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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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schlech­ter Auf­lö­sung, wahr­schein­lich mit dem Han­dy auf­ge­nom­men. Zu­nächst nur eine Bild­störung, fast so wie in ih­rem Schä­del, dann al­les dun­kel, bis das Dun­kel plötz­lich Kon­tu­ren an­nahm und zu ei­ner Ge­stalt wur­de, die sich auf ein zer­wühl­tes Bett setzte, zu ei­ner dün­nen Frau­en­ge­stalt in ei­nem en­gen, dunklen Tank-Top wur­de, das ihre Arme noch wei­ßer und dün­ner er­schei­nen ließ, zu ei­nem Kopf mit zer­zaus­ten, schwarz ge­färb­ten Haa­ren wur­de, zu ei­nem Ge­sicht mit ei­nem Mut­ter­mal und großen blau­en Au­gen wur­de, zu ih­rer In­for­man­tin Lola.
    „Hal­lo Jour­na­lis­tin!“
    Der Ton kam von weit ent­fernt und ble­chern aus den Bo­xen und Kim dreh­te die Laut­stär­ke höher. „Hat ja al­les per­fekt ge­klappt mit un­se­rem Ge­schäft. Wenn du das siehst, bin ich schon weit weg. Habe das mit dem Han­dy schon vor­ab auf­ge­nom­men, denn ich war ja si­cher, dass mei­ne Sto­ry ihr Geld wert ist.“ Lau­tes Hus­ten, dann das Klacken ei­nes Feu­er­zeugs. „Auf der DVD sind alle Be­wei­se, da­mit du die­se Schwei­ne dort oben auf­flie­gen las­sen kannst.“ Sie schwenk­te eine DVD in der Hand. „Das wird dei­ne große Stun­de, Jour­na­lis­tin. Mach sie fer­tig. Mich woll­ten sie fer­tig ma­chen, aber ich bin cle­ver. Auch mei­ne Alte wird jetzt al­les büßen von da­mals! Kei­ner hat mir ge­glaubt, als mir der Drecks­kerl mit sei­nen Pran­ken zwi­schen die Bei­ne ge­grif­fen hat. Kei­ner hat was ge­se­hen, kei­ner hat es ge­glaubt, kei­ner!“ Ein Hus­ten­an­fall schüt­tel­te sie. „Scheiß­käl­te hier! Aber was soll’s. Ich hau ab in die Wär­me, mit dem Geld.“ Jetzt beug­te sie sich vor und ihr Ge­sicht mit den blau­en Au­gen füll­te den gan­zen Bild­schirm aus. „Ich ver­traue dir, mach, dass man die Mäd­chen nicht ver­gisst. Lass dich nicht ein­schüch­tern, schreib al­les auf. Tu’s für die ver­schwun­de­nen Mäd­chen“, flüs­ter­te sie. „Tu’s auch für dich!“ Ihre blau­en Au­gen wur­den nass, doch schnell rück­te sie wie­der zu­rück auf das durch­hän­gen­de Bett, zog an ih­rer Zi­ga­ret­te, wur­de wie­der zu der har­ten jun­gen Frau, so wie Kim sie ken­nen ge­lernt hat­te. „Das war’s, Jour­na­lis­tin! Ich hab dir alle Be­wei­se ge­ge­ben. Mach was draus!“
    Wow! Kim muss­te fest durch­at­men, um den Kloß, den sie in der Keh­le hat­te, wie­der nach un­ten zu be­för­dern.
    „Kannst dich auf mich ver­las­sen! Ich ma­che et­was dar­aus! Die ver­schwun­de­nen Mäd­chen wer­den vor dem Ver­ges­sen be­wahrt“, flüs­ter­te sie zu dem ein­ge­fro­re­nen Bild auf ih­rem Mo­ni­tor, dem letzten Bild, das sie von Lola in ih­rem Ge­dächt­nis spei­chern wür­de: eine dür­re, blei­che Frau mit so blau­en Au­gen, dass Kim un­will­kür­lich an das Eis­meer den­ken muss­te, mit blau­en Au­gen, die von Lie­be und Sieg träum­ten, doch Lie­ben­de und Sie­ger sa­hen an­ders aus. Tief in ih­rem In­ne­ren wuss­te sie es wahr­schein­lich schon, doch ihre Au­gen woll­ten es nicht wahr­ha­ben: Dass sie schon längst auf der Ver­lie­rer­straße war und be­reits al­les ver­lo­ren hat­te.
    Wie­der muss­te Kim schlucken, doch dann ge­wann ihre jour­na­lis­ti­sche Pro­fes­sio­na­li­tät wie­der die Ober­hand und sie Griff nach dem schwar­zen No­tiz­buch. Während sie das Buch durch­blät­ter­te, mach­te sie gleich­zei­tig rou­ti­ne­mäßig eine Ko­pie der DVD. Das Buch war ein Ka­len­der mit we­ni­gen Ein­trä­gen, die meis­ten dreh­ten sich um die Na­men „Sher­ban“ und „Ma­don­na“. Als Kim zum ak­tu­el­len Da­tum vor­blät­ter­te, stutzte sie. „Mis­si­on“ war quer über die Sei­te in ei­ner kra­ke­li­gen Hand­schrift ge­schrie­ben, im­mer wie­der das Wort „Mis­si­on“, so fest, dass sich der Stift bis auf die nächs­te Sei­te durch­ge­drückt hat­te, als Kim um­blät­ter­te. Dort stand groß und un­über­seh­bar: „PLAN: Mut­ter muss büßen – Mis­si­on Tod – Hass – Tod“. Das Wort „Tod“ war so­oft und an­schei­nend mit zu­neh­men­der Wut ge­schrie­ben, bis es un­le­ser­lich wur­de und die Sei­te da­mit voll war.
    Was hat­te das zu be­deu­ten? Kim ging sys­te­ma­tisch vor, gab in ih­ren

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