al­les schi­en nur dazu ge­macht, Ein­druck zu hin­ter­las­sen und die Be­su­cher so­fort ein­zu­schüch­tern.
    Die­se Stra­te­gie der Ein­schüch­te­rung wur­de im In­ne­ren des Hau­ses noch wei­ter ver­stärkt. Der Ein­gangs­be­reich war in den Hang hin­ein­ge­baut und nach oben bis zu dem ei­gent­li­chen Haus of­fen. In die­ser viel­leicht zehn Me­ter ho­hen Ein­gangs­hal­le wur­den die Be­su­cher fast au­to­ma­tisch zu win­zi­gen, un­be­deu­ten­den We­sen de­gra­diert.
    Braun wun­der­te sich über den Lu­xus, der hier so pe­ne­trant zur Schau ge­stellt wur­de, denn auch wenn Wag­ner als Po­li­zei­prä­si­dent ganz gut ver­dien­te, war das Haus si­cher jen­seits al­ler sei­ner fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten. Doch zu­nächst muss­te er die schwie­ri­ge Auf­ga­be meis­tern, von Cor­du­la Wag­ner al­les über ihre seit zehn Jah­ren ver­schwun­de­ne Toch­ter zu er­fah­ren.
    Scheiß­job, eine Mut­ter be­fra­gen, die ge­ra­de ihr Kind ver­lo­ren hat!
    „Chef­in­spek­tor Braun ist hier, gnä­di­ge Frau“, flüs­ter­te die jun­ge Asia­tin, die ihn nach oben ge­führt hat­te, mit lu­pen­rei­ner Aus­spra­che zu der Frau, die re­gungs­los an dem rie­si­gen Fens­ter stand und in den schwärz­li­chen Ne­bel blick­te. Ob­wohl ih­nen die Frau den Rücken zu­kehr­te, mach­te die Asia­tin einen un­ter­wür­fi­gen Knicks und ver­schwand laut­los. Wie ein Bitts­tel­ler stand Braun da und die Frau mach­te noch im­mer kei­ne An­stal­ten, sich um­zu­dre­hen. Schließ­lich hat­te Braun ge­nug von die­sem af­fi­gen Ge­tue und er räus­per­te sich laut­stark.
    „Hal­lo, Frau Wag­ner?“, rief er und als die Frau noch im­mer kei­ne Re­gung zeig­te, re­de­te er ein­fach wei­ter. „Es tut mir leid, we­gen ih­rer Toch­ter!“
    „Ih­nen braucht das doch nicht leid zu tun, Sie ha­ben sie ja nicht ge­kannt“, sag­te Cor­du­la Wag­ner und dreh­te sich jetzt lang­sam um. Ob­wohl Cor­du­la Wag­ner im Halb­schat­ten stand, er­in­ner­te sich Braun so­fort wie­der an die­ses Ge­sicht mit den über­trie­be­nen Lip­pen.
    „Wir ha­ben uns doch schon ein­mal in der Kli­nik des Psych­ia­ters Gold­mann ge­se­hen“, rief er über­rascht und nahm sich vor, Gold­mann dar­über zu be­fra­gen, wenn der es mit sei­ner ärzt­li­chen Schwei­ge­pflicht ver­ant­wor­ten konn­te. Aber einen Ver­such wäre es im­mer­hin wert.
    „Ich ken­ne Sie nicht, Chef­in­spek­tor Braun.“ Cor­du­la Wag­ner dreh­te sich jetzt ganz um und maß Braun von oben bis un­ten: „Ein Mann mit Ih­rem spe­zi­el­len Auf­tre­ten

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