Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
der Kabine blinkte ein rotes Warnlicht und Weber fasste mit der linken Hand nach dem Griff der Schiebetür, um sie zu schließen. Doch es war nicht so einfach, die Tür zu schließen, denn durch den Luftsog der Rotorblätter rutschte sie immer wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Mit einem lauten Schrei sprang Braun in den nun langsam steigenden Hubschrauber. Ungebremst knallte er auf den metallenen Kabinenboden und verletzte sich die Rippen. Er sah Webers entgeistertes Gesicht jetzt direkt neben sich und nutzte geistesgegenwärtig diesen Überraschungsmoment. Blitzschnell schlug er die zweite, geöffnete Handschelle um Webers Handgelenk und zog das Eisen zusammen. In diesem Moment wurde der Hubschrauber von einer Sturmbö erfasst und legte sich zur Seite. Braun rutschte halb aus der Kabine und riss den an ihn geketteten Weber mit sich. Dieser hatte sich noch nicht angegurtet und wurde durch den Ruck unsanft aus seinem Sitz gerissen.
„Losmachen! Sofort losmachen!“, brüllte Weber mit zunehmender Panik und versuchte Braun mit seinen Schuhen ins Gesicht zu schlagen. Doch der Hubschrauber bekam durch den Kampf in der Kabine noch mehr Schlagseite und Braun rutschte immer weiter nach draußen. Unerbittlich wurde Weber mitgezogen. Hilfesuchend hielt er sich am Bein eines anderen Passagiers fest, doch dieser schüttelte seine Hand ab. Inzwischen war Braun fast ganz aus der Kabine gestürzt und pendelte an seiner Handschelle in der Luft. Er hatte das Gefühl, als würde ihm der Arm abgerissen. Mit seinen Beinen versuchte er die Kufen des Hubschraubers zu erreichen, um seinen Arm zu entlasten, rutschte aber immer wieder ab. Der aufgepeitschte Schneeregen trommelte wie Hagel auf seine Haut, der Sog der Rotorblätter wirbelte ihm die Haare über die Augen. Auch Weber war halb aus der Kabine gerutscht und krallte sich mit der freien Hand noch immer verzweifelt am Türrahmen fest.
„Lassen Sie die Tür los oder wir fliegen beide in den Tod!“, brüllte Braun und starrte in Webers wachsbleiches, angstverzerrtes Gesicht. Webers Mund war nur noch ein Strich, als er die Finger vom Türrahmen löste und durch Brauns Gewicht sofort nach draußen gezogen wurde.
Beide stürzten nebeneinander in die aufgeweichte, mit schmutzigem Schnee bedeckte Wiese und blieben keuchend, aber unverletzt im Matsch liegen. Der Hubschrauber des Innenministeriums mit seiner kostbaren Fracht aus Regierungschefs, Ministern, Bankiers und Harvard-Absolventen nahm im dichten Schneetreiben Kurs auf den Flughafen Hörsching und verschwand schnell in der Finsternis.
*
Ein Polizist tippte Makombo, der noch draußen vor der Villa stand, auf die Schulter.
„Hubschrauber des Innenministeriums!“, schrie er gegen den Lärm an und wies nach oben. Makombo nickte zustimmend und verzog den Mund zu einem breiten Grinsen.
„Da hast du aber jetzt eine Lawine ins Rollen gebracht, Braun“, murmelte er mehr zu sich. Er gab seinen Männern ein Zeichen und mit den Gewehren im Anschlag stürmten sie durch das Glasfoyer.
Am Ende eines Ganges öffneten sich Lifttüren und ein schwarz gekleideter Security-Mann trat heraus. Als er die Polizisten bemerkte, zog er blitzschnell seine Pistole, duckte sich hinter den panisch weglaufenden Mädchen und eröffnete das Feuer. Wie von einem Faustschlag getroffen, flog eine hochgewachsene, blonde junge Frau in die Luft, als sie das Geschoss von hinten traf, durch den Bauch fetzte, um vorne, eine Blutbahn wie einen Kometenschweif hinter sich herziehend, wieder auszutreten, klatschend landete ihr Körper direkt vor Makombos Beine. „Nora van Stappen, Krell Eventmanagement“, stand auf der ID-Card, die auf Makombos Stiefel segelte.
Makombo riss sich die
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