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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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na­tür­lich eine Ge­gen­lei­stung woll­ten. So ver­gin­gen die Jah­re und er wur­de im­mer äl­ter und des­il­lu­sio­nier­ter. Aus dem eins­ti­gen Pos­ter­boy Do­mi­nik Gru­ber, dem per­fekt aus­se­hen­den Po­li­zis­ten, der im­mer vor­ge­scho­ben wur­de, wenn man das Foto ei­nes smar­ten In­spek­tors brauch­te, der Si­cher­heit ver­ström­te, war ein aus­ge­brann­ter Bul­le ge­wor­den.
    Wäre ja al­les nicht so schlimm, er wür­de es schon noch ir­gend­wie auf die Rei­he krie­gen, wäre da nicht Len­ka.
    Len­ka, die jetzt hem­mungs­los aus dem Laut­spre­cher schluch­zte und ihn mit trä­nen­ers­tick­ter Stim­me um ein bis­schen He­ro­in an­bet­tel­te, da­für kön­ne sie ihm auch einen bla­sen, dass ihm Hören und Se­hen ver­ge­hen wür­de.
    „Mein Gott! Wie tief bist du schon ge­sun­ken, Len­ka“, rief er und band sich die Schuh­bän­der sei­ner Snea­kers zu. „Du bist und bleibst eben eine Nut­te.“
    „Lass Gott aus dem Spiel!“, brüll­te Len­ka mit ih­rem har­ten os­t­eu­ro­päi­schen Ak­zent und das Häm­mern hin­ter der Schaum­stoff­ver­klei­dung wur­de hef­ti­ger. „Ich bin gläu­big. Dort, wo ich her­kom­me, da ge­hen alle je­den Sonn­tag in die Kir­che.“ Sie mach­te eine Pau­se. „Weißt du was, ich pfei­fe auf dei­ne Hil­fe. Lass mich so­fort hier raus! Das ist Frei­heits­be­rau­bung, das ist Kid­nap­ping!“
    „Es ist al­les nur zu dei­nem Bes­ten, Len­ka.“ Gru­ber re­de­te mit sal­bungs­vol­ler Stim­me wie ei­ner von der Te­le­fon­seel­sor­ge. „Du schaffst den Ent­zug und dann bist du ein an­de­rer Mensch. Ver­traue mir!“
    „Ich schei­ße auf dei­ne Hil­fe, du per­ver­ses Stück Dreck! Du hältst mich hier ge­fan­gen und holst dir einen run­ter, wenn ich durch­dre­he!“
    „Len­ka, wie ge­sagt, es ist zu dei­nem Bes­ten. Und ver­su­che nicht den Not­ruf zu wählen, denn die ver­stän­di­gen so­fort die Po­li­zei und dann wirst du ab­ge­scho­ben!“
    Nach­denk­lich trenn­te Gru­ber die Ver­bin­dung und starr­te auf das iPho­ne. Als es un­ten an der Haus­tür klin­gel­te, straff­te er sei­nen Ober­kör­per, lächel­te sei­nem Spie­gel­bild in dem wand­ho­hen Spie­gel ne­ben der Ein­gangs­tür mit hoch­ge­streck­tem Dau­men zu und fuhr mit dem Auf­zug nach un­ten, wo sein Boss schon un­ge­dul­dig im Re­gen auf ihn war­te­te.

10. Die Fahrt zum schwar­zen See

    Der ver­beul­te Ran­ge Ro­ver, der mit­ten auf der Fahr­bahn im Re­gen stand, hat­te ein leuch­tend oran­ges Graf­fi­ti an der Wagen­tür der Fah­rer­sei­te, das einen halb fer­ti­gen Ein­druck mach­te. Tony Braun hat­te zwar noch in der Nacht ver­sucht, in ei­ner 24-Stun­den-Wasch­an­la­ge das Graf­fi­ti zu ent­fer­nen, aber sei­ne Ver­su­che wa­ren zweck­los ge­we­sen und so hat­te er ent­nervt auf­ge­ge­ben. Er war jetzt be­reits über 24 Stun­den auf den Bei­nen und sei­ne Lau­ne war dement­spre­chend schlecht. Als er sei­nen Part­ner durch den Re­gen lau­fen sah, drück­te er ge­nervt auf die Hupe.
    „Wo bleibst du so lan­ge? Ich war­te hier in dem Scheißre­gen, bloß weil du dei­ne klei­ne Dro­gen-Freun­din un­be­dingt noch the­ra­pie­ren musst!“
    „Braun, tu mir einen Ge­fal­len, okay? Sei ein­fach still!“
    In­spek­tor Do­mi­nik Gru­ber, Brauns lang­jäh­ri­ger Part­ner, kroch auf den Bei­fah­rer­sitz, schüt­tel­te sei­ne nas­sen Haa­re wie ein Hund und gähn­te herz­haft. Braun fand, dass er ziem­lich mit­ge­nom­men aus­sah. Mit­ge­nom­men war noch un­ter­trie­ben, denn Gru­ber sah echt schei­ße aus! Kein bis­schen mehr der Mo­del­typ, der er früher ge­we­sen war. Sei­ne an­sons­ten so mo­disch ge­schnit­te­nen blon­den Haa­re hin­gen ihm wirr in die Stirn, wa­ren am An­satz schon nach­ge­dun­kelt und hät­ten drin­gend eine fri­sche Fär­bung ver­tra­gen. Sei­ne Haut war fahl und er hat­te dunkle Rin­ge un­ter den Au­gen. Au­ßer­dem stank er durch­drin­gend nach Al­ko­hol, was auch die dicke Wol­ke Ra­sier­was­ser, die er auf­ge­tra­gen hat­te, nicht ka­schie­ren konn­te. Wahr­schein­lich hat­te sich Gru­ber wie­der die Nacht um die Oh­ren ge­schla­gen, bei dem Ver­such, den The­ra­peu­ten zu spie­len. Viel­leicht war jetzt auf der Fahrt

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