Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
dem Handy aufgenommen.“
„Das ist schade“, sagte Ritter und strich sich mit dem Finger über den Nasenrücken. „Was haben Sie noch, Braun?“
„Wir glauben, die Örtlichkeit identifiziert zu haben“, räusperte sich Braun und setzte sich aufrecht. „Gruber hat gestern festgestellt, dass es oberhalb von Linz an der Donau eine alte Bootsanlegestelle gibt. Dort war früher eine beliebte Ausflugsterrasse mit einer Felsenbar, die mit diesem Tresen auf dem Video übereinstimmt. Jetzt ist diese Örtlichkeit in Privatbesitz und wird zum Einwintern von Booten verwendet.“
„Wissen wir, wer der Besitzer dieses Areals ist?“, unterbrach ihn Ritter und hob fragend die Augenbrauen.
„Natürlich, das gesamte Areal gehört einer Firma namens Seaside Invest mit Sitz auf Jersey.“ Braun machte eine kurze Pause und strich sich über seine Bartstoppeln. „Seaside Invest ist eine 100-%-Tochter von Krell Immobilien. Diese wiederum gehört ...“ Er stoppte kurz und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Aber das können Sie sich ja sowieso denken.“
Er öffnete einen neuen Ordner mit den Fotos, die er von seinem Team erhalten hatte.
„Genau über der ehemaligen Felsenbar steht diese Villa, auf dem Römerberg.“ Mit dem Cursor tippte er auf eines der Fotos, um das Bild zu vergrößern. Es war die Luftaufnahme einer futuristisch aussehenden riesigen Architektenvilla, die eher an ein überdimensioniertes Gewächshaus erinnerte als an ein Wohnhaus. Riesige Glasflächen dominierten die Optik, die nur von dünnen weißen Stahlträgern unterbrochen wurden, die wie Spinnenbeine vom kuppelförmigen Dach nach unten ragten und das beinahe quadratische Gebäude fest umklammerten. Auf einer Luftaufnahme konnte man auch sehen, dass sich die Villa auf einem großen Grundstück befand, das an drei Seiten von einer Mauer umgeben war. Die vierte Seite grenzte direkt an den Rand eines Felsens, der an dieser Stelle beinahe senkrecht zur Donau hin abfiel.
„Ich kenne die Villa, natürlich!“ Ritter klopfte nervös mit den Fingerspitzen auf die Platte seines Besprechungstischs. „Es ist die Event Location der Krell Holding. Das weiß doch jeder hier in Linz.“
„Ja, aber dort finden sicher keine gewöhnlichen Events statt.“
Braun machte eine Pause und tippte auf ein neues Bild, das die Einfahrt zur Villa von der Straße zeigte. „Ziemlich schwer bewacht, finden Sie nicht auch?“, meinte er und vergrößerte einen Securityposten in einer schwarzen Uniform, der eine kleine Maschinenpistole lässig unter den Arm geklemmt hatte. „Möchte wissen, ob das legal ist.“
„Alles schön und gut, Braun! Aber was Sie mir da erzählen, sind doch bloße Vermutungen. Das sind keine Fakten“, warf Ritter ein, der schon ein wenig ungeduldig wurde.
„Laura Pestalozzi hat dort als Eventmanagerin gearbeitet“, sagte Braun und zeigte auf ein Foto von Laura. „Sie wusste also Bescheid, was dort abging. Brigitta oder Lola, die Tochter des Polizeipräsidenten, hat bei derselben Modelagentur gearbeitet wie Laura und die beiden haben sich gekannt.“ Braun vergrößerte ein Bild, das die tote Lola auf dem Stahltisch in der Gerichtsmedizin ohne die Folie vor dem Gesicht zeigte.
„Muss das sein, Braun?“ Ritter zuckte angeekelt zurück, als Braun die Aufnahme vergrößerte.
„Jemand Unbekannter, vielleicht auch der Mörder, hat die DVD und Lolas Habseligkeiten an eine Journalistin geschickt. Er will, dass wir damit an die Öffentlichkeit gehen. Das ist doch klar. Das Motiv für diesen spektakulären Mord ist dort zu finden.“ Braun tippte mit seinem Finger wieder auf die Luftaufnahme der Villa.
„Das sind nur leider keine Fakten, die einen
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