Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
kann!“
„Wieder Liebesgrüße Ihres Verrückten?“ Der EDV-Techniker war anscheinend immer noch zu Scherzen aufgelegt.
„Krieg dich wieder ein, Arschloch! Hier geht es um Beweismittel, die mit dem Mord an der Tochter unseres Chefs zusammenhängen könnten!“
„Oh, tut mir leid. Senden Sie die Files. Wir tun unser Bestes, um sie zufrieden zu stellen.“
„Danke! Wie sieht’s aus mit der Datenstromanalyse für die Mailortung?“
„Das wird immer besser, Chefinspektor! Heiß und immer heißer!“ Der Techniker war jetzt in seinem Element. „Wir haben die Suche jetzt auf sagen wir maximal zweitausend Mails eingegrenzt. Ich denke, in den nächsten zwei Tagen haben wir die IP-Adresse lokalisiert und dann, peng! Dann wissen wir, woher die Mails kommen.“
Braun sah in der Halle umher. Plötzlich kam Gruber auf ihn zu gerannt.
„Endlich! Wir haben eine heiße Spur!“, rief Gruber und hielt ihm einen Ausdruck entgegen. „Die Spurensicherung hat einen der Fingerabdrücke von dem Koffer in ihrer Datenbank.“
„Ach ja? Wer ist es? Können wir ihn mit dem Mord in Verbindung bringen?“
„Der Mann heißt Philipp Sommer.“ Gruber tippte auf ein Foto. Rundliches Gesicht, Nadelstreifjackett und Krawatte, Typ Banker. Braun betrachtete das zehn Jahre alte Foto, während Gruber weiterredete:
„Philipp Sommer war Chef von Sommer Invest. Vor ungefähr zehn Jahren ist er aufgrund einer anonymen Anzeige verhaftet worden, schwerer Betrug, Insidertrading und noch einiges mehr.“ Gruber machte eine Pause und trank vorsichtig einen Schluck heißen Tee.
„Er saß etliche Jahre im Knast, Sommer Invest ging natürlich bankrott und Sommer in Privatkonkurs. Seit zwei Jahren ist er wieder draußen und als Leiharbeiter registriert. Und seine Fingerabdrücke befinden sich auf dem Koffer.“
„Dann ist Sommer höchstwahrscheinlich auch der Typ, den wir auf dem Überwachungsvideo haben?“, fragte Braun, der mittlerweile vor der Pinnwand stand und die Fotos verglich.
„Ja, Sommer ist definitiv unser Mann! Und er hat ein Motiv!“ Jetzt wurde Braun richtig hellhörig.
„Ein Motiv?“
„Ja, Big Boss Wagner war damals Leiter der Betrugsabteilung und hat Sommer überführt!“
Braun pfiff überrascht durch die Lippen.
„Da ist natürlich etwas dran! Sonst noch was, Gruber?“, fragte er, da Gruber noch immer neben ihm stand.
„Ja, Sommer arbeitete als eine Art Nachtwächter. Unter anderem für einen Kleintierverein, der Tauben züchtet. Na, klingelt es bei dir, Braun?“
Motiv und Person passten vorzüglich zusammen, die einzelnen Puzzleteile fügten sich nahtlos ineinander, doch da waren immer noch Brauns Zweifel und seine innere Stimme ließ wieder einmal ihr Mantra vom Stapel: Es ist zu einfach! Immer wieder: Es ist zu einfach! Scheiße! Warum konnten die Dinge nicht einfach sein? Musste dieser Fall kompliziert werden? Philipp Sommer war der perfekte Täter: Kennt sich mit Tauben aus und hat eine Rechnung mit Wagner offen. Aber warum schickt er mir dann diese Mails? Warum will er mein Freund sein, wenn er Wagner vernichten will?
Es ist zu einfach! Natürlich war es das, das wusste auch Braun, doch er hütete sich davor, es Gruber oder den anderen Kollegen zu sagen.
„Dann schreibe diesen Sommer zur Fahndung aus. Linz ist doch nicht so groß, dass wir ihn nicht schnell finden!“
Braun sah auf seine Armbanduhr. „Ich muss weg, habe jetzt etwas sehr Privates zu erledigen. Ich komme heute nicht mehr zurück. Wir sehen uns dann morgen.“
„Du willst weg? Jetzt, wo die Fahndung nach dem Täter auf Hochtouren läuft? Was ist los mit dir, Braun?“ Gruber starrte ihn verblüfft an.
„Ich fahre nach Bratislava. Dort hat sich eine heiße Spur aufgetan, die mit dem Bahnhofsmord in Verbindung stehen könnte. Übrigens, ich bin als
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