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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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al­lem aber ver­lan­ge ich Scha­den­er­satz für mei­ne wert­vol­le Uhr. Das wird Sie rui­nie­ren, Chef­in­spek­tor!“
    Braun starr­te auf Falk We­ber, der ein­ge­keilt zwi­schen sei­nen An­wäl­ten saß und wie ein be­lei­dig­tes Kind sei­ne ka­put­te Uhr in der Hand hielt.
    „Sie tun mir leid!“, sag­te Braun und mein­te es aus tiefs­tem Her­zen. „Was muss das für ein be­schis­se­nes Le­ben sein, wenn man so an ei­ner blö­den Uhr hängt, weil man zu kei­nen an­de­ren Ge­fühlen fähig ist!“
    Er dreh­te sich um und ging hin­aus, er konn­te kei­ne Mi­nu­te län­ger die­sel­be Luft wie die­ser Mensch at­men.
    „Wo­her wis­sen Sie über mei­ne Ge­fühle Be­scheid, Sie be­schränk­ter Po­li­zist!“, hör­te er Falk We­ber mit schril­ler Stim­me hin­ter­her­ru­fen. „Was wis­sen Sie über mei­ne Ge­fühle!“ We­bers Stim­me kipp­te über. „Wis­sen Sie, wie schmerz­haft es ist, wenn ein Mäd­chen nicht schreit, wenn es ge­quält wird? Man fällt in eine tie­fe schwar­ze Lee­re, denn die­se Schreie sind doch das Ein­zi­ge, was man noch fühlen kann. Wenn das auch weg­fällt, was bleibt dann? Dann kann man gleich so gut wie tot sein!“
    Braun schüt­tel­te trau­rig den Kopf und wünsch­te sich eine an­de­re Ge­rech­tig­keit, die Exis­ten­zen wie We­ber auf di­rek­tem Weg in die Höl­le be­för­dern wür­de.

55. Ein Ein­horn fin­det sei­nen Be­sit­zer

    „Oh, oh, was ha­ben Sie mir denn da für einen net­ten Jun­gen vor­bei­ge­bracht!“ Ca­mil­la Du­pont leck­te sich mit der Zun­gen­spit­ze über die Ober­lip­pe und strich mit den Fin­ger­spit­zen lang­sam an Tony Brauns An­zug­jacke nach un­ten. „Ge­hen wir doch gleich zu mir nach hin­ten?“, flüs­ter­te sie und näher­te sich Brauns Mund mit halb ge­öff­ne­ten Lip­pen.
    „Hör so­fort auf da­mit, du Hure!“, fauch­te Ra­pha­el Gold­mann und Ca­mil­la wich ent­setzt zwei Schrit­te zu­rück.
    „Tut mir leid, Herr Dok­tor“, stam­mel­te Ca­mil­la und blick­te be­tre­ten auf ihre nack­ten Füße. „Es wird nie wie­der vor­kom­men! Ich bin doch ein bra­ves Mäd­chen.“
    Ge­mein­sam mit Gold­mann war Tony Braun zu dem Haus von Cor­du­la Wag­ner ge­fah­ren, nach­dem er die Ein­horn-Bro­sche aus der As­ser­va­ten­kam­mer der Po­li­zei ge­holt hat­te, wo sie als Be­weis­stück im Mord­fall Lau­ra Pesta­lo­z­zi ar­chi­viert war.
    Gold­mann hat­te ihn über Gre­gor Pesta­lo­z­zis Be­ob­ach­tung in­for­miert und dann hat­te er sich dar­an er­in­nert, dass sei­ne Pa­ti­en­tin Ca­mil­la Du­pont häu­fig eine Ein­horn-Bro­sche mit ei­nem ro­ten Auge trug, die ein Ge­schenk ih­res Va­ters war. Ab die­sem Zeit­punkt war es für Braun er­wie­sen, dass Ca­mil­la Du­pont in den Mord an Lau­ra Pesta­lo­z­zi ver­wickelt war. Laut Gold­mann war Ca­mil­la al­ler­dings eine sehr la­bi­le Per­sön­lich­keit, des­halb war er auch mit­ge­kom­men.
    „Ca­mil­la, wir sind hier, weil wir dir et­was zu­rück­ge­ben wol­len, das du ver­lo­ren hast.“ Gold­mann sprach voll­kom­men emo­ti­ons­los und wies auf Braun, der einen Plas­tik­beu­tel aus sei­ner Ta­sche zog.
    „Das ist dei­ne Bro­sche, Ca­mil­la. Die mit dem Ein­horn und dem ru­bin­ro­ten Auge.“ Gold­mann lächel­te freund­lich, nahm Braun die Plas­tik­tüte aus der Hand und schwenk­te sie vor Ca­mil­las Ge­sicht hin und her.
    „Oh, oh!“, klatsch­te Ca­mil­la vor Freu­de in die Hän­de. „Die Bro­sche. End­lich habt ihr sie ge­fun­den! Da wird sich Cor­du­la aber freu­en! Sie hat sie doch schon über­all ge­sucht.“
    „Das ist nicht Ihre Bro­sche?“, schal­te­te sich Braun in das Ge­spräch ein.
    „Aber nein, schö­ner Mann! Aber nein!“ Ca­mil­la zwin­ker­te Braun auf­mun­ternd zu. „Ich habe mei­ne doch noch. Das ist die Bro­sche von Cor­du­la.“ Sie lang­te nach der Plas­tik­tüte. „Hier, den klei­nen Zacken des Horns hat sie ab­ge­bro­chen.“ Ca­mil­las Stim­me rutsch­te in eine höhe­re Ton­la­ge und sie plap­per­te wie ein klei­nes Mäd­chen. „Papa ist sehr wütend ge­wor­den und Cor­du­la muss­te zwei Tage bei Tisch sit­zen, ohne et­was zu es­sen. Cor­du­la wur­de weg­ge­sperrt, dort­hin wo es ganz, ganz dun­kel ist, und durf­te nicht wei­nen.

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