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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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schlapp auf ihre kno­chi­gen Schul­tern, pa­nisch ru­der­te sie mit den Ar­men durch die Luft, keuch­te, so als wür­de sie kei­ne Luft mehr be­kom­men.
    „Hei­li­ge Mut­ter Got­tes“, schluch­zte Ma­rus­ha und klopf­te Dari­ja hek­tisch auf die Wan­gen. Dari­ja keuch­te und ver­such­te zu spre­chen, win­zi­ge Schaum­bläs­chen blub­ber­ten aus ih­rem Mund, Arme und Bei­ne be­gan­nen un­kon­trol­liert zu zucken, die wei­ßen Haa­re wipp­ten vor und zu­rück, als Ma­rus­ha sie wie­der in ih­rem Schoß wieg­te. End­lich schlug Dari­ja die Au­gen auf und ver­such­te Ma­rus­ha zu fi­xie­ren und mit klap­pern­den Zäh­nen ver­such­te sie zu spre­chen.
    „Ver­schwin­de, Ma­rus­ha! Ver­schwin­de ...“, dann nur noch ein Röcheln.
    Hei­li­ge Mut­ter Got­tes, sie stirbt! Yed­dih, schlech­tes Zei­chen! Sie stirbt! „Nicht ster­ben, du darfst nicht ster­ben, nicht ster­ben!“ Der Kran­ken­pfle­ger kommt gleich! Yed­dih! Stirb nicht, Dari­ja!“, stam­mel­te sie in der Spra­che ih­rer Väter und hielt wei­ter den zucken­den Kopf von Dari­ja mit den Hän­den.
    Noch ein­mal schlug Dari­ja die Au­gen auf und der blub­bern­de Schaum färb­te sich rot, als sie den Mund öff­ne­te.
    „Ver­sprich mir, dass du stark bleibst. Sei un­be­sieg­bar! Ver­sprich es mir!“ Wie­der Blut, töd­li­cher Schaum und spas­ti­sche Zuckun­gen, Dari­ja ver­krampf­te die Fin­ger, krall­te sich so fest an den Stein­bo­den, bis das Blut un­ter den Nä­geln her­vor­schoss. „Ver­sprich mir, dass du kämpfst. Dass du die Höl­le hin­ter dir lässt!“ Die rie­si­gen Au­gen tra­ten ihr fast aus den Höhlen, als sie ver­such­te, Luft in ihre Lun­gen zu pum­pen.
    „Ver­sprich es mir?“ Mit ih­ren blu­ti­gen Fin­ger­nä­geln um­krall­te Dari­ja den Arm von Ma­rus­ha, die hek­tisch nick­te.
    „Ich ver­spre­che, ich wer­de kämp­fen, ja, ja!“
    „Das rote Tuch in mei­ner Ta­sche!“, keuch­te Dari­ja und ver­such­te den zucken­den Kopf zu sta­bi­li­sie­ren. „Bin­de es an einen Ro­sen­strauch! Ver­sprich auch das!“
    „Na­tür­lich, al­les, was du willst! Ich ver­spre­che, ich ver­spre­che es!“, schluch­zte Ma­rus­ha und ver­such­te Dari­jas Kör­per zu hal­ten, der nur noch ein ein­zi­ges Zit­tern und Zucken war, aber noch war Le­ben in ihr, noch wis­per­te sie in Ma­rus­has Ohr: „So ist die Tra­di­ti­on mei­ner Vor­fah­ren. Das rote Tuch habe ich seit mei­ner Ge­burt. Wenn bei uns je­mand stirbt, bin­det man das Tuch an einen Ro­sen­strauch. Der Wind trägt alle Etap­pen des Le­bens an die Pfor­te des Jen­seits. Nur dann kann mei­ne See­le aus der Fins­ter­nis zu­rück ins Licht.“
    Eine Tau­be flat­ter­te pa­nisch in dem Ge­wöl­be ne­ben dem An­le­ger um­her auf der Su­che nach ei­nem Aus­gang, dann senk­te sich plötz­lich Stil­le über den An­le­ger. Nora kam zu­rück und zerr­te Ma­rus­ha zu ei­ner schma­len Trep­pe, die nach oben führ­te. Als Ma­rus­ha sich noch ein­mal um­sah, sah sie eine Ge­stalt im Schat­ten des Ge­wöl­bes ste­hen und sie hör­te eine Stim­me zu Dari­ja spre­chen: „Sei un­be­sorgt. Ich ret­te dich, mein En­gel. Ich habe noch alle Mäd­chen ge­ret­tet.“

36. Ein Freund macht einen Be­such

    Wenn er je­man­den zu Hau­se an­tref­fen wür­de, dann müss­te er sich eine lo­gi­sche Er­klärung ein­fal­len las­sen oder eine of­fen­sicht­li­che Lüge, die so ab­surd war, dass sie für wahr ge­hal­ten wür­de.
    Er hat­te sei­nen Wa­gen in ei­ner Sei­ten­straße ge­parkt und mach­te sich jetzt im dich­ten Ne­bel auf den Weg. Es war zwar erst früher Nach­mit­tag, doch schon jetzt war al­les in ein düs­te­res Zwie­licht gehüllt und der fei­ne Nie­sel­re­gen ging lang­sam in Schnee über. Ge­nau­so wie er ge­dacht hat­te, war die Ein­gangs­tür un­ver­sperrt, das Schloss längst von Van­da­len her­aus­ge­ris­sen und die von Sprün­gen durch­zoge­ne Schei­be war mit Graf­fi­ti über­sät. Im Stie­gen­haus roch es nach Putz­mit­teln und al­ten Tür­mat­ten, es gab zwar einen Lift, doch am ver­beul­ten Tür­griff hing ein Schild „Au­ßer Be­trieb“.
    Das Haus hat­te drei Stock­wer­ke mit je drei Woh­nun­gen, sein Ziel war die drit­te Eta­ge. Als er oben an­ge­kom­men war,

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